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Mark auf eine besonders ausgefallene Idee. Wochen später fand ich mich mit ihm in einem Beichtstuhl wieder. Ich wieder mit Minirock bekleidet und natürlich ohne Höschen darunter. Nachdem ich mit dem Priester abgeklärt hatte, dass wir zu zweit unsere erotischen Sünden beichten wollten, und nur zu zweit, setzte ich mich auf sein erigiertes Glied, während wir dem Gottesmann Lüge um Lüge als Sünde auftischten. Als wir beide schließlich kamen, setzten wir auch das noch auf unsere Sündenkartei. Mark riss mich am Arm aus dem Beichtstuhl und lachend und schreiend rannten wir aus der Kirche. Dabei machte er beim Schließen des Reißverschlusses die Erfahrung, dass man warten sollte, bis sich wirklich die ganze Männlichkeit in der Hose befand. Ich weiß, das Universum verzeiht alles, auch dass ich ihn Monate später wegen eines völlig unnötigen Streits nach Hause schickte. Er wollte damals unbedingt heimlich eine heftige Diskussion zwischen meinen Eltern belauschen, und ich fühlte wahrscheinlich mein Rudel dadurch angegriffen. Auch wenn ich allen Grund hatte, meine Familie abzulehnen, so war und blieb es doch mein Rudel.

      °

      Die wahre Ursache unserer Beziehungsprobleme liegt fast immer in unseren Instinkten begründet. In der Vergangenheit, als dieses Urverhalten entstand, konnten wir ohne den Schutz unseres Rudels nicht überleben! In Wirklichkeit besteht aber inzwischen nie Gefahr für unser unmittelbares Überleben.

       „Ach wirklich? Schwimmen da noch einige unsichtbare Freiwillige mit mir in den Wellen?“

      „Lenk nicht vom Thema ab, Rebecca!!!, meldet sich meine innere kleine Hexe. „In Wahrheit leben wir doch alle in einem riesigen Rudel, einem sozialen Netzwerk mit einer Unmenge an Menschen, die alle dasselbe empfinden und Freunde suchen oder eine Familie gründen wollen.“

      Sie hatte natürlich Recht. Ich machte mir nur selbst schlechte Gefühle, indem ich meinen Instinkten vorgaukelte, ich wäre so alleine. Was ich in Wirklichkeit ja überhaupt nicht war. Ich durfte mich doch schon immer selbst als Mädchen in einem Rudel von Männern wohlfühlen, und nicht nur, weil ich gekonnt an ihren Schwänzen rieb.

       „Im Moment gaukelte ich mir und meinen Instinkten sicher nichts vor! Ich war mutterseelenallein auf weiter See!“ Das war keine Illusion, sondern die furchtbare, schreckliche Wirklichkeit!“

       lang=DE style='color:black'>„Hallo Du! Kleine Hexe … du! Dann streng dich mal ein bisschen mehr an! Ist ein bisschen ungemütlich hier im Wasser!“

      lang=DE style='color:black'>„Und dafür stehen dir die Triebe zur Verfügung“, neckt sie weiter, „du kannst stolz sefin. Du gehörst zur Spezies der einzigen Wesen auf dieser Erde, die in der Lage sind, über sich selbst zu urteilen.“

      lang=DE style='color:black'>„Super!!! Sonst würde ich die Scheiße, sorry, in der ich hier stecke wohl gar nicht als solche erkennen?“

      lang=DE style='color:black'>„Richtig! Kein einziges Tier kann das. Also betrachtet es vorerst einmal jede Situation als einen Angriff von außerhalb.“

       lang=DE style='color:black'>„Im Moment hat es wohl allen Grund dazu!“, denke ich laut, „abgesehen von den Wellen, waren es Rudel von Haien, die mich als Abwechslung auf ihrem Speiseplan haben wollten! Von den Elementen wie Wind, Wasser und den Blitzen wollte ich erst gar nicht reden. Meine Situation hier war ganz sicher ein Missverständnis! Das Ganze war sicher nur eine Illusion, die mir Hexi aus Langeweile vorgaukelte.“

       lang=DE style='color:black'>Ich glaube, ich muss mit Ihr mal ein ernstes Wort reden!“

      lang=DE style='color:black'>

      lang=DE style='color:black'>„Versuch einfach, alles in deinem Leben positiv zu sehen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du lachend durchs Leben gehst, um ein Vielfaches!“, höre ich sie lachen.

       „Ich bin für einen sofortigen und schnellen Rollentausch. Auch Hexen können etwas Praxis gebrauchen.“

      Ich wusste aber bereits, dass ich alles jederzeit ändern und damit mein Dasein freudvoller und lustvoller gestalten konnte.

       „Haha! An Lust hatte ich schon lange nicht mehr gedacht! Also her mit einer Hängematte am weißen Sandstrand zwischen den Kokospalmen! Und dann gleich noch einen Schwanz zum Festhalten. Und wo bleibt bei dieser Realität überhaupt Chris?“

      Es war wie verhext. Die Männer, die ich wollte, bekam ich nicht, und die Männer, die ich bekam, wollte ich nicht.

      In diesem Leben wird Chris die Hexe in mir wohl nicht mehr kennenlernen!

      °

      »Ich wäre jetzt gerne ein Fisch, am besten ein Delphin.« Wie lange war ich wohl inzwischen schon im Wasser? Meinen Wasservorrat hatte ich schon lange ausgetrunken. Ich verspürte immer mehr Durst und meine Kehle war wie ausgetrocknet. Ich blickte lange in das dunkelgrüne bis schwarzblaue Wasser. Nein, bloß nicht, nicht einmal daran denken! Unter keinen Umständen durfte ich Meerwasser trinken. Ich konnte mich trotz dieses Wissens kaum beherrschen. Doch das Salzwasser war nicht die Lösung für meine Probleme. Ich wusste, dass das Trinken von Meerwasser meinen sicheren Tod bedeuten würde. Vorher würde ich noch lieber den eigenen Urin trinken. Meine Lippen sprangen überall auf, verkrusteten, und das Salz brannte höllisch auf dem inzwischen rohen Fleisch. War meine Haut überhaupt noch vorhanden oder hatte sie sich im Salzwasser schon aufgelöst? Ich hatte die Blutvergiftung mit den wenigen Penicillin Tabletten aus dem Notfallkoffer offensichtlich stoppen können, aber was, wenn sie wieder aufflammte. War mein Immunsystem überhaupt noch intakt? War es in der Lage, mit all den Infektionen klar zu kommen? Ich versank wieder, zum Glück nicht im Wasser, sondern in meine Gedanken.

      °

      Ich wollte, endlich von der Mutter abgenabelt, nicht mehr zulassen, dass ich verhindert war, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Auch wollte ich mich nicht mehr mit den Darstellungen und Ausführungen anderer zufrieden geben. Ich wollte sozusagen kein Leben mehr aus zweiter Hand führen. Als Schützin war ich schon immer ausgesprochen neugierig und kreativ gewesen, wie bei den Hosen runter und reib das Stöckchen Spielen. Ich musste aber auch viel Leid in Kauf nehmen. Denn es findet sich in unserem Umfeld immer ein Schlaumeier, der uns sagt, wie wir uns benehmen sollen, was wir denken dürfen, und welche Meinung man von uns hat.

      „Die Haie werden mir sicher kein Feedback geben, wie ich ihnen geschmeckt habe!“

      °

      Ich schweife zurück zu Chris. Eines Tages lag ich mit einem schweren grippalen Infekt im Bett. Ich hatte über 39 Grad Fieber und was sonst noch so dazu gehört. Chris hörte davon, und schwänzte vormittags die Schule, um mich zu besuchen. Was das betraf, war er ein absolut treuer Freund. Meine Mutter wollte eben das Haus verlassen, um im Ort Lebensmittel einzukaufen. Sollte sie jetzt den attraktiven Burschen zu mir ins Zimmer lassen? Durfte sie einen gutgemeinten Krankenbesuch ablehnen? Man konnte ihr die Zweifel ansehen. Obwohl ich eigentlich auch Chris Klavierlehrerin war, war dieser für meine Mutter viel zu weltoffen und erfahren für ihre unschuldige und brave Tochter. Deshalb sollte sie einen unerwarteten Annäherungsversuch wie diesen wohl besser im Keim ersticken? Es wollte wieder einmal nicht sein. War meine Hemmschwelle immer noch zu groß, um diesen mütterlichen Abwehrriegel zu knacken.

       »Was kann da bloß alles passieren?“, waren offensichtlich die Gedanken meiner Mutter. „Wird mein armes ›Kind‹ womöglich noch vergewaltigt?«

      „Schon passiert, Ätsch!“, schreit mein Unterbewusstsein hinter der Milz hervor. Letztendlich musste Mutters Gedanke: »Mit dem Fieber kann nicht viel passieren«, aber ausschlaggebend gewesen sein. Sie machte sich auf den Weg. Es wäre wirklich nicht viel passiert. Nicht von meiner Seite aus. Chris aber wollte die Gunst der Stunde nutzen, er wollte seinen Spaß. Wir waren absolut allein im Haus und ich lag schon wie aufbereitet im Bett. Mit den Worten: »Brrr, es ist kalt im Zimmer und du bist sooooo schön warm«, ließ er seine Jeans über die Hüften seines durchtrainierten Körper fallen. Warum bloß hatte er darunter nichts an? Sekunden später war er unter der Decke an mich gekuschelt. Und wenige Augenblicke später hatte ich seinen inzwischen erigierten Zauberstab in der Hand.

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