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Vorher Verfällt Er. Блейк Пирс
Читать онлайн.Название Vorher Verfällt Er
Год выпуска 0
isbn 9781094311180
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Зарубежные детективы
Издательство Lukeman Literary Management Ltd
Er zeigte ihnen auch diese Tatortaufnahmen. Jo Haley mit Prellungen am Hals, vermutlich stranguliert. Wie Christine Lynch war auch sie ziemlich attraktiv. Sie war außerdem ziemlich dünn, fast schon dürr.
„Der einzige wirkliche Hinweis, den wir also haben, ist, dass zwei hübsche Studentinnen der Queen Nash Universität ermordet wurden? Vor oder während dem Sex?“, fragte Mackenzie.
„Ja“, sagte McGrath. „Laut dem Urteil des Gerichtsmediziners bezüglich des Todeszeitpunktes von Jo Haley lagen zwischen den Morden nicht mehr als fünf Tage.“
„Haben wir einen ungefähren Anhaltspunkt, um wie viel Uhr sie umgebracht wurden?“, fragte Mackenzie.
„Nein. Nichts Konkretes. Aber wir wissen, dass Christine Lynch am Mittwoch bis circa ein Uhr morgens in der Wohnung ihres Freundes gesehen worden war. Ihr Freund war es auch, der die Leiche am nächsten Tag entdeckte, als er sie in ihrer Wohnung besuchen wollte.“
Ellington betrachtete die Fotos gründlich und schob sie dann zurück zu McGrath. „Sir, mit allem Respekt. Ich bin ein verheirateter Mann und kann nicht mehr einfach so junge Damen auf dem Campus ansprechen.“
McGrath rollte mit den Augen und blickte zu Mackenzie. „Viel Glück mit dem da“, sagte er und nickte zu Ellington. „Im Ernst … ich möchte, dass der Fall so schnell wie möglich aufgeklärt wird. Das Semester beginnt nächste Woche und ich will keine Panik auf dem Campus, wenn all die Studenten zurückkehren.“
Wie auf Knopfdruck wurde Ellington plötzlich ernst. „Ich schnapp mir die Akten und wir fangen sofort an.“
„Danke. Und … genießen Sie den gemeinsamen Fall. Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn Sie beide auch in Zukunft zusammenarbeiten. Jetzt wo Sie verheiratet sind. Betrachten Sie diesen Fall als mein Hochzeitsgeschenk.“
„Wirklich, Sir“, sagte Mackenzie, die sich nicht zurückhalten konnte. „Ich hätte eine Kaffeemaschine bevorzugt.“
Sie konnte es kaum glauben, als sowas wie ein Lächeln auf McGraths Lippen erschien. Es verschwand, als Mackenzie und Ellington das Büro verließen, um ihren ersten Fall als Mann und Frau zu bestreiten. Und, folglich, auch ihren letzten als Team.
KAPITEL FÜNF
Gemäß Mackenzies gewöhnlicher Herangehensweise begannen sie mit dem jüngsten Tatort. Dieser war das Äquivalent zu einem noch warmen Körper und gab mehr Hinweise preis als einer, der bereits erkaltet war. Auf der Fahrt nach Maryland las Mackenzie die Akten laut vor, während Ellington am Steuer saß.
Als sie in Christines Wohnung in Baltimore ankamen, wurden sie von einem Vertreter der örtlichen Polizeidienststelle erwartet. Es handelte sich um einen älteren Herrn, der vermutlich in seinem letzten Dienstjahr war und Fälle wie diesen beaufsichtigte.
„Schön, Sie kennenzulernen“, sagte er und schüttelte ihnen die Hand mit einer Freude, die ihn schon fast anstößig machte. „Hilfssheriff Wheeler. Ich habe quasi die Aufsicht über den Fall hier.“
„Agenten White und Ellington“, sagte Mackenzie und merkte, dass sie sich immer noch nicht ganz sicher war, wie sie sich selbst vorstellen sollte. Mit Ellington hatte sie darüber noch nicht gesprochen, obwohl ihre Eheurkunde sie offiziell zu Mackenzie Ellington machte.
„Was können Sie uns aus Ihrer Perspektive heraus erzählen?“, fragte Ellington, während sie Christine Lynchs Wohnung betraten.
„Nun, mein Partner und ich haben uns hier mit dem Freund des Opfers getroffen und dann gemeinsam die Wohnung betreten. Sie lag genau hier, auf dem Küchenboden. Ihr Shirt neben ihr, die Augen noch immer geöffnet. Es war offensichtlich, dass sie erwürgt worden war, auch wenn es keine Anzeichen auf einen Kampf gab.“
„In der Tatnacht hat es geschneit“, sagte Ellington. „Gab es im Hausflur keine nassen Schuhabdrücke?“
„Nein. Soweit wir wissen fand ihr Freund sie erst am folgenden Nachmittag. Zwischen ihrem Mord und seinem Besuch können zwischen zehn und sechzehn Stunden vergangen sein.“
„Es war also ein sauberer Tatort?“, fragte Mackenzie.
„Ja. Keine Hinweise, keine Schuhabdrücke. Nichts von Interesse.“
Mackenzie dachte an die Fallakten, genauer an eine recht persönliche Notiz des Gerichtmediziners, die dieser vor nicht mehr als sechs Stunden zur Akte hinzugefügt hatte. Bei der Vorbereitung des Körpers hatten sie Hinweise auf sexuelle Erregung in der Unterwäsche Christines gefunden. Das könnte, natürlich, ein Resultat der Zeit sein, die sie mit ihrem Freund verbracht hatte. Aber wenn sie hier gefunden worden war, ohne Shirt und in ihrer Küche … naja, der Verdacht lag nahe, dass sie sich mit jemandem hier getroffen hatte. Und vielleicht wollten sie nicht warten, bis sie im Schlafzimmer waren.
„Hat die örtliche Polizei nach den Videoaufnahmen gefragt?“, wollte Mackenzie wissen. „Ich habe beim Reinkommen gesehen, dass an der Gebäudeseite mindestens zwei Sicherheitskameras angebracht sind.“
„Wir haben jemanden dran“, sagte Wheeler. „Letzter Stand vor zwei Stunden war, dass sich auf den Bändern nichts Bemerkenswertes befindet. Aber Sie können sich gerne selbst ein Bild machen.“
„Darauf werden wir vielleicht sogar zurückkommen“, sagte Mackenzie, als sie die Küche verließ und den Wohnraum betrat.
Christine war ein sehr ordentlicher Mensch gewesen. Das kleine Bücherregal auf der rechten Seite des Wohnzimmers war sauber gestapelt, die Titel, bei denen es sich hauptsächlich um Biographien und alte, politikwissenschaftliche Texte handelte, alphabetisiert. Auf den zwei Beistelltischen und an der Wand befanden sich einige Bilder. Die meisten zeigten Christine und eine Frau, bei der es sich eindeutig um ihre Mutter handelte.
Schließlich sah sie sich im Schlafzimmer um. Das Bett war gemacht und auch der Rest des Raums genauso aufgeräumt wie das Wohnzimmer. Die Gegenstände, die sich auf Nacht- und Schreibtisch befanden, verrieten nur wenig: Stifte, Kleingeld, ein iPhone-Ladegerät, das Flugblatt eines örtlichen Politikers, ein Glas mit einem Schluck Wasser darin. Es war offensichtlich, dass in der Nacht, in der Christine starb, nichts Physisches in diesem Zimmer vorgefallen war.
Es stellten sich viele Fragen und Mackenzie fand genauso viele möglichen Folgerungen, die sie nun alle in ihrem Kopf sortierte, während sie zurück in die Küche ging.
Sie hat sich nach ihrer Rückkehr mit jemandem hier getroffen. Hatte sie Besuch erwartet oder nicht?
Die Tatsache, dass ihre Leiche innerhalb der Wohnung gefunden worden war und ihr Shirt sich nicht mehr an ihrem Körper befand, lässt vermutlich darauf schließen, dass sie den Mörder hereingebeten hat – unabhängig davon, ob er erwartet oder unerwartet vorbeigekommen war. Hat sie ihn in ihre Wohnung eingeladen, ohne auch nur zu ahnen, dass sie in Gefahr war?
Als sie die Küche betrat, machte sich Ellington, der mit Hilfssheriff Wheeler sprach, gerade Notizen. Sie wechselten einen kurzen Blick und nickten. Es war eines der vielen Beispiele ihres harmonischen, abgestimmten Arbeitens – eine nonverbale Sprache, die sie vor Unterbrechungen und unangenehmen Momenten bewahrte.
„Nun, Hilfssheriff Wheeler, ich denke, wir sind hier fertig“, sagte Ellington. „Besteht die Chance, dass Sie zufällig auch für den Fall der getöteten Jo Haley zuständig sind?“
„Nein. Aber ich weiß genug über den Fall, um zu helfen, wenn es nötig ist.“
„Sehr gut. Wir werden Ihnen Bescheid geben, wenn es dazu kommen sollte.“
Wheeler schien damit zufrieden zu sein und lächelte beiden zu, als sie Christine Lynchs Wohnung verließen. Draußen betrachtete Mackenzie den Bürgersteig, der nur dürftige Hinweise darauf lieferte, dass es geschneit hatte. Sie lächelte dünn, als sie realisierte, dass sie und Ellington vermutlich