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sich dazu entschlossen, ihnen einfach alles zu erklären. Ihre Leben waren so oder so bedroht und sie hatten das Recht, zu erfahren, warum. „Es gibt da ein paar mächtige Leute, die einen Krieg anfangen wollen. Die planen das schon seit einer langen Zeit und es geht dabei nur um ihren persönlichen Gewinn. Wenn sie das schaffen, dann bedeutet es, dass eine Menge unschuldiger Menschen sterben. Ich werde direkt mit dem Präsidenten sprechen und ihm zu verstehen geben, was da vor sich geht, doch ich kann mich nicht darauf verlassen, dass er sein Vertrauen in die falschen Hände legt. Dies könnte zu einem neuen Weltkrieg führen.”

      „Und das kannst du nicht geschehen lassen”, sagte Sara leise.

      Maya nickte ernst.

      „Das stimmt. Und...” Null seufzte schwer. „Es bedeutet, dass es für eine kleine Weile ganz schön hart werden könnte. Sie wissen, dass ihr Zwei der einfachste Weg seid, um an mich zu kommen. Deshalb müsst ihr eine Weile verschwinden und euch verstecken, bis das alles vorbei ist. Ich weiß nicht, wie lange es dauert. Ich weiß nicht...” Er unterbrach sich selbst. Er wollte ihnen sagen: ich weiß nicht, ob ich das hier überleben werde. Doch er schaffte es nicht, diese Worte auszusprechen.

      Er musste es nicht tun. Sie wussten, was er meinte. Tränen stiegen in Mayas Augen und sie blickte weg. Sara umarmte ihn noch einmal und er hielt sie fest.

      „Ihr geht mit Mitch und macht, was immer er euch anweist, OK?”

      Null hörte das Zittern in seiner eigenen Stimme. Er war sich jetzt mehr als sonst bewusst, dass dies das letzte Mal sein könnte, dass er seine Töchter sähe. „Bei ihm seid ihr in Sicherheit. Und ihr passt gegenseitig auf euch auf.”

      „Das machen wir”, flüsterte Sara in sein Ohr.

      „Gut. Jetzt wartet hier einen Moment, während ich mit Mitch spreche. Ich komme gleich wieder.” Er ließ Sara los und schritt auf den Lieferwagen zu, wo der Mechaniker ruhig wartete.

      „Danke”, sagte ihm Null. „Du bist mir nichts schuldig. Ich weiß dies alles sehr zu schätzen und wenn es vorbei ist, dann zahle ich es dir auf jede mir mögliche Art zurück.”

      „Nicht notwendig”, grummelte der Mechaniker. Seine Fernfahrermütze war immer noch tief in sein Gesicht gezogen und verdunkelte seine Augen. Sein dicker Bart bedeckte den Rest seines Gesichtes.

      „Wo bringst du sie hin?”

      „Es gibt da ein altes WITSEC Haus auf dem Land in Nebraska”, antwortete Mitch. „Ein kleines Häuschen direkt vor einer Kleinstadt, praktisch im Nirgendwo. Wird seit Jahren nicht benutzt, doch es ist immer noch von der Regierung registriert. Dort bringe ich sie hin. Da sind sie in Sicherheit.”

      „Danke”, wiederholte sich Null. Er wusste nicht, was er sonst sagen könnte. Er war sich nicht mal sicher, warum er diesem Mann die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben so einfach anvertrauen konnte. Es war ein Gefühl, ein Instinkt, der Logik überschritt. Doch er hatte vor langem gelernt - und erst vor Stunden wiedergelernt - seinen Instinkten zu vertrauen.

      „Also”, grummelte Mitch. „Jetzt geht es doch los, was?”

      Null blinzelte ihn überrascht an. „Ja”, sagte er vorsichtig. „Du weißt davon Bescheid?”

      „Ja.”

      Er schnaubte fast verächtlich. „Wer bist du wirklich?”

      „Ein Freund.” Mitch blickte auf seine Armbanduhr. „Helikopter sollte gleich ankommen. Der bringt uns zu einer privaten Landebahn, wo wir in ein Flugzeug in Richtung Westen einsteigen."

      Null gab es auf. Es schien nicht, als bekäme er weitere Antworten von dem mysteriösen Mechaniker. „Danke”, murmelte er erneut. Dann drehte er sich, um von seinen Töchtern Abschied zu nehmen.

      „Du bist zurück”, sagte der Mechaniker hinter ihm. „Stimmt’s?”

      Null drehte sich um. „Ja. Ich bin zurück.”

      „Wann?”

      Er lachte auf. „Heute, falls du mir das glaubst. Es ist ein ganz schön seltsamer Nachmittag.”

      „Na”, antwortete Mitch. „Ich möchte dich nicht enttäuschen wollen.”

      Null erstarrte. Ein elektrisches Kribbeln rann ihm über den Rücken. Mitchs Stimme hatte sich plötzlich verändert, sie war nicht länger das bassige Grummeln, das er nur Sekunden zuvor von sich gegeben hatte. Sie war sanft und gleichmäßig und kam ihm so komisch bekannt vor, dass Null plötzlich die Division, seine Situation und sogar seine wartenden Töchter für einen Moment vergaß.

      Mitch griff unter den Schirm seiner Fernfahrermütze und rieb sich die Augen. Zumindest sah es so aus, als ob er dies täte, doch dann fiel seine Hand hinab und es lagen zwei winzige konkave, kristallblaue Scheiben auf seinen Fingerspitzen.

      Kontaktlinsen. Er trug farbige Kontaktlinsen.

      Dann nahm Mitch die Fernfahrermütze vom Kopf, strich sich über das Haar und blickte Null an. Seine braunen Augen sahen einsam aus, fast verschämt, und augenblicklich wusste Null genau, warum dem so war.

      „Oh Gott.” Seine Stimme klang wie ein heiseres Flüstern, als er ihm in die Augen blickte.

      Er kannte diese Augen. Er würde sie überall erkennen. Doch es konnte nicht sein. Es war nicht möglich.

      „Verdammt. Du... du warst tot.”

      „Du doch auch für ein paar Jahre”, sagte der Mechaniker in seinem sanften, fast gesungenen Tonfall.

      „Ich habe deine Leiche gesehen”, würgte Null hervor. Das kann nicht wahr sein.

      „Du hast einen Körper gesehen, der wie meiner aussah.” Der stämmige Mann zuckte mit einer Schulter. „Jetzt tu bloß nicht so, als wäre ich nicht schon immer klüger als du gewesen, Null.”

      „Du liebes Bisschen.” Null blickte ihn von oben bis unten an. Er hatte etwa fünfzehn Kilo zugenommen, vielleicht auch mehr. Sich einen Bart wachsen lassen. Trug die Fernfahrermütze und gefärbte Kontaktlinsen. Hatte seine Stimme verändert.

      Doch er war es. Er war am Leben.

      „Ich glaube es nicht.” Er trat zwei Schritte vorwärts und umarmte Alan fest.

      Sein bester Freund, derjenige, der ihm auf so vielen Einsätzen Rückendeckung gegeben hatte, derjenige, der ihm geholfen hatte, den Gedächtnishemmer eingepflanzt zu bekommen, anstatt ihn auf der Hohenzollernbrücke zu töten, derjenige, den Null tot aufgefunden hatte, zu Tode erstochen in einer Wohnung in Zürich... er war hier. Er war am Leben.

      Er dachte daran zurück, wie er ihn in Zürich entdeckt hatte. Das Gesicht des toten Mannes war aufgedunsen und geschwollen und sein Gehirn hatte den Doppelgänger direkt mit Reidigger verbunden. Dein Gehirn füllt die Leerstellen aus, hatte Maria ihm einst gesagt.

      Reidigger hatte seinen eigenen Tod vorgetäuscht, genauso wie er Kent Steele geholfen hatte, den seinen vorzutäuschen. Und er hatte unter dem Deckmantel eines Mechanikers mit guten Verbindungen gelebt, nur zwanzig Minuten entfernt.

      „Die ganze Zeit?” fragte Null. Seine Stimme war heiser und er sah alles etwas verschwommen, während eine Flut von Gefühlen an die Oberfläche drängte. „Du hast auf uns aufgepasst?”

      „So gut, wie ich konnte. Watson half.”

      Das stimmt. Watson weiß Bescheid. John Watson hatte Reid Lawson Mitch den Mechaniker vorgestellt - doch er hatte es erst getan, nachdem Reids Töchter entführt worden waren, als das Risiko zu hoch war und die CIA kaum helfen konnte.

      „Weiß es sonst noch jemand?” fragte Null.

      Alan schüttelte seinen Kopf. „Nein. Das geht nicht. Falls die Agentur es herausfindet, bin ich tot.”

      „Du

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