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und keinen fragen nach dem fremden Tage:

       Ich fühle, wie ich weiße Blüten trage,

       die in der Kühle ihre Kelche heben.

       Es drängen Viele aus den Frühlingserden,

       darinnen ihre Wurzeln Tiefen trinken,

       um nicht mehr könnend in die Knie zu sinken

       vor Sommern, die sie niemals segnen werden.

      Meine frühverliehnen Lieder

       Inhaltsverzeichnis

      Meine frühverliehnen

       Lieder oft in der Ruh

       überrankter Ruinen

       sang ich dem Abend sie zu.

       Hätte sie gerne zu Ronden

       aneinandergereiht,

       einer erwachsenen Blonden

       als Geschenk und Geschmeid.

       Aber unter allen

       war ich einzig allein;

       und so ließ ich sie fallen:

       sie verrollten wie lose Korallen

       weit in den Abend hinein.

      Die armen Worte

       Inhaltsverzeichnis

      Die armen Worte, die im Alltag darben,

       die unscheinbaren Worte, lieb ich so.

       Aus meinen Festen schenk ich ihnen Farben,

       da lächeln sie und werden langsam froh.

       Ihr Wesen, das sie bang in sich bezwangen,

       erneut sich deutlich, dass es jeder sieht;

       sie sind noch niemals im Gesang gegangen

       und schauernd schreiten sie in meinem Lied.

      Arme Heilige aus Holz

       Inhaltsverzeichnis

      Arme Heilige aus Holz

       kam meine Mutter beschenken;

       und sie staunten stumm und stolz

       hinter den harten Bänken.

       Haben ihrem heißen Mühn

       sicher den Dank vergessen,

       kannten nur das Kerzenglühn

       ihrer kalten Messen.

       Aber meine Mutter kam

       ihnen Blumen geben.

       Meine Mutter die Blumen nahm

       alle aus meinem Leben.

      Ich geh jetzt immer den gleichen Pfad

       Inhaltsverzeichnis

      Ich geh jetzt immer den gleichen Pfad:

       am Garten entlang, wo die Rosen grad

       Einem sich vorbereiten;

       aber ich fühle: noch lang, noch lang

       ist das alles nicht mein Empfang,

       und ich muss ohne Dank und Klang

       ihnen vorüberschreiten.

       Ich bin nur der, der den Zug beginnt,

       dem die Gaben nicht galten;

       bis die kommen, die seliger sind,

       lichte, stille Gestalten, -

       werden sich alle Rosen im Wind

       wie rote Fahnen entfalten.

      Das ist der Tag

       Inhaltsverzeichnis

      Das ist der Tag, in dem ich traurig throne,

       das ist die Nacht, die mich ins Knieen warf;

       da bet ich: dass ich einmal meine Krone

       von meinem Haupte heben darf.

       Lang muss ich ihrem dumpfen Drucke dienen,

       darf ich zum Dank nicht einmal ihren blaun

       Türkisen, ihren Rauten und Rubinen

       erschauernd in die Augen schaun?

       Vielleicht erstarb schon lang der Strahl der Steine,

       es stahl sie mir vielleicht mein Gast, der Gram,

       vielleicht auch waren in der Krone keine,

       die ich bekam?...

      Weiße Seelen mit den Silberschwingen

       Inhaltsverzeichnis

      Weiße Seelen mit den Silberschwingen,

       Kinderseelen, die noch niemals sangen,-

       die nur leis in immer weitern Ringen

       zu dem Leben ziehn, vor dem sie bangen,

       werdet ihr nicht euren Traum enttäuschen,

       wenn die Stimmen draußen euch erwachen,-

       und ihr könnt aus tausend Taggeräuschen

       nicht mehr lösen euer Liederlachen?

      Ich bin zu Hause

       Inhaltsverzeichnis

      Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.

       Dort wo die Kinder schläfern, heiß vom Hetzen,

       dort wo die Alten sich zu Abend setzen,

       und Herde glühn und hellen ihren Raum.

       Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.

       Dort wo die Abendglocken klar verlangen

       und Mädchen, vom Verhallenden befangen,

       sich müde stützen auf den Brunnensaum.

       Und eine Linde ist mein Lieblingsbaum;

       und alle Sommer, welche in ihr schweigen,

       rühren sich wieder in den tausend Zweigen

       und wachen wieder zwischen Tag und Traum.

      In der Dämmerung

       Inhaltsverzeichnis

      Und einmal lös ich in der Dämmerung

       der Pinien von Schulter und vom Schoß

       mein dunkles Kleid wie eine Lüge los

       und tauche in die Sonne bleich und bloß

       und zeige meinem Meere: ich bin jung.

       Dann wird die Brandung sein wie ein Empfang,

      

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