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dem Bau arbeiten, Sie als Architekt?«

      »Warum nicht? Arbeit ist keine Schande.«

      Römer windet sich förmlich. »Gewiß nicht. Aber bedenken Sie, Karsten. Sie würden sich kaum wohl fühlen. Man hat den Prozeß noch nicht vergessen –«

      »Ach so«, fällt Karsten ihm ins Wort, und auch hier spricht grenzenlose Bitterkeit aus den beiden Worten.

      »Ich meine es doch nur gut mit Ihnen, Karsten«, läßt Römer sich wieder vernehmen. »Sie mit Ihrem Können.« Er lacht. Es ist ein unnatürliches Lachen und es fährt Karsten erschreckt durch die Glieder. »Sie machen Witze, Karsten.«

      »Vielleicht könnten wir einen Versuch machen«, schlägt Karsten noch einmal vor.

      Römer erhebt sich. »Ersparen Sie sich doch diese Demütigung, Karsten. Wir kennen doch beide die Menschen. Sie würden sich bestimmt nicht wohl fühlen, glauben Sie mir das.«

      Karsten taumelt empor. Jetzt hat er endlich begriffen. Man schämt sich seiner Bekanntschaft. Man will ihn loswerden.

      »Entschuldigen Sie die Störung«, stammelt er und verläßt auch dieses Haus hoffnungslos, wie er gekommen ist.

      Unschlüssig, ziellos geht er weiter. Wieder läuft er kreuz und quer. Er hätte doch einige Tage vergehen lassen sollen. Sicher hat er nicht die richtigen Worte gefunden. Er hat Hemmungen, und das spürt man. Er muß ganz anders auftreten.

      Plötzlich stockt sein Fuß. Er muß lachen. Ein Büro eröffnen! Mit hundert Mark? Man hält ihn für wohlhabend, was er eigentlich auch wäre, wenn eine Frau ihn nicht um die Früchte seiner Arbeit gebracht hätte.

      Hundert Mark! Davon kann er nicht einmal Milli Bothe bezahlen, wenn er länger dort wohnen bleibt. Er muß Arbeit finden, keiner soll wissen, daß er jetzt arm ist.

      Aber er muß Marion Wendland finden. Sie kann nicht einfach verschwinden. Irgendwo muß sie wohnen, leben, gemeldet sein.

      Also geht er auf das Einwohnermeldeamt. Die Antwort ist niederschmetternd. »Auf Reisen.«

      Wohin ist sie gereist? Wo soll er sie suchen?

      Er ist wie zerschlagen, als er die Pension Bothe erreicht hat. Er sieht nicht die Frau mit dem kastanienbraunen, glänzenden Haar, dem zarten Antlitz und den schönen tiefblauen Augen, die ihn hinter der Zeitung versteckt beobachtet.

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