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Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
Читать онлайн.Название Lederstrumpf
Год выпуска 0
isbn 9783962813444
Автор произведения Джеймс Фенимор Купер
Жанр Языкознание
Серия Klassiker bei Null Papier
Издательство Bookwire
Das kann ich allerdings nicht behaupten, antwortete Wildtöter bescheiden. Die Jugend ist die Zeit zu lernen; und ich bin weit entfernt von dem Wunsche, meine Stimme im Rat zu erheben, ehe sie durch Erfahrung dazu berechtigt ist.
Gut denn, ich will Euch die Nachteile des Fechtens in dieser Stellung erklären, und den Vorteil, den offenen See zu gewinnen. Hier, könnt Ihr sehen, wüssten die Wilden, wohin jeden Schuss zielen; und es wäre eine zu verwegene Hoffnung, dass nicht einige ihren Weg durch die Lücken der Dielen finden sollten. Und wir dagegen hätten auf Nichts zu zielen, als auf einen Wald. Dann sind wir auch hier nicht sicher vorm Feuer, und die Borke dieses Dachs ist nicht viel besser als eben so viel Kienholz. Auch könnte man in meiner Abwesenheit in das Castell eindringen und es plündern, und alle meine Besitztümer überfallen und zerstören. Einmal auf dem See können wir nur in Booten oder auf Flößen angegriffen werden – haben alle Vorteile über den Feind – und können das Castell mit der Arche schützen. Versteht Ihr diese Gründe, mein Junge?
Es klingt gut; ja, es klingt vernünftig; und ich will nicht widersprechen.
Nun gut, alter Tom, schrie Hurry, wenn wir einmal von der Stelle wollen, je eher wir den Anfang machen, desto eher werden wir wissen, ob wir unsre Skalpe als Nachtmützen behalten, oder nicht.
Da dieser Vorschlag für sich deutlich war, bestritt niemand seine Richtigkeit. Nach einer kurzen vorgängigen Erörterung trafen jetzt die drei Männer allen Ernstes ihre Vorbereitungen, die Arche in Bewegung zu setzen. Die leichten Befestigungen waren rasch gelöst, und durch Ziehen an dem Taue ward die schwerfällige Masse langsam aus dem Versteck herausgewunden. Sobald sie von den Hemmungen durch die Zweige frei war, glitt sie in den Fluss, ganz dicht an dem westlichen Ufer hinstreifend, vermöge der Gewalt der Strömung. Keine Seele an Bord hörte das Prasseln der Zweige, als die Cajüte an den Büschen und Bäumen des westlichen Ufers anstieß, ohne ein Gefühl von Unbehagen; denn niemand wusste, in welchem Augenblick oder an welcher Stelle ein versteckter, mörderischer Feind sich zeigen dürfte. Vielleicht trug das dämmernde Licht, das noch durch das Laubdach oben sich durchkämpfte, oder seinen Weg durch die schmale, bandartige Öffnung fand, welche in der Luft oben den Lauf des unten strömenden Flusses zu bezeichnen schien, dazu bei, den Anschein von Gefahr zu vermehren; denn es war fast nur eben hinreichend, die Gegenstände sichtbar zu machen, ohne auf einen Blick ihre Umrisse erkennen zu lassen. Obgleich die Sonne noch nicht ganz untergegangen war, hatte sie doch ihre unmittelbaren Strahlen vom Tal zurückgezogen; und die Tinten des Abends begannen schon die unbedeckt liegenden Gegenstände zu überschweben, während, was im Schatten der Wälder lag, dadurch noch trüber und düsterer wurde.
Keine Unterbrechung jedoch störte die Bewegung der Arche, und während die Männer fortwährend an dem Tau zogen, rückte sie stetig aufwärts; die große Breite der Fähre ließ sie nicht tief ins Wasser einsinken und machte, dass sie der Strömung des raschen Elements, das unter ihr hinfloss, keinen großen Widerstand entgegensetzte. Auch hatte Hutter eine Vorsichtsmaßregel angewendet, die ihn die Erfahrung gelehrt, die einem Seemann Ehre gemacht hätte, und gänzlich die Hindernisse und Widerwärtigkeiten beseitigte, welche ihnen sonst aus den kurzen Windungen des Flusses entstanden wären. Beim Hinabfahren der Arche wurden große Steine, an das Tau befestigt, mitten im Fluss versenkt, und bildeten Lokalanker, deren jeder vor dem Schleppen mittelst der weiter oben befindlichen geschützt wurde, bis der alleroberste erreicht war, der seinen Halt an dem eigentlichen Anker hatte, welcher recht im See lag. Mittelst dieser Auskunft bewegte sich die Arche aufwärts, frei und unbelästigt von den Hemmnissen des Ufers, gegen das sie sonst bei jeder Windung unvermeidlich hingetrieben, und dadurch Verlegenheiten verursacht haben würde, die Hutter allein nur mit größter Mühe oder gar nicht hätte überwinden können.
Gefördert durch diese Vorsicht und gespornt durch die Furcht, entdeckt zu werden, zogen Floating Tom und seine beiden athletischen Genossen die Arche stromaufwärts mit so großer Geschwindigkeit, als nur immer die Stärke des Taues zuließ. Bei jeder Krümmung des Flusses wurde ein Stein aus der Tiefe emporgehoben, wo sich dann die Richtung der Fähre dem weiter oben liegenden Steine zu änderte. In solcher Weise, mit diesem eigens eingerichteten Fahrwasser oder Canal, wie ein Matrose es hätte nennen können, fuhr Hutter stromaufwärts, gelegentlich mit leiser und vorsichtiger Stimme seine Freunde ermahnend, ihre Anstrengung zu verdoppeln, und dann wieder im geeigneten Falle sie warnend vor Kraftäußerungen, welche in gewissen Augenblicken durch Übermaß des Eifers alles gefährden konnten. Trotz ihrer langen, vertrauten Bekanntschaft mit den Wäldern fühlten sie doch alle durch den düstern Charakter des verschatteten Flusses ihr Unbehagen vermehrt; und als die Arche die erste Windung im Susquehannah erreichte, und das Auge der breiteren Ausdehnung des See’s ansichtig wurde, fühlten alle eine Herzenserleichterung, die vielleicht keiner gerne gestanden hätte. Hier ward der letzte Stein aus der Tiefe gehoben, und das Tau führte jetzt gerade auf den Anker zu, der, wie Hutter angegeben, über der Ausmündung des Flusses aus geworfen worden war.
Gott sei Dank! rief Hurry, hier ist doch Tageslicht, und wir werden bald im Fall sein, unsre Feinde zu sehen, wenn Wir etwas von ihnen spüren sollten.
Das ist Mehr, als Ihr oder irgend ein Mensch sagen kann, brummte Hutter. Es gibt keinen Platz, so geeignet eine Truppe zu verstecken, wie das Ufer um die Mündung; und der Augenblick, wo wir an jenen Bäumen vorbeifahren, und ins offene Wasser gelangen, wird der gefahrdrohendste Zeitpunkt sein, weil da der Feind noch einen Versteck hat, während wir ihn verlieren. Judith, Mädchen, Du und Hetty überlasst jetzt das Ruder sich selbst und geht in die Cajüte hinein, und hütet Euch, Eure Gesichter an einem Fenster zu zeigen; denn diejenigen, die sie erblickten, würden sich nicht dabei aufhalten, ihre Schönheit zu rühmen. Und jetzt, Hurry, wollen wir selbst in dies äußere Gemach treten, und durch die Türe an dem Tau ziehen, wo wir alle wenigstens vor einem ersten Überfall sicher sein werden. Freund Wildtöter, da die Strömung jetzt gelinder ist, und das Tau den erforderlichen Zug hat, so viel die Vorsicht gestattet, geht Ihr beständig von Fenster zu Fenster herum, hütet Euch aber, Euren Kopf sehen zu lassen, wenn Euch Euer Leben lieb ist. Niemand weiß, wann oder wo wir von unsern Nachbarn hören werden.
Wildtöter gehorchte mit einer Empfindung, die Nichts von Furcht an sich hatte, wohl aber das ganze Interesse einer neuen und höchst aufregenden Situation. Zum ersten Mal in seinem Leben war er in der Nähe von Feinden, oder hatte doch guten Grund dies zu glauben, und dazu noch unter Umständen, wo das Schauderhafte indianischer Überfälle und Listen ihm nahe gerückt war. Als er seine Stellung an einem Fenster einnahm, fuhr die Arche gerade durch die schmalste Stelle des Flusses – den Punkt, wo das Wasser erst in das eigentliche Strombett sich ergoss, und wo die oben dicht verschlungenen Bäume das Wasser in einen Bogen von Grün sich ergießen machten; – ein diesem Lande vielleicht so eigentümlicher, auszeichnender Zug, als in der Schweiz der Umstand, dass die Flüsse im buchstäblichen Sinne aus Kammern von Eis hervorbrechen.
Die Arche ging eben an der letzten Krümmung dieser belaubten Pforte vorbei, als Wildtöter, nachdem er alles untersucht, was vom östlichen Ufer des Flusses zu sehen war, durch das Gemach schritt, um vom gegenüber liegenden Fenster aus nach dem westlichen zu schauen. Seine Ankunft bei dieser Öffnung war sehr zur rechten Zeit, denn kaum hatte er sein Auge einer Spalte genähert, als sich ihm ein Anblick darbot, der eine so junge und unerfahrene Schildwache wohl bestürzen konnte. Ein junger Baum beugte sich über das Wasser beinah in einem Halbzirkel, der zuerst zum Licht emporgewachsen, dann von der Wucht des Schnees diese gedrückte Stellung angenommen hatte, – ein Umstand, den man in den amerikanischen Wäldern häufig findet. Auf diesem Baum waren bereits nicht weniger als sechs Indianer erschienen, und Andre standen bereit, ihnen zu folgen, sobald Raum würde; alle waren sichtlich gemeint, auf dem Stamm herauszulaufen und auf das Dach der Arche zu springen, so wie diese unten vorbeiführe. Dies wäre nicht schwierig auszuführen gewesen, da die Beugung des Baumes das Schreiten darauf erleichterte, die Äste in der Nähe den Händen Halt genug gaben, und der Fall zu unbedeutend war, um Besorgnis einzuflößen. Als Wildtöter zuerst diese Truppe erblickte, trat sie gerade aus dem Versteck hervor, und stieg an dem Baum empor, da, wo er der Erde am nächsten und bei weitem am schwierigsten zu übersteigen war; und seine Bekanntschaft mit den Sitten der Indianer zeigte ihm auf einen Blick, dass sie alle in ihrer Kriegsbemalung waren, und einem feindlichen Stamm angehörten.
Zieht,