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Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst Vlcek
Читать онлайн.Название Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband)
Год выпуска 0
isbn 9783845331324
Автор произведения Ernst Vlcek
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Silberband
Издательство Bookwire
Die Zeit lief ihm davon. Er hätte längst bei der Armadaschmiede eintreffen müssen. Doch die Entdeckung von TRIICLE-9 und der anschließende Sturz durch dieses phantastische Gebilde hatten den Zeitplan durcheinandergebracht.
»Ich breche auf«, zirpte Crduun ins Helmmikrofon. »Herold, du kennst meine Befehle. Die Kaufsöhne dürfen keinesfalls gewarnt werden.«
Der Herold schwieg. Ich habe ihn verletzt, erkannte Crduun. Aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Er wird auch wieder vernünftig werden.
Plötzlich erklang doch die kratzende Stimme im Empfang. »Dies ist ein Abschied für immer, Crduun. Ich weiß es, und du weißt es. Seit Jahren wartet er auf eine Gelegenheit, und nun ist sie gekommen. Fühlst du es, Flößer?«
Knirschend schlugen Crduuns Beißzangen aufeinander. »Unsinn«, wies er den Herold zurecht. »Schauergeschichten, die sich die Flößer erzählen, wenn sie bei einer Schmiede aufeinandertreffen und sich für die nächste Fahrt vorbereiten. Die Floßparasiten sind nur eine Legende. Acht Fahrten habe ich mit der STOWMEXE abgeschlossen, nie bin ich einem solchen Wesen begegnet.«
»Ho, Flößer«, krächzte der Herold. »Die Angst ist dir fremd, und das Einzige, was dich bedroht, ist die Einsamkeit. Das Licht der Sterne soll deine Seele erhellen, damit das Kalte Böse sie nicht packt ...«
Verärgert unterbrach Crduun die Verbindung. Er verließ die Zentrale, versiegelte sie durch einen Kodeimpuls und ging zur Schleusenkammer. Nach dem Druckausgleich trat er hinaus auf den Verbindungsbalken des Goon-Blocks am Kopf des Floßes. Wie eine Blase wölbte sich hinter ihm die Halbkugel der Steuerzentrale.
Flüchtig sah er zur Seite, wo sonst immer die Floßfähre gestanden hatte. Es war ein Fehler gewesen, Fain mit ihrer Bedienung vertraut zu machen. Aber zu der Zeit hatte er nicht einmal geahnt, was für ein amoralischer Bastard dieser Kaufsohn war.
Crduun stieß sich ab und schwebte hinunter zu den Essenzenstangen, um seinen Fehler wiedergutzumachen.
Enklich Fain glitt über den Rand des Zinkballens hinweg. Er landete auf einem Gemisch aus farbenprächtigen Edelsteinen. Mit der gebotenen Vorsicht tastete er sich zum Stangenende, das durch einen Haken mit dem Goon-Block am Floßschwanz verbunden war. Fain schwitzte trotz der Kühlung des SERUNS. Keineswegs alle Essenzenstangen bestanden aus Metall, auf dem die Magnetsohlen Halt fanden. Die ständige Konzentration darauf, dass er nicht den Boden unter den Füßen verlor, ermüdete ihn.
Schließlich hob er den ungefügen Desintegrator, den der Bastler aus dem Schrott hergestellt hatte, und richtete die Waffe auf den feinen Spalt zwischen Essenzenstange und Goon-Block. Im Vakuum blieb der Desintegratorstrahl unsichtbar, doch binnen Sekunden bröselten die Edelsteine am Stangenende und lösten sich zu Staub auf.
Fain zitterte, der Strahl fräste eine Rille in das schwarze Metall des Goon-Blocks. Fluchend korrigierte der Terraner den Mündungswinkel. Nach einer Weile wurde der Haken sichtbar. Er ähnelte einer nicht besonders dicken Spiralfeder. Das eine Ende verschwand in einer Vertiefung zwischen den Edelsteinen, das andere war mit einer zangenförmigen Halterung am Goon-Block verbunden.
Zunächst zeigte der Desintegratorstrahl wenig Wirkung. Die molekulare Struktur des Hakens war von einer Härte, die keine terranische Fertigungsmethode erreichte. Schon die Übernahme eines derart hoch entwickelten technischen Produkts, sagte sich Fain grimmig, rechtfertigte jede Anstrengung.
Erst nach einer Minute verfärbte sich das Material, und noch einmal geraume Zeit später löste es sich auf. Essenzenstange und Goon-Block hatten die gleiche Geschwindigkeit und die gleiche Flugrichtung, deshalb hielten sie zusammen. Erst wenn eines von beiden Objekten seinen Kurs veränderte, würde das Floß an dieser Stelle auseinanderdriften.
Fain drehte sich um. Hundertzwanzig Meter weiter in Richtung Schrottberg und Floßkopf, knapp neunzig Meter nach links versetzt, war Ankbhor-Vuul ebenfalls mit der Zerstörung der Essenzenhaken beschäftigt. Dameniszer, der Fremde vom Planeten Ni-Rirr, saß zwischen Fain und Vuul auf einem Eisenballen. Er überwachte die fliegenden Kameras.
»Gibt es Neues, Dameniszer?«, fragte Fain.
»Nichts«, antwortete der Rirr.
Fain seufzte. Die letzten Worte des Bastlers gingen ihm nicht aus dem Sinn. Seit seiner Ankunft hatte er außer Crduun, dem Herold und seinen beiden Leidensgefährten kein anderes Wesen auf dem Armadafloß gesehen. Der Flößer hatte auch nie eine Andeutung gemacht. Trotzdem fragte er sich, was dieser Floßparasit sein mochte.
»Crduun kommt!«, brüllte Dameniszer. »Ich habe ihn auf dem Schirm!«
Fain sprang. Viel zu langsam, um seine aufgewühlten Nerven zu beruhigen, segelte er über die Essenzen hinweg, kam sanft auf und setzte zum nächsten Sprung an. Erst nach einer Ewigkeit, so schien es ihm, erreichte er Dameniszer.
Der Rirr gestikulierte mit den Schlingarmen und zeigte auf den Monitor. Die Falschfarbenabbildung des Armadafloßes orientierte sich an der Wärmestrahlung. Der Hauptteil des Floßes war von einem fahlen Orangeton. Die Antriebsblöcke an Kopf und Schwanz glosten rötlich. In Schwanzrichtung gab es einen fetten dunkelroten Fleck, den Schrottberg. Die Maschinen des Bastlers schienen dort die Temperatur erhöht zu haben – auf dem übrigen Floß lag sie nahe dem absoluten Nullpunkt. Auf halbem Weg zwischen den Goon-Blöcken glühte ein feines, das Floß in seiner gesamten Breite überziehendes Gespinst. Es musste eine Dicke von etwa zweihundert Metern besitzen und erinnerte an ein lumineszierendes Spinnennetz.
Fain dachte wieder an den Floßparasiten. Womöglich hatte dieser damit zu tun, sofern es keine andere Ursache für das Phänomen gab.
Im vorderen Drittel des Floßes schimmerte ein winziger orangefarbener Punkt, das war Crduun. Er bewegte sich langsam auf das vermeintliche Netz zu. In unmittelbarer Nähe des Floßkopfs gab es einen zweiten Punkt.
Dameniszer hob einen Schlingarm und deutete auf den Punkt, der Crduuns Infrarotecho merklich einholte. »Ich bin sicher, das ist der Herold«, sagte der Rirr klirrend. »Und das Netz? Wenn ich bedenke, was du über den Bastler erzählt hast ...«
»Du glaubst also auch an den Floßparasiten.« Fain fragte sich, was das für ein Wesen sein mochte, das ein derart intensives Wärmeecho auslöste. Die Markierung war etwa eineinhalb Kilometer breit und zweihundert Meter lang.
»Wir müssen uns Gewissheit verschaffen«, drängte Dameniszer. »Einer von uns muss Crduun entgegengehen.«
»Und ihn, wenn möglich, frühzeitig ausschalten.«
»Wer?«, fragte der Rirr.
»Vuul«, schlug Fain vor. »Unser barbarischer Freund ist sicher hungrig genug. Er nimmt einen Desintegrator und die Photonenblitzer ...«
»Ich?« Vuuls Stimme klang laut und verzerrt. »Unter keinen Umständen!«
Fain wölbte die Brauen. »Warum nicht, wenn ich fragen darf? Hast du Angst?«
Der Barbar stieß prustende Laute aus, offenbar lachte er. »Angst? Wie könnt ihr einen Krieger, der die Seelen von neunzehn tapferen Feinden in sich aufgenommen hat, der Angst bezichtigen? Ich weiß nicht, was das ist. Aber ich habe das Marntangker.«
»Du hast ... was?«
»Das Marntangker«, wiederholte Ankbhor-Vuul. »Jeder davon Betroffene muss mindestens zwei andere Krieger vor sich kämpfen lassen, ehe er selbst in die Schlacht ziehen darf.«
»Also doch Angst«, prustete Dameniszer. »Das ist alles. Dieser Sznoi fürchtet sich.«
»Sznoi?«, grunzte der Barbar. »Niemand nennt mich ungestraft so! Noch so ein Wort, und ich erschlage dich.«
»Lassen wir das!«, sagte Fain scharf. »Ihr könnt euch später beschimpfen und euch gegenseitig die Kehle durchschneiden. Vorher müssen wir uns um Crduun kümmern.«
»Ich