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halte vor unserem Haus und sehe die alten Spuren der Sklaventreiber. Es bringt alle Erinnerungen zurück, die verzweifelte Angst, die ich fühlte, als sie Bree genommen hatten.

      Ich lege einen Arm um ihre Schultern, drücke sie fest und bin entschlossen, sie nie wieder aus den Augen zu lassen. Ich mache den Motor aus, und wir alle springen aus dem Wagen und eilen auf das Haus zu.

      „Tut mir leid, wenn alles durcheinander ist", sage ich zu Logan, als ich an ihm vorbei zur Haustür gehe. „Ich habe nicht mit Gästen gerechnet."

      Trotz seiner schlechten Laune unterdrückt er ein Lächeln.

      „Ha, ha", sagt er tonlos. „Soll ich meine Schuhe ausziehen?"

      Er hat Sinn für Humor. Das überrascht mich.

      Während ich die Tür öffne und eintrete, verliere ich meinen Sinn für Humor. Mein Herz bleibt stehen, als ich um mich schaue. Dort liegt Sascha, in ihrem getrockneten Blut, ihr Körper steif und gefroren. Nur ein paar Meter neben ihr liegt die Leiche des Sklaventreibers, der Sascha getötet hatte. Sein Körper ist ebenfalls gefroren und liegt ausgesteckt auf den Boden.

      Ich schaue auf die Jacke, die ich trage -seine Jacke- die Kleider, die ich anhabe – seine Kleider -meine Stiefel -seine Stiefel, und das gibt mir ein seltsames Gefühl. Fast so, als wäre ich sein lebendiger Doppelgänger. Logan sieht zu mir und denkt das gleiche.

      „Du hast nicht etwa seine Hose genommen?“ fragt er.

      Ich schaue nach unten und erinnere mich, dass hatte ich es nicht getan. Das war zu viel.

      Ich schüttle den Kopf.

      „Dumm,“ sagt er.

      Jetzt, wo er das sagt, merke ich, dass er Recht hat. Meine alten Jeans sind nass und kalt, und sie kleben an mir. Selbst wenn ich die Kleider nicht will, könnte Ben sie wollen. Es ist eine Schande sie zu verschwenden, immerhin sind sie vollkommen in Ordnung.

      Ich höre unterdrückte Schreie und sehe Bree dort stehen und Sascha anschauen. Es bricht mir das Herz, ihr Gesicht so zu sehen, so zerknittert, während sie auf ihren ehemaligen Hund starrt.

      Ich gehe zu ihr und lege einen Arm um sie.

      „Es ist schon in Ordnung, Bree,“ sage ich. „Schau einfach weg.“

      Ich küsse sie auf die Stirn und versuche sie wegzudrehen, aber sie schüttelt mich ab mit überraschender Kraft.

      „Nein,“ sagt sie.

      Sie geht nach vorne, kniet sich hin und umarmt Sascha auf dem Boden. Sie schlingt ihre Hände um ihren Nacken und küsst sie auf den Kopf.

      Logan und ich tauschen einen Blick aus. Keiner von uns würde das tun.

      „Wir haben keine Zeit,” sagt Logan. “Du musst sie begraben und einfach weiter machen.“

      Ich knie mich neben sie und streichle Saschas Kopf.

      „Alles ist in Ordnung, Bree. Sascha ist jetzt an einem besseren Ort. Sie ist glücklich, jetzt. Hörst Du mich?“ Aus ihren Augen rinnen Tränen, und sie steht auf, holt tief Luft und wischt sie mit dem Handrücken ab.

      „Wir können sie nicht einfach so hier lassen“ sagt sie „wir müssen sie begraben.“

      „Das werden wir,“ sage ich.

      „Das können wir nicht,“ sagt Logan „der Boden ist gefroren“.

      Ich stehe da und schaue Logan an, mehr verärgert als je zuvor. Besonders, weil ich merke, dass er Recht hat. Daran hätte ich denken sollen.

      „Was schlägst du dann vor?“ frage ich.

      „Das ist nicht mein Problem. Ich halte draußen Wache.“

      Logan dreht sich um und geht nach draußen, wobei er die Haustüre hinter sich zuschlägt.

      Ich wende mich wieder zu Bree und versuche schnell nachzudenken.

      „Er hat recht,“ sage ich „wir haben keine Zeit um sie zu begraben“.

      „NEIN!” heult sie. „Du hast es versprochen. Versprochen!”

      Sie hat Recht. Ich habe es versprochen, aber ich habe die Sache nicht gründlich durchdacht. Der Gedanke, Sascha hier einfach so liegen zu lassen, bringt mich auch um. Aber ich kann auch nicht unsere Leben hier riskieren. Sascha hätte das nicht gewollt.

      Ich habe eine Idee.

      „Wie wäre es mit dem Fluss, Bree?”

      Sie dreht sich um und schaut mich an.

      „Wie wäre es, wenn wir ihr eine Wasserbestattung geben? Du weißt schon, so wie sie das für Soldaten machen, die einen ehrenvollen Tod gestorben sind.

      „Welche Soldaten?“ fragt sie.

      „Wenn Soldaten auf See sterben, werden sie manchmal im Meer beerdigt. Das ist eine ehrenvolle Bestattung. Sascha hat den Fluss geliebt. Ich bin sicher, sie wäre dort glücklich. Wir können sie mit nach unten nehmen und dort begraben. Ist das in Ordnung?“

      Ich habe Herzklopfen, während ich auf ihre Antwort warte. Wir haben nicht mehr viel Zeit und ich weiß wie kompromisslos Bree sein kann, wenn ihr etwas wichtig ist.

      Zu meiner Erleichterung nickt sie.

      „In Ordnung,“ sagt sie „aber ich darf sie tragen.“

      „Ich glaube sie ist zu schwer für dich.“

      „Ich komme nicht mit, wenn ich sie nicht tragen darf,“ sagt sie, ihre Augen leuchten vor Entschlossenheit als sie vor mir steht, die Hände auf den Hüften. Ich kann an ihren Augen sehen, dass sie niemals nachgeben wird.

      “Gut,” sage ich “du kannst sie tragen.”

      Wir beide heben Sascha vom Boden auf, dann suche ich schnell das Haus ab nach allem, das wir für uns retten können. Ich eile zur Leiche des Sklaventreibers, ziehe ihm die Hose aus, und als ich das mache, fühle ich etwas in seiner Hosentasche. Ich bin glücklich überrascht, etwas Sperriges aus Metall zu finden. Ich ziehe ein kleines Springmesser heraus. Davon bin ich begeistert, und verstaue es in meiner Tasche.

      Ich mache eine schnelle Besichtigung des restlichen Hauses, eilte von Zimmer zu Zimmer, auf der Suche nach allem, das nützlich sein könnte. Ich finde ein paar alte, leere Jutesäcke und nehme sie alle mit. Ich öffne einen von ihnen und werfe Brees Lieblingsbuch hinein „Der Baum, der sich nicht lumpen lies“ und meine Ausgabe von „Herr der Fliegen“. Ich laufe zu einem Schrank und packe alle restlichen Kerzen und Streichhölzer ein. Ich gehe durch die Küche und in die Garage, alle Türen stehen noch auf nach dem Angriff der Sklaventreiber. Ich hoffe sehr, dass sie sich nicht die Zeit genommen haben um sich in der Garage umzuschauen, etwa nach einer Werkzeugkiste. Ich habe sie gut versteckt, in einer Nische in der Mauer, und ich eile nach hinten. Zu meiner Erleichterung ist sie noch da. Sie ist zu schwer um die ganze Kiste zu tragen, also wühle ich sie durch und suche mir die Werkzeuge heraus, die uns die besten Dienste leisten werden. Ich nehme einen kleinen Hammer, einen Schraubenzieher, eine Schachtel mit Nägeln. Ich finde eine Taschenlampe mit Batterien. Ich teste sie, und sie funktioniert. Ich nehme eine kleine Zange mit und einen Schraubenschlüssel, schließe die Kiste und bin aufbruchsbereit. Als ich gehen will, springt mir etwas ins Auge, oben an der Wand. Es ist ein großes Seil,  ordentlich aufgerollt und gebündelt hängt es an einem Haken. Ich hatte es komplett vergessen. Vor Jahren hat unser Vater dieses Seil gekauft und zwischen zwei Bäumen aufgespannt. Er dachte wir könnten alle damit Spaß haben. Wir haben es einmal benutzt und danach nie wieder, und dann hängte er es in die Garage. Jetzt denke ich, während ich es anschaue, dass es vielleicht hilfreich für uns sein könnte. Ich springe auf die Werkzeugbank, strecke mich nach dem Seil aus, hole es herunter und lege es über meine eine Schulter, meinen Leinensack über die andere.

      Ich eile aus der Garage und wieder zurück ins Haus, und dort steht Bree, hält Sascha in beiden Armen und sieht nach unten.

      „Ich bin soweit,“ sagt sie.

      Wir eilen aus der Haustür, Logan dreht sich um und sieht Sascha. Er schüttelt den Kopf.

      „Wohin

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