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schrie erfreut auf und zersplitterte die Reling, als er sah, wie seine Drachen siegreich aus dem Meer aufstiegen ohne eine Spur von Ralibar.

      Er hob seine Arme hoch über seinen Kopf und spürte die Macht in seinen Händen brennen.

      „Fliegt meine Drachen“, flüsterte er. „Fliegt!"

      Als er die Worte ausgesprochen hatte, wandten die Drachen ihre Aufmerksamkeit wieder den Oberen Inseln zu, und flogen kreischend und flügelschlagend wieder in ihre Richtung. Romulus spürte, dass er sie kontrollierte und fühlte sich unbesiegbar, als hätte er die Macht über das ganze Universum. Die Periode der außergewöhnlichen Macht neigte sich dem Ende zu, doch sie war noch nicht vorüber. Zumindest zurzeit konnte ihn nichts aufhalten.

      Romulus Augen leuchteten auf, als er sah, dass die Drachen die Oberen Inseln anvisierten, und erkannte, dass in der Ferne Männer, Frauen und Kinder schreiend vor ihnen davonliefen. Erfreu sah er zu, wie das Feuer vom Himmel zu regnen begann, und die ganze Insel mit einem zerstörerischen Teppich von Flammen überzogen wurde. Er genoss die Zerstörung, genauso wie er genossen hatte zuzusehen, wie der Ring zerstört worden war.

      Gwendolyn war ihm einmal entkommen. Doch diesmal gab es keinen Ausweg mehr. Endlich hatte er die letzte der MacGils zerstört. Endlich gab es keinen Ort im Universum mehr, der ihm nicht unterworfen war.

      Romulus drehte sich um, und betrachtete seine Flotte, die das Meer bis zum Horizont schwarz färbte. Er holte tief Luft, legte den Kopf in den Nacken hob die Hände und schrie.

      Es war ein Siegesschrei. Die Welt gehörte ihm.

      KAPITEL FÜNF

      Gwendolyn stand im finsteren Kellergewölbe, umringt von dutzenden ihrer Leute, und lauschte der Zerstörung über ihr. Die Erde bebte, und sie zuckte bei jedem Geräusch zusammen. Jedes Mal, wenn die Drachen an der Oberfläche wieder einen Trümmerhaufen in die Luft hoben und zu Boden krachen ließen, erzitterte das Gewölbe, und die Menschen im Kerker duckten sich verängstigt. Das schreckliche Krachen schallte durch das alte Gemäuer und hallte endlos in Gwendolyns Ohren wider, gerade so, als die ganze Welt um sie herum zerstört wurde.

      Die Hitze wurde immer unerträglicher, als die Drachen immer wieder Feuer gegen die dicken Stahltore spien, gerade so, als ob sie wüssten, dass sie sich hier unten versteckt hielten. Glücklicherweise wurden die Flammen von den Toren abgehalten, doch dichter schwarzer Rauch drang durch die Ritzen und machte ihnen das Atmen schwer. Immer wieder mussten sie husten.

      Plötzlich fuhr der schreckliche Klang einer Mauer, die gegen die Tore geworfen wurde, durch den Kerker. Gwendolyn sah, wie die Türen erzitterten und sich verbogen. Beinahe hätten sie unter der Wucht des Einschlags nachgegeben. Offensichtlich wussten die Drachen, dass sie hier unten waren, und versuchten alles, um hereinzukommen.

      „Wie lange werden die Tore halten?“, fragte Gwendolyn Matus, der neben ihr stand.

      „Ich weiß es nicht“, antwortete dieser. „Mein Vater hat dieses Gewölbe erbaut, um dem Angriff von Feinden standzuhalten – nicht zum Schutz vor Drachen. Ich glaube nicht, dass sie noch lange standhalten werden.“

      Gwendolyn spürte, dass der Tod immer näher kam, als die Kammer immer heißer und heißer wurde, und sie das Gefühl hatte, auf verkohlter Erde zu stehen. Der Rauch wurde immer dichter und erschwerte das Sehen; der Boden erzitterte, als immer mehr Gebäude über ihnen zusammenstürzten, und Mörtel begann von der Decke zu rieseln.

      Gwendolyn sah sich um. Sie blickte in die verängstigten Gesichter der Menschen im Raum, und fragte sich, ob ihr Zufluchtsort sich nicht vielleicht doch nach einem langsamen, qualvollen Tod in ihr Grab verwandeln würde. Sie beneidete die Menschen, die an der Oberfläche einen schnellen Tod gefunden hatte.

      Plötzlich wurde es still, als ob die Drachen ihre Aufmerksamkeit etwas anderem zugewandt hatten. Gwendolyn war überrascht, und fragte sie, was geschehen sein mochte, bis sie Augenblicke später unglaublichen Krach hörte, und die Erde so sehr bebte, dass sich niemand im Raum mehr auf den Beinen halten konnte. Die Quelle des Krachs war weit entfernt gewesen, und wurde gefolgt von zwei kurzen heftigen Beben, die sich anfühlten wie ein Erdrutsch.

      „Das Fort“ sagte Kendrick. „Sie müssen es zerstört haben.“

      Gwendolyn blickte zur Decke auf und erkannte, dass er Recht hatte. Was sonst konnte einen solchen Erdrutsch verursacht haben? Die Drachen in ihrer Zerstörungswut würden nicht ruhen, bis sie auch das letzte Gebäude auf der Insel zerstört hatten. Sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie auch in diese Kammer eindrangen.

      In einem plötzlichen ruhigen Moment, hörte Gwendolyn das schrille Weinen eines Babys. Für sie fühlte es sich an, als ob ihr jemand ein Messer in die Brust gerammt hatte. Sie musste an Guwayne denken, als das Weinen lauter wurde. Sie musste sich zwingen, ruhig zu bleiben, und erinnerte sich immer wieder, dass es nicht Guwayne sein konnte. Ihr Sohn war weit fort von hier, mitten auf dem Ozean. Und doch wünschte sich ihr Herz, dass er hier war.

      „Mein Baby!“, schrie Gwendolyn. „Er ist dort oben. Ich muss ihn retten!“

      Gwendolyn rannte auf die Stufen zu, als sie plötzlich von starken Händen zurückgehalten wurde.

      Sie fuhr herum und sah Reece.

      „Gwendolyn“, sagte er. „Guwayne ist weit fort von hier. Das ist ein anderes Baby“

      Gwendolyn wünschte sich so sehr, dass es nicht so war.

      „Selbst wenn er es nicht ist. Es ist ein Baby“, sagte sie. „Es ist ganz allein dort oben. Ich kann es nicht sterben lassen!“

      „Wenn du hinaufgehst“,,sagte Kendrick und musste husten, „müssen wir die Tore hinter dir schließen und du bist allein. Du wirst alleine dort oben sterben.“

      Gwendolyn konnte nicht klar denken. Sie war überzeugt davon, dass dort oben ein Baby am Leben war, ganz allein, und sie wusste, dass sie es retten musste – koste es, was es wolle.

      Gwendolyn befreite sich von Reeces Griff und rannte auf die Treppen. Sie nahm drei Stufen auf einmal, und bevor sie jemand erreichen konnte, hatte sie den Metallpfosten, mit dem sie die Türen verbarrikadiert hatten, gelöst und drückte mit aller Kraft gegen die Türen.

      Sie schrie vor Schmerz auf, denn das Metall war so heiß, dass sie ihre Hände verbrannte. Erschrocken zog sie die Hände zurück. Doch sie war fest entschlossen. Schnell wickelte sie ihren Mantel um die Hände und drückte die Türen auf. Als sie an die Oberfläche stolperte, blinzelte sie ins Licht, dann hob sie die Hand vor die Augen. Schockiert starrte sie hinaus und erblickte die Zerstörung. Was bei ihrer Flucht in den Untergrund noch gestanden hatte, war nun nicht mehr als Haufen von rauchenden, verkohlten Trümmern.

      Wieder hörte sie das Weinen des Babys, diesmal lauter. Gwendolyn sah sich um, und als sich die dunklen Rauchwolken lichteten, sah sie auf der anderen Seite des Hofes ein Baby, in eine Decke gewickelt, auf dem Boden liegen. Daneben sah sie seine Eltern, tot, bei lebendigem Leib verbrannt. Irgendwie hatte das Baby überlebt. Mit Grauen erkannte sie, dass die Mutter beim Versuch, es vor den Flammen zu schützen, gestorben war.

      Plötzlich erschienen Kendrick, Reece, Godfrey und Steffen neben ihr.

      „Mylady, Ihr müsst mit uns kommen“, drängte Steffen. „Wenn Ihr hier oben bleibt, werdet ihr sterben.“

      „Aber das Baby!“, sagte sie. „Ich muss es retten!“

      „Du kannst es nicht retten“, beharrte Godfrey. „Du würdest es niemals lebend zurück schaffen!“

      Doch das war Gwendolyn egal. Sie konnte an nichts anderes mehr denken, als das Kind. Sie blendete alles andere aus, und wusste, dass sie es retten musste.

      Die anderen versuchten, sie zurückzuhalten, doch sie ließ sich nicht beirren. Sie riss sich los, und rannte auf das Baby zu.

      Sie rannte so

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