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die ermittelt wurden, um solche Prognosen zu erstellen. Jedoch resultieren auch aus dieser Methode zur Erstellung einer Kriminalprognose keine Ergebnisse, die mit Gewissheit eintreten. Auch bei der Zuordnung einer Person in eine bestimmte Kategorie werden Fehler gemacht oder können Unterschiede existieren. Jedoch hat die statistische Methode den Vorteil, dass bei einer fehlerhaften Prognose die Daten mit in die vorher ermittelten Aufzeichnungen einfließen und diese dadurch verbessern können. Ein weiterer Kritikpunkt an der statistischen Methode ist, dass objektive Faktoren wie ungünstige familiäre Verhältnisse die Verteilung der Punkte und somit auch die Kriminalprognose beeinflussen, obwohl die zu prognostizierende Person für diese Faktoren nicht als Verursacher verantwortlich ist.56 Abschließend lässt sich aber sagen, dass die statistische Methode eine verlässliche Methode für eine Kriminalprognose ist. Wie auch bei der Kritik an der intuitiven Vorgehensweise erwähnt, können möglicherweise bessere Ergebnisse erzielt werden, wenn verschiedene Prognoseinstrumente nebeneinander eingesetzt werden.

      Bei der einzelfallorientierten, klinisch-idiografischen Prognosemethode soll aufgezeigt und beurteilt werden, welche Faktoren eine Rückfallwahrscheinlichkeit im zu prüfenden individuellen Einzelfall wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher machen. Ein Kritikpunkt auch an dieser Methode ist, dass statische Faktoren eine Rolle spielen, auf die der Täter keinen Einfluss hatte. Allerdings müssen solche Faktoren auch berücksichtigt werden, um ein Gesamtbild der zu beurteilenden Person zu erhalten. Die dynamischen Faktoren werden von Prognostikern erstellt, die auf ihrem Fachgebiet interagieren. Dadurch können sie verschiedene Faktoren stärker und schwächer gewichten, wodurch eine höhere Genauigkeit der Rückfallwahrscheinlichkeit ermittelt werden kann. Jedoch ist auch hier wieder die subjektive Einschätzung der Fachleute einzubeziehen. Die Gewichtung der subjektiven Faktoren sollte deshalb möglichst gering gehalten werden.57

      Eine Prognosestellung kann fehlerbehaftet sein, wenn der Experte einer „Illusion der Kompetenz“58 unterliegt. Das bedeutet, dass eine Art subjektive Überschätzung des Experten bei Prognoseerstellung existiert. „Dass diese normalpsychologischen Mechanismen auch auf Gutachter/-innen und andere Experten/-innen zutreffen, sollte von sich selbst verstanden werden.“59

      Ein grundlegender Nachteil, den die klinische Prognose mit sich bringt, ist, dass die Erstellung mit großem zeitlichen Aufwand und hohen Kosten verbunden ist. Hierzu zählt auch das Honorar des Gutachters. Somit kann es aufgrund des zeitlichen Aufwandes regelmäßig zu einer Verfahrensverlängerung kommen und dies führt dazu, dass die Anwendung bei Fällen der Alltagskriminalität eher selten genutzt wird.60

      Die Prognose führt möglicherweise zum Ergebnis, dass es zu keinem schädigenden Ereignis kommen wird. Nun kann entweder der Fall eintreten, dass es wirklich zu keinem Rückfall kommt, dann wäre die Prognose „true negative“ oder es kommt trotz negativer Vorhersage zu einem Rückfall, was dann „false negative“ genannt wird.

      Die andere Möglichkeit ist, dass ein Rückfall prognostiziert wird. In dem Fall gibt es die Option „true positive“, wenn der Rückfall auch tatsächlich eintrifft oder es gibt den Fall „false positive“, wenn der prognostizierte Rückfall nicht eintrifft.

      Betrachtet man nun die gestellten Prognosen, so kann ermittelt werden, wie viele Fehlprognosen in Form einer „false negative“- oder „false positive“-Prognose getätigt wurden.61

      Das bedeutet, dass Straftäter, die eine „positive“ Kriminalprognose haben, durchaus auch in Zukunft straffällig werden könnten. Somit dürfen diese Personen bei der Aufklärung von Sachverhalten nicht außer Acht gelassen werden.

      Ein Vorteil der nichtwissenschaftlichen intuitiven Methode ist, dass die Prognoseersteller ihre Prognosen auf ihre jahrelangen Erfahrungen mit straffälligen Personen stützen. Hier werden nicht zwingend besonders geschulte Sachverständige benötigt, wie es bei der klinischen Prognose notwendig ist. Intuitive Prognosen können auch durch Polizeivollzugsbeamte oder Richter erstellt werden. Gleichwohl sind oftmals Vorurteile unvermeidbar und die Objektivität ist erheblich eingeschränkt. Deswegen wird es als äußerst kritisch bewertet, die intuitive Prognose als Standardverfahren zu verwenden, weil sie sich keiner wissenschaftlichen Grundlage bedient.62

      Trotzdem hat sich die Prognosemethode in der polizeilichen Praxis bewährt. In Ermittlungsverfahren, die durch die Polizei bearbeitet werden, findet die intuitive Prognosemethode immer wieder Anwendung und führt zu sehr guten Ergebnissen, zumal hierbei auch wissenschaftlich unterlegte Gefährdungskriterien genutzt werden, die sich auf Erhebungsraster bei Gefährdungsprognosen stützen.

      Ein Vorzug wissenschaftlicher Methoden ist, dass sie belegbar, theoretisch verankert und transparent sind. Sie basieren auf empirischen Forschungen und fassen ihre Ergebnisse in verschiedenen und miteinander kombinierbaren Prognosetafeln zusammen. So kann, wie bei der statistischen Prognose, eine Rückfallwahrscheinlichkeit ausgerechnet und numerisch in einer Zahl oder in einer sprachlichen Abstufung ausgedrückt werden. Es werden immer häufiger aktuarische Instrumente bevorzugt, weil Faktoren miteinbezogen werden, die sich zeitlich anpassen können.63

      Klinische Prognosen erfüllen die Anforderung der Individualität einer Kriminalprognose. Polizeivollzugsbeamte können dieses Verfahren nicht anwenden, da sie nicht über die nötige fachliche Ausbildung verfügen. Abgesehen davon verwenden die Prognoseersteller zudem unterschiedliche Kriterienkataloge, welche für Juristen oder auch Polizeivollzugsbeamte teils nicht transparent und nachvollziehbar sind, da diese nicht über die gleichen kriminologischen und diagnostischen Kenntnisse verfügen wie die Sachverständigen. Hierin liegt der Vorteil der statistischen Prognose. Bei der klinischen Prognose werden nur Extrembereiche thematisiert und somit alle betroffenen Personen pathologisiert.64

      Die Methode der idealtypisch-vergleichenden Einzelfallanalyse ist wissenschaftlich und einzelfallbezogen. Die verwendeten Idealtypen entsprechen den rechtlichen Anforderungen an eine Kriminalprognose. Der Prognoseersteller muss die aus kriminologischer Sicht relevanten Schwächen und Stärken der zu beurteilenden Person getrennt beleuchten und analysieren. Dadurch wird eine auf den konkreten Sachverhalt bezogene individuelle und aktuelle Prognose erstellt.65

      Das Instrumentarium ist aufgrund seines Umfangs differenziert und anspruchsvoll, weshalb jahrelange Erfahrung im Umgang mit delinquenten Personen Voraussetzung ist.66 Außerdem können auch Polizeivollzugsbeamte mit hohem Erfahrungswissen ohne das psychologische Fachwissen mit der idealtypisch-vergleichenden Einzelfallanalyse arbeiten und Prognosen erstellen.67

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