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Akte Null. Джек Марс
Читать онлайн.Название Akte Null
Год выпуска 0
isbn 9781094312903
Автор произведения Джек Марс
Жанр Шпионские детективы
Издательство Lukeman Literary Management Ltd
KAPITEL ACHT
Weniger als eine halbe Stunde später befand sich Null erneut im Weißen Haus und wurde durch einen Korridor zum Oval Office geführt. Er versuchte, die Falten aus seinem Hemd zu glätten, doch das machte unter den Umständen kaum etwas aus.
Man ließ ihn in das innere Heiligtum des Präsidenten, wo es ihn überraschte, Pierson allein anzutreffen. Null hatte hektische Betriebsamkeit, eine Menge Berater und Kabinettsmitglieder, die Anrufe tätigten, Laptop-Netzwerke erstellten und mit einem Dutzend verschiedener Agenturen und ausländischer Machtinhaber kommunizierten, erwartet.
Doch es gab nichts davon. Präsident Pierson stand hinter seinem Schreibtisch auf als Null eintrat und sah aus, als wäre er in den letzten paar Stunden um ein Jahrzehnt gealtert. Seine Krawatte hing lose um seinen Hals und die obersten zwei Knöpfe seines gebügelten, weißen Hemdes waren geöffnet.
„Agent Steele.” Pierson streckte ihm seine rechte Hand hin, rügte sich dann selbst und schüttelte Nulls linke. „Entschuldigung, ich habe das mit der Hand vergessen. Gott, was für ein Durcheinander.”
„Ich habe es gehört.” Null blickte sich im Büro um. „Ich muss zugeben, dass ich mehr Leute erwartet habe.”
„Die vereinigten Stabschefs versammeln sich gerade im Krisenraum.” Pierson seufzte und lehnte sich mit beiden Händen auf den Tisch. „Ich werde dort gleich erwartet. Ich bin zwar froh, dass Sie hier sind, Null, aber ich bedaure, dass dieses Treffen verschoben werden muss.”
„Mr. Präsident”, drängte Null, „ich habe Informationen.” Die Finger seiner linken Hand schwebten über seiner Hosentasche, in der sich der USB-Stick befand. „Bevor Sie zu dem Treffen mit den vereinigten Stabschef gehen, gibt es etwas, das ich Ihnen -”
„Sir.” Die Tür des Oval Offices öffnete sich nur ein paar Zentimeter und Emilia Sanders Gesicht lugte herein. Ihr Blick strich vom Präsidenten zu Null und wieder zurück. „Man erwartet Sie jetzt.”
„Danke, Emilia.” Pierson schnürte sich die Krawatte fest und strich mit den Händen über sein Hemd. „Es tut mir leid Null, doch meine Aufmerksamkeit wird jetzt woanders benötigt.”
„Sir.” Er trat einen Schritt voran und senkte seine Stimme. Er musste ein Risiko eingehen. Er konnte Pierson nicht uninformiert den Krisenraum betreten lassen. „Ich habe sehr starken Grund zur Annahme, dass sie den Menschen, die sie beraten, nicht vertrauen können.”
Der Präsident runzelte die Stirn. „Welchen Grund? Was wissen Sie?”
„Ich habe...” begann Null, doch dann warf er einen Blick über seine Schulter und sah, dass ein Geheimagent in der Tür zum Oval Office stand und darauf wartete, den Präsidenten in den Krisensaals zu eskortieren. „Ich kann das jetzt nicht erklären. Ich brauche nur fünf Minuten. Allein.”
Pierson rieb sich das Kinn. Er sah müde aus. „Kommen Sie mit mir.”
„Sir?”
„Begleiten Sie mich zum Treffen. Anschließend gebe ich Ihnen fünf Minuten.” Pierson ging auf die Tür zu und Null folgte ihm. Mehr konnte er nicht tun. Er konnte den Präsidenten nicht davon abbringen, einem Treffen bezüglich einer nationalen Sicherheitskrise beizuwohnen. Und wenn es bedeutete, dass er später fünf Minuten mit Pierson allein hätte, dann folgte er ihm in die Höhle des Löwen.
*
Der John. F. Kennedy Konferenzsaal, der im Keller des Westflügels lag und den die Meisten als Krisenraum kannten, war das Zentrum für das Management von Geheiminformationen des Weißen Hauses. Es handelte sich um mehr als hundertfünfzig Quadratmeter voll von Kommunikationsausrüstung, die es einigen der mächtigsten Menschen erlaubten, die Sicherheit von einem einzigen Ort aus zu wahren.
Und es schien, als hätte Null sich gerade einen Platz am Tisch verdient.
Präsident Pierson trat gefolgt von zwei Geheimdienstagenten in den Saal, die sich sofort auf beiden Seiten der Doppeltüren aufstellten, durch die sie hereinkamen. Null folgte ihm. Nun traf er auf die hektische Betriebsamkeit, die er bei seinem Ankommen erwartet hatte. Um den langen, rechteckigen Tisch, der sich durch den Raum zog, saßen vierzehn Personen, die alle aufstanden, als der Präsident eintrat.
Null blickte schnell um sich und sah sich die Gesichter an. Er erkannte fast alle von ihnen. Unter anderem waren der Berater für nationale Sicherheit anwesend, der Berater für innere Sicherheit, der Stabschef des Weißen Hauses, der Verteidigungssekretär Quentin Rigby, der Direktor der nationalen Nachrichtendienste John Hillis und die Pressesekretärin Christine Cleary. Er bemerkte sarkastisch, dass, abgesehen von ihm, Pierson und Cleary, alle anderen im Raum Männer über fünfundfünfzig waren.
Er war ein wenig erleichtert, als er sah, dass die CIA nicht anwesend war. Er hatte schon halbwegs erwartet, Direktor Mullen oder möglicherweise sogar Deputy Direktorin Riker dort stehen zu sehen. Doch dies war eine Angelegenheit für Staatschefs und die CIA wurde durch den Direktor der nationalen Nachrichtendienste Hillis vertreten, der jegliche Anweisungen an Mullen weiterleitete.
„Bitte nehmen Sie Platz.” Pierson setzte sich auf einen schwarzen Stuhl am Kopf des Tisches, der sich am nächsten der Türen befand. Er zeigte auf den leeren Stuhl zu seiner Rechten und Null setzte sich.
Mehrere Augenpaare sahen ihn an, doch nur der Verteidigungssekretär sprach. Der zur Ruhe gesetzte vier Sterne General Quentin Rigby hatte einen verspannten Hals und Schultern, in seinem Gesicht standen tiefe Sorgenfalten, die darauf hinwiesen, dass er die schlimmsten Seiten der Menschheit gesehen hatte und obwohl er sehr scharfsichtig war, scheute er sich nicht, seine Meinung von sich zu geben.
„Mr. Präsident.” Rigby blieb stehen, als er sich an Pierson wandte. „Ich glaube, ich muss sie nicht daran erinnern, dass wir gleich etwas sehr vertrauliches diskutieren werden -”
„Bemerkt, General Rigby, danke.” Pierson unterbrach den General, indem er mit der Hand abwinkte. „Agent Steele wohnt dem Treffen als ein Sicherheitsberater bei. Er wurde durch die CIA überprüft und hat seine Fähigkeit, Vertrauliches für sich zu behalten, immer wieder von Neuem unter Beweist gestellt. Um gar nicht zu erwähnen, das er der Einzige im Raum ist, der jüngste Erfahrungen mit der Art von Situation hat, um die es gerade geht.”
„Dennoch”, drängte Rigby, „ist dies höchst unorthodox, Sir.”
„Ich glaube, ich muss Sie nicht daran erinnern, General, dass ich die einzige Person bin, die entscheidet, wer im Raum ist.” Pierson starrte Rigby an, bis dieser den Blick abwendete.
Null grinste fast. Er hatte niemals Pierson dabei gehört, so mit jemandem zu reden. Normalerweise war er diplomatisch und charmant. Einerseits bemerkte Null, dass der Präsident durch die Geschehnisse mitgenommen war. Andererseits war es aber auch schön, zu sehen, wie er richtiges Rückgrat bewies.
Rigby nickte und setzte sich wieder auf seinen Platz. „Ja, Sir.”
„Mr. Holmes.” Präsident Pierson nickte seinem Stabschef zu. Er war ein kleiner Mann mit einer wachsenden Glatze und eulenhafter Brille. „Wenn Sie dann so nett wären.”
„Natürlich, Sir.” Peter Holmes stand auf und räusperte sich. „Um etwa siebzehn Uhr Ortszeit feuerte ein iranisches Kampfschiff zwei Raketen auf den Zerstörer USS Constitution während einer Routinepatrouille im Persischen Golf. Aufgrund einer kürzlichen Änderung der Einsatzregeln, mit der wir glaube ich alle bekannt sind, war die Constitution autorisiert, um -”
„Entschuldigung.” Null hob seinen Arm, als ob er in einem Klassenzimmer säße und unterbrach den Stabschef. „Welche Änderung der Einsatzregeln?”
„Aufgrund des neulichen Angriffs auf amerikanischem Boden”, erklärte Rigby, „unterschrieb