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Perry Rhodan 1: Die Dritte Macht (Silberband). Clark Darlton
Читать онлайн.Название Perry Rhodan 1: Die Dritte Macht (Silberband)
Год выпуска 0
isbn 9783845330006
Автор произведения Clark Darlton
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Silberband
Издательство Bookwire
Rhodan beobachtete sie mit Sorge. Sie gab sich alle Mühe, ihre innere Not hinter ätzendem Spott und gnädiger Herablassung zu verbergen. Dabei fühlte sie, dass sie von dem großen Mann mit den intelligenten Augen durchschaut wurde.
Für Thora wäre alles einfach gewesen, wenn die fremden Intelligenzen nicht genauso ausgesehen hätten wie die Angehörigen ihres eigenen Volkes. Das deprimierte sie unbewusst und brachte sie in eine seelische Notlage. Mit nichtmenschlich aussehenden Geschöpfen wäre sie ohne weiteres fertig geworden. Sie spürte Rhodans Willen, anerkannt zu werden und als echte Intelligenz zu gelten. Er nahm das Recht in Anspruch, sich mit ihr, der Arkonidin, vergleichen zu dürfen. Noch niemals zuvor war man ihr derart fordernd begegnet. Sie war an das Kuschen gewohnt, an die selbstverständliche Anerkennung ihrer Macht. All das schien diesen Mann überhaupt nicht zu berühren. Er hatte sie mit seinem gelassenen Verhalten bis zur Weißglut gereizt. Thora war außer sich.
Sie richtete sich auf, als Rhodan auf sie zu kam. Ihr wütender Blick wurde mit einem freundlichen Nicken beantwortet. Spürte er ihre Abneigung nicht? Er schien ihre Haltung zu ignorieren.
»Ich habe wieder eine klare Frage, Madam«, sagte Rhodan. »Besser ausgedrückt, ich beschäftige mich mit einer gewissen Problematik. Kennt man auf Ihrer Welt Zahlungsmittel, also Geld oder Tauschgegenstände, die man zum Erwerb anderer Dinge anbieten kann?«
»Bei einem galaktischen Handelsverkehr zwischen mehr als zehntausend bewohnten Planeten lässt sich das kaum umgehen«, erklärte sie spöttisch.
»Sehr schön«, meinte er ungerührt. »Ich werde Crest nun doch zur Erde bringen müssen. Wir haben an Bord meiner winzigen Rakete weder die nötigen Medikamente noch die erforderlichen Untersuchungsgeräte. Unter Umständen ist eine Operation erforderlich. Was haben Sie als Zahlungsmittel anzubieten? Wie steht es mit wertvollen Grundstoffen, künstlichen Elementen oder sonstigen Dingen?«
»Ich habe normale Tauschgüter für Entwicklungswelten der C- und D-Stufe an Bord. Es handelt sich um Werkzeugmaschinen mit eigener Energieversorgung, Vollrobot-Steuerung und Laufgarantie für etwa achtzig Jahre Ihrer Zeitrechnung. Es sind Maschinen für alle Wirtschaftszweige. Dazu kann ich mikromechanische Güter anbieten, wie tragbare Elementtaster, Bodenreformer, Schwere-Neutralisatoren für den Einpersonen-Flugbetrieb und ...«
»Hören Sie auf, ich werde wahnsinnig«, stöhnte Flipper.
»Das ist doch verrückt! Sie stellen die Erde auf den Kopf. Man wird sich wegen Ihrer Wundermaschinen die Schädel einschlagen.«
»Das ist Ihre Sache. Ich habe nur ungefährliche Dinge für primitive Intelligenzen an Bord«, sagte sie höhnisch.
»Was haben Sie eigentlich für sogenannte echte Intelligenzen?«, forschte Rhodan. »Nun gut, lassen wir das, ich kann es mir vorstellen. Sorgen Sie nun bitte dafür, dass die STARDUST ausgerüstet wird. Packen Sie alles ein, was Crest benötigt. Und ...« er unterbrach sich, »... vergessen Sie nicht die Spezialgeräte. Sie erinnern sich an meine Unterredung mit Crest.«
Sie musterte ihn neugierig. Etwas wie respektvolle Anerkennung lag in ihrem Blick.
»Sie riskieren Ihr Leben, wissen Sie das? Immerhin erkenne ich Ihre Begründung an. Schließlich kenne ich die barbarischen Reaktionen von ..., ich meine ...«
»Sprechen Sie sich nur aus«, lächelte Rhodan. »Es trifft mich nicht mehr. Ich sehe Sie als Kranken an, der nicht mehr genau weiß, was er ausspricht. Bitte, fangen Sie sofort mit der Verladung an. Ich habe eine schwierige Landung vor mir. Oder überlegen Sie sich die Sache noch einmal! Geben Sie uns eines Ihrer großen Beiboote. In einer Stunde sind wir damit auf der Erde.«
»In fünf Minuten«, korrigierte sie. »Es tut mir leid. Hier hört mein Entgegenkommen auf. Nichts außer Crest und einigen Geräten wird jemals den Boden Ihrer Erde berühren. Ich darf es nicht. Ich habe meine Anweisungen.«
»Wir sind von Crest aufgestuft worden.«
»Ihr Glück, sonst hätten wir nicht einmal verhandeln können. Dennoch darf ich kein Beiboot zur Erde schicken. Das positronische Gehirn würde streiken. Ich kann die Schaltungen des Großroboters nicht aufheben. Wir hatten eine andere Aufgabe zu erfüllen.«
»Welche eigentlich?«, fragte Rhodan mit einem Gefühl des Unbehagens.
»Auf alle Fälle wollte ich nicht hier landen«, wich Thora aus. »Mein Ziel lag anderswo, noch einige Lichtjahre entfernt.«
In dem Augenblick tauchte Doc Manoli auf. Er war blass und erschöpft.
»Fragt nicht lange, es war mehr als anstrengend. Sie unterscheiden sich nicht so sehr von uns, wie ich es befürchtet hatte. Die Anordnung der Organe ist klar, wenn auch unterschiedlich. Das Skelett ist ebenfalls abweichend. Immerhin haben Sie Blut wie das unsere. Damit konnte das eintreten, was ich bei Crests Anblick geahnt hatte. Es handelt sich um einen Fall von Leukämie. Das Blutbild beweist es einwandfrei. Ich habe alle Möglichkeiten unseres Bordlabors ausgeschöpft. Vor zwei Jahren wurde das Anti-Leukämie-Serum endlich entwickelt, nachdem die Krankheit bis dahin unheilbar war. Jetzt habe ich nur noch die Hoffnung, dass unser Serum bei Crest anspricht. Es ist Leukämie, mein Wort darauf!«
Rhodan hatte mit wachsender Bestürzung zugehört. Er sah, dass Thora ebenfalls enttäuscht auf Manolis Worte reagierte.
»Fangen Sie an«, sagte Rhodan zu Thora. »Fragen Sie nicht lange, sondern fangen Sie an mit dem Verladen. Es wird allerhöchste Zeit. Ihre Schlafmützen soll der Teufel holen, auch wenn Ihnen der Ausspruch nicht gefällt. Oder legen Sie keinen Wert auf Crests Gesundheit?«
Sie überlegte, ehe sie ausdruckslos entgegnete:
»Sie wollten wissen, was wir in diesem Raumsektor suchen. Jetzt will ich es sagen. Wir sind bestrebt, das Dasein unserer letzten großen Geister zu erhalten. Es ist uns nicht gelungen, die biologische Lebenserhaltung einwandfrei durchzuführen. Wir haben nur Teilerfolge erzielt. Ich bin beauftragt, einen durch frühere Forschungsreisen bekannten Planeten anzufliegen, dessen Bewohner das Geheimnis der biologischen Zellerhaltung kennen. Das ist identisch mit einer Lebensverlängerung. Crest ist unser bedeutendster Mann. Retten Sie ihn! Tun Sie alles, was überhaupt nur denkbar ist. Ich werde Ihnen jede Unterstützung geben, Major Rhodan. Wenn Sie in Schwierigkeiten kommen, genügt ein Anruf über das Spezialgerät. Ich werde Ihre Ratschläge befolgen. Sie sollten wissen, dass alle Macht irdischer Befehlshaber ein lächerliches Nichts ist, das ich mit einer kurzen Aktion beseitigen kann. Mit meinem Schiff könnte ich Ihr ganzes Sonnensystem vernichten! Denken Sie daran und rufen Sie rechtzeitig an.«
Sie ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Captain Flipper war leichenblass.
»Wenn ich noch nie etwas geglaubt haben sollte, das nehme ich vorbehaltlos für bare Münze«, flüsterte er rau. »Washington wird kopfstehen.«
»Oder auch nicht!«, warf Bully ein.
»Wie meinst du das?«
»Nur so!« Bully blickte seinen Kommandanten an. Als Flipper zu dem erschöpften Manoli ging, erkundigte sich Reginald Bull:
»Sag mal, Alter, was hast du eigentlich vor? Was hast du mit Thora heimlich beredet?«
»Vielleicht habe ich ihr einen Heiratsantrag gemacht«, entgegnete Rhodan humorlos. Seine finstere Entschlossenheit warnte Bull. Der Captain stellte keine Frage mehr. Roboter marschierten vorbei und trugen Ausrüstungsgegenstände in die STARDUST.
Rhodan ging zu Crest hinein. Mit aufmunterndem Lachen meinte er:
»Wir starten. Leider weigert sich Thora nach wie vor, ein Beiboot zur Verfügung zu stellen. Kann man daran nichts ändern? Ich werde Sie in der STARDUST erheblichen Belastungen aussetzen müssen. Wir kennen kein Mittel zur Aufhebung der Masseträgheit. Das bedeutet sehr hohe Beschleunigungskräfte.«
»Ich habe keinen Einfluss auf solche Entscheidungen. Sie werden jedoch nicht mehr unter diesen Kräften zu leiden haben. Ein Neutralisator wird