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(hat euch der Herbert das auch in der Analyse erzählt?), haben sie nur über eines gesprochen. wie man euch dazu verhelfen könne, Direktor zu werden… Der Gilgen hat zugehört. Der Gilgen hat wohl auch seine Meinung geäußert, und auch er fand wohl, daß es ungerecht sei: ihr mußtet die ganze Arbeit leisten, und der alte Direktor konnte den Ruhm einheimsen…«

      Doktor Laduner unterbrach den Redefluß und sagte mit leiser Stimme: »Es gibt noch ein anderes chinesisches Sprichwort: ›Der Mensch setzt Ruhm an, wie das Schwein das Fett‹…« und schnaubte kurz durch die Nase.

      »Ihr habt immer ein gutes Wort parat, Herr Doktor, und ein witziges zugleich. Aber mir kommt die Sache gar nicht lustig vor. Ihr habt mir vorgeworfen, ich hätte durch mein Schweigen den Tod zweier Menschen verschuldet. Ich will euch erzählen, wie der Herbert Caplaun gestorben ist. Aber vorerst müßt ihr mir eine Frage beantworten: Wißt ihr, warum der Herbert den Direktor über die Leiter hinuntergestoßen hat?«

      »Hinuntergestoßen?« fragte Doktor Laduner. »Wir wollen sachlich bleiben. In seinem Geständnis hat er angegeben, der Direktor sei ins Leere getreten.«

      Studer lächelte schwach.

      »Glaubt ihr das wirklich, Herr Doktor?«

      »Es kommt gar nicht darauf an, was ich glaube, Studer. Ich halte mich an Tatsachen. Was der Caplaun in Wirklichkeit getan hat, geht mich nichts an…«

      »Ich dachte, Herr Doktor, ihr wolltet die Wahrheit wissen… Ich sollte die Wahrheit entdecken – für uns…«

      »Sie haben ein gutes Gedächtnis, Studer. Scheinbar wissen Sie auch in der Psychologie Bescheid. Aber Sie dürfen mir eines glauben, daß bei Ihnen die Gefahr besteht, daß Sie die psychischen Mechanismen allzusehr vereinfachen… Nach Ihrer Meinung hatte Herbert Caplaun Grund und Ursache, den Direktor umzubringen. Ge-wiß… Aber welche Rolle spiele ich dabei? Wollen Sie mir Ihre psychologische Erkenntnis nicht anvertrauen?«

      Studer blickte auf. Er hatte die Ellbogen auf die Schenkel gestützt und das Kinn in die Hände gepreßt…

      »Er hat aus Dankbarkeit gemordet, der Herbert Caplaun. Er war der merkwürdigen Ansicht, daß er euch Dank schuldig sei… Dank für eure Behandlung, Dank dafür, daß ihr ihn gegen seinen Vater schütztet… Dankbarkeit! Ein sonderbares Motiv…«

      Schweigen.

      Frau Laduner fragte: »Syt-r sicher, Wachtmeischter?«

      »I gloub-e-nes, Frau Dokter.«

      »Lieber Studer, ich möchte Ihr Lieblingswort gebrauchen: Was Sie sagen, ist Chabis. Ich will ja nicht leugnen, daß es möglich ist, die Dankbarkeit als eine Triebkomponente aufzufassen. Jedoch muß ich nach allem, was ich weiß, feststellen, daß der Haß, den Herbert Caplaun auf den Direktor geworfen hat, doch anders determiniert ist. Die Furcht vor dem Vater spielt hier eine Rolle. Nicht etwa« – Doktor Laduner hob die Hand mit gestrecktem Zeigefinger und sprach in dozierendem Tone: »daß Herbert Caplaun Angst vor einer Versorgung gehabt hätte. Er wußte, daß ich nötigenfalls alle Schritte unternommen hätte, um eine derartige Maßnahme zu verhindern. Die Sache liegt tiefer. Sie werden wissen, daß die Bilder, die wir in unserer Kindheit aufgenommen haben, in uns ein Leben für sich führen; daß das Bild des Vaters, wie es sich in der Kindheit der Seele eingebrannt hat, im Unterbewußtsein des Erwachsenen weiter wirkt. – Der Direktor war für Herbert Caplaun nichts anderes als ein Bild des Vaters. Ich weiß aus der Analyse, daß der Wunsch zum Vatermord in Herbert Caplaun höchst lebendig war. Aber die Hemmungen, diesen Mordwunsch am eigenen Vater zu verwirklichen, waren so stark, daß sie sich auf eine Person übertrugen, die als Vater gelten konnte. Auf den Direktor also. Vielleicht hat das, was Sie Dankbarkeit nennen, eine Rolle gespielt…« Doktor Laduner dehnte die Worte – »ich will dies bis zu einem gewissen Grade gelten lassen. Aber…«

      Studer unterbrach:

      »Dann will ich euch lieber vom Tode des Herbert Caplaun erzählen.«

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