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Mondlichtmagie. C.K. Zille
Читать онлайн.Название Mondlichtmagie
Год выпуска 0
isbn 9783964640468
Автор произведения C.K. Zille
Издательство Автор
Sie dachte an ihre erste Begegnung zurück und hätte ihn zu gerne weiter ausgefragt. Dass er nun hier saß, ließ ihr Herz hüpfen. Sie wollte sich ihre Freude nicht anmerken lassen, trotzdem zogen sich ihre Mundwinkel nach oben.
Riley blieb vollkommen ruhig und beinahe bewegungslos sitzen, erwiderte ihren Blick mit einem leichten Lächeln. Betont langsam nickte er. »Ja, du sagtest doch, dass du deine Show jedes Mal etwas abwandelst. Ich habe ein paar Tage frei und dachte mir, dass ich in denen herausfinden kann, ob es wirklich so ist.«
»Und?« Sie führte ihr Glas zu den dunkel geschminkten Lippen und nippte daran.
»Die Eröffnung und der Trick mit den bunten Bällen sind die einzigen, die gleich geblieben sind. Ansonsten habe ich einige wenige Ähnlichkeiten festgestellt.«
»Du hast gut aufgepasst. Der Bälletrick ist mein Markenzeichen. Ich möchte, dass die Zuschauer etwas haben, das sie mit nach Hause nehmen können. So ein kleiner Ball ist eine nette Erinnerung.«
»Vor allem mit deiner Unterschrift drauf.«
Sie unterhielten sich noch eine Weile recht oberflächlich, die gelöste Stimmung ihres ersten Treffens wollte sich jedoch einfach nicht einstellen.
Der Raum hatte sich mittlerweile ohne Magie geleert, da erhob sich Riley plötzlich. »Ich muss noch ein geschäftliches Gespräch führen. Hast du vielleicht Lust, morgen mit mir essen zu gehen?«
»Ein Gespräch um diese Uhrzeit?« Luna fragte sich, was Riley überhaupt arbeitete. Sie hatten über Musik, Vampire und Essen gesprochen, aber nicht darüber, womit er sein Geld verdiente. Wieder glitt ihr Blick zu seinen Händen.
»Wir haben Kunden im Ausland. Dort ist es gerade die beste Zeit für eine Telefonkonferenz.« Riley schmunzelte, ging um den Tisch herum und blieb neben ihr stehen. »Morgen Abend neunzehn Uhr in der Lobby. Gute Nacht, Luna.«
Fassungslos starrte sie Riley hinterher. Noch nie hatte jemand sie so überrumpelt wie er. Und das war bereits das zweite Mal, dass er sie einfach verwirrt zurückließ. Was sollte sie nur von diesem Mann halten?
Luna nahm sich vor, Riley warten zu lassen. Das Spiel, das er mit ihr trieb, beherrschte sie ebenfalls.
Sie wollte sich nicht in die Sache hineinsteigern, sonst stellte sie sich ungeschickt an. Ihr half es, sich bewusst zu machen, dass ihr die ganze Sache mit Riley eigentlich egal war. So würde sie gleich viel ruhiger und entspannter sein. Zumindest redete sie es sich ein.
Trotzdem dachte sie immer wieder an das bevorstehende Treffen. Sie wollte versuchen, ihn mit Magie zu beeinflussen, denn dass er nicht auf ihren Zauber reagiert hatte, machte sie beinahe wahnsinnig. Er musste einen unglaublichen Willen haben, wenn er dem widerstehen konnte.
Bereit für den Abend verließ Luna das Hotelzimmer. Pünktlich um halb acht trat sie in einem atemberaubenden, rückenfreien Abendkleid aus dem Aufzug.
Riley wartete schon in der Lobby, aber nicht wie erwartet im Anzug, sondern in Jeans und T-Shirt, das den zackigen Aufdruck einer bekannten Metal-Band trug.
Wie erstarrt blieb sie stehen und wurde beinahe von der Aufzugtür eingequetscht, die sich schloss. Ihr Herz hämmerte bis in ihren Hals und sie befreite sich unelegant aus den Fängen des Aufzugs.
Riley eilte sofort mit erschrockenem Gesicht zu ihr herüber. »Luna, ist alles in Ordnung? Bist du verletzt?«
»Nein.« Sie strich sich über das Kleid, obwohl keine Falte darauf zu sehen war. »Ich dachte, wir wollten Essen gehen. Oder habe ich das alles falsch verstanden?«, krächzte sie, ihre Stimme leicht panisch. Ihre Gedanken rasten, sie war überzeugt, dass ihre Wangen angesichts dieser peinlichen Situation leuchtend rot glühen mussten.
»Ja, klar. Ich bin froh, dass du jetzt erst kommst! Ich warte noch nicht lange auf dich.«
»Wirklich?« Sie hatte eine halbe Stunde umsonst auf ihrem Bett gesessen und in langweiligen Modezeitschriften geblättert, nur um nun zu erfahren, dass Riley selbst spät dran war?!
Luna presste die Zähne aufeinander, um nicht etwas Unpassendes zu erwidern.
»Ja, es ist fast so, als hätten wir uns abgesprochen.« Er lachte und deutete auf ihr Kleid. »Du siehst hübsch aus. Komm, lass uns gehen.«
Du. Siehst. Hübsch. Aus. Sie sah hübsch aus? Nein, sie hatte fast zwei Stunden im Bad verbracht, um nicht einfach nur hübsch auszusehen. Sie wollte fantastisch aussehen und Riley von den Socken hauen. Sie wollte ihn um den Finger wickeln und sich nicht wieder verwirren lassen. Das war wohl nach hinten losgegangen.
Ihre High Heels klackerten im schnellen Stakkato, bis sie Riley eingeholt hatte. Tief atmete sie ein. »Wohin gehen wir? Soll ich mich vorher umziehen?«
»Nein, ist schon in Ordnung. Kannst du gut auf den Schuhen laufen? Es ist nicht weit, aber wir gehen nur essen. Keine Sorge, man wird dich nicht vor der Tür stehen lassen. Es gibt dort keine Kleiderordnung.«
»Ich habe eher Sorge, dass sie dich nicht reinlassen«, antwortete Luna leicht sarkastisch.
Riley stoppte abrupt. »Du denkst, ich sei unpassend angezogen?« Er versuchte empört zu wirken, doch Luna erkannte die Belustigung auf seinem Gesicht, was sie nur noch mehr ärgerte.
»Ich weiß ja nicht, was du unter essen gehen verstehst, aber in meiner Welt bedeutet das, dass man sich schick anzieht und ein hübsches Restaurant besucht.« Eigentlich hatte sie nicht mit ihm diskutieren wollen, aber sie konnte einfach nicht ihren vorlauten Mund halten. Falls sie überhaupt einmal die Oberhand gehabt hatte, dann hatte sich das gerade geändert. Es kümmerte sie weit mehr, was er über sie dachte, als sie zulassen wollte. Und verdammt, es störte sie, dass sie ihm auf High Heels hinterherrannte. Am liebsten wäre sie sofort umgedreht und zurück in ihr Hotelzimmer gelaufen, doch sie schluckte den Frust hinunter und versuchte, stark zu bleiben.
Riley grinste nun selbstgefällig und beschleunigte seinen Schritt. »Keine Sorge, das Restaurant ist gemütlich und das Essen köstlich. Das ist doch das Wichtigste.«
War er wirklich selbst zu spät in der Lobby gewesen oder hatte er das nur behauptet? Bestimmt war er auch davon ausgegangen, dass sie bei einer Einladung zum Abendessen ein schickes Kleid anziehen würde. Sie war darauf hereingefallen. Aus dieser Überlegung und dem Grinsen, das er nicht einmal zu verbergen versuchte, ergab sich für sie die Annahme, dass er womöglich geplant hatte, sie auflaufen zu lassen. Er tat es gewiss, um sie weiter zu verunsichern. Und das gelang ihm ausgezeichnet.
Obwohl sie auf ihren Schuhen normalerweise gut und schnell laufen konnte, kam sie nur langsam voran. Anstatt ein Taxi zu rufen, führte Riley sie quer durch die Stadt, über unebene Pflastersteine und einen Parkplatz aus Rollsplit.
Endlich erreichten sie das Restaurant, das die Filiale einer Burgerkette war.
»Ich liebe Burger!«, rief sie, um mitzuspielen. Sie würde sich nicht vorführen lassen. Mit Abendkleid in einen Burgerladen zu gehen war zwar ein wenig peinlich, aber wenn sie ehrlich war, hatte sie gehofft, etwas Richtiges zwischen die Zähne zu bekommen.
Überrascht zog Riley die Augenbrauen nach oben. »Freust du dich?«
Luna konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. »Ja, klar! Lass uns reingehen.«
Riley hatte nicht zu viel versprochen, das Essen war wirklich köstlich.
»Woher kennst du den Laden hier?« Sie steckte den Rest ihres Burgers in den Mund und sah betont beiläufig zu ihm hinüber.
»Ich bin häufig hier in der Gegend, wenn …« Er stockte für einen längeren Augenblick, so als würde er überlegen, was er ihr überhaupt erzählen wollte. »Meine Firma hat hier einen wichtigen Kunden, deshalb bin ich regelmäßig in der Stadt.«
»Was ist das eigentlich für eine Firma?«, hakte Luna schnell mit vollem Mund nach, bevor Riley das Thema wechseln konnte.
»Ach, ich dachte, wir reden heute mal nicht über die Arbeit.«
»Du