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sollte. Er steigt ab, hat hier Windschutz durch die Bäume und weniger Schnee. Als er den locker hingewehten Schnee mit den Händen wegscharrt, sieht er unter ihm deutlich die Hufspuren.

      In dieser Sekunde packt Steve der Schreck mit voller Gewalt. Hier ist der Boden von Hufen gestampft worden, aber das muß etwa drei Stunden nach Mitternacht gewesen sein.

      »Sie haben hier gewartet«, stellt Steve keuchend fest. »Allmächtiger, die Kutsche ist nicht gekommen. Sie sind weg, und die Kutsche muß einen anderen Weg gefahren sein. Es gibt nur noch den Südostweg. Verdammt, Luke und Marthy haben gemerkt, daß die Kutsche bei dem Wetter besser im offenen Gelände vorankommen kann und sich ausgerechnet, daß sie hier umsonst auf sie warteten. Sie sind zum Südostweg aufgebrochen. Alles war umsonst, ich kann sie nicht einholen. Ich muß sie finden.«

      Im brüllenden Sturm zieht Steve sein Pferd herum. Er reitet in eines der Quertäler, um dort nach Osten schwenken zu können. Sein Pferd stemmt sich gegen den tosenden Wind und den pausenlos heranjagenden Schnee.

      Es ist kein schnelles Reiten für Steve. Sein Boß, das weiß Steve schon seit Stunden, hat sich geirrt. Das Unwetter tobt sich mehr im Süden aus, und nicht nur Steve steckt in ihm, sondern auch die Kutsche. Mit ihr hüllt der Hurrikan auch jene fünf Männer ein, die das Geld aus der Kutsche rauben wollen.

      Aber noch jemand ist unterwegs. Und da er nicht hiergewesen ist, muß er besser als Steve geritten sein.

      »Corgan«, sagt Steve zwischen den Zähne, »der verdammte Hund hat sich ausgerechnet, daß die Kutsche abbiegen und ins freie Gelände fahren würde. Er hat sie sicher längst erreicht. Hoffentlich ist er erst herangekommen, als der Überfall schon vorbei war.«

      Steve beißt die Zähne zusammen. Er will wissen, wo die fünf Männer sind. Er muß es in Erfahrung bringen, koste es, was es wolle. Die Kutsche muß bereits fünfzehn Meilen früher den normalen Kutschenweg verlassen haben. Dadurch ist Steve gezwungen, einen noch größeren Umweg zu machen. Vielleicht hätte er bei normalem Wetter die Stelle rechtzeitig gesehen, an der die Stagecoach vom Weg gelenkt wurde. Aber er hat jenen Platz überritten, weil der Schnee die Fährte überdeckt hat.

      Steves Gaul schafft es nie, den Zeitverlust einzuholen. Es sind mindestens fünf Stunden. Etwa um diese Zeit müßten die anderen fünf Mann auf die Kutsche gestoßen sein.

      Im Schritt kämpft sich Steves Pferd weiter gegen den heulenden Sturm. Für eine Meile braucht Steve über eine Viertelstunde. Und die düstere Ahnung sitzt in ihm, daß er zu spät kommen wird.

      Wo sind die fünf Männer jetzt?

      Wo ist die Stagecoach?

      Und wo ist Wesley Corgan?

      *

      Ohne die beiden Sturmlaternen würde Corgan wie jeder andere Mann die Fährte der Kutsche verlieren. Zwar flackern die Lichter der Laternen manchmal bedrohlich, aber nur einmal erlischt eins.

      Wesley Corgan hält den Kopf tief gesenkt. Er liegt fast auf seinem Pferd und starrt immer wieder auf die Furchen. Der Schneesturm hat so zugenommen, daß Corgan Mühe hat, die Spur nicht zu verlieren. In Minutenschnelle peitscht aufgewirbelter Schnee in langen Fahnen über die Furchen hinweg und deckt sie zu. Es ist hier im offenen Gelände der Vorhügel noch schlimmer geworden als in den Bergen. Jedoch weht der Schnee in langen Bahnen und wird über die fast freie Fläche gejagt. Es ist nicht so hoher Schnee wie in jenen Schluchten, in denen er zusammengeweht wird. Die Kutsche ist drei-, viermal, das hat Corgan mit Besorgnis erkannt, in meterhohe Schneewächten geraten und steckengeblieben. Schließlich ist die Fährte scharf nach Südosten abgebogen. Und doch hätte nicht viel gefehlt, Corgan wäre weiter geradeaus dem Verlauf des üblichen Fahrweges gefolgt.

      Seit zweieinhalb Stunden ist Corgan sicher, daß er die Kutsche einholen wird. Er kann kaum mehr als vierhundert Yards hinter ihr sein.

      Rechts von Corgan zieht sich, nur im Ansatz zu erkennen, ein sanfter, buschbestandener Hang hoch. Die Büsche nehmen dem heranfegenden Schnee die Gewalt. Die Spur wird nun so deutlich, daß Corgan keine Mühe mehr hat, sie auszumachen.

      »Alle Teufel«, sagt Corgan heiser, »das ist ein Blizzard. Es kann Tage dauern. Der alte Brendan hockt sicher auf dem Bock und hat sich ausgerechnet, daß er auf die Ostroute muß. Es sind noch elf Meilen bis zur Carmichel Creek Station. Und weiter wird Brendan auch nicht mehr kommen. Er scheint das zu wissen. Der Alte hat mehr Erfahrung als ein Dutzend anderer Fahrer.«

      Corgan kennt Brendan seit mehr als neun Jahren. Damals ist Brendan schon im nördlichen Colorado für die Wells Fargo gefahren.

      »Sie werden die Hölle in der Kutsche auszuhalten haben«, brummt Corgan, als der Wind nachläßt. »Rechts ist nicht viel mehr als eine dunkle Wand zu erkennen. Dort müssen Bäume sein, an denen sich der Sturm bricht. Owens hat mir gesagt, daß Turner sich bei ihm nach Marcia O’Hare erkundigt hätte. Es muß diese Marcia O’Hare sein, die Kim Turner irgendeinen Hinweis gegeben hat. Warum, zum Teufel, hätte sich Kim sonst nach ihr so genau erkundigt? Owens behauptet, Turner hätte nie von einem anderen Girl geredet oder sei jemals mit einem anderen gesehen worden. Das Girl sitzt in der Kutsche und will zu ihrer Ranch zurück. Verdammt seltsame Sache, daß der Bruder in der Stadt einen Saloon hat, statt sich um die Ranch zu kümmern. Nun gut, in fünf Minuten habe ich die Kutsche eingeholt.«

      In dem langgezogenen Heulen des Sturmes hört Corgan drei, vier krachende Schläge. Es ist, als brächen irgendwo vor Corgan einige dicke, gefrorene Äste mit einem Knall durch. Und doch ist Corgan plötzlich sicher, daß es Schüsse sind, als das Echo nachrollt.

      Im nächsten Augenblick drückt Corgan seinem schon ermüdeten Pferd die Hacken ein. Er treibt es an, aber das Pferd wird kaum schneller. Corgan reitet vielleicht hundert Yards, als er wieder Schüsse hört.

      Corgan sieht plötzlich vor sich neben den Radfurchen Hufeindrücke. Sie kommen von rechts den Hang herunter, der als dunkle Wand nun naherückt. Hier sind zwei Pferde gegangen und haben sich hinter die Kutsche gesetzt.

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