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Arbeit im großen Stil bedeutet, und zwar endlich mal vor der eigenen Haustür. Als dann kurze Zeit später das Aus für den Transrapid kam, war ich außer mir vor Wut und Enttäuschung.

      Ich empfand dies als Ungerechtigkeit, nicht nur gegen mich, sondern gegen die anderen Menschen in unserer Region. Auch dies hat mich veranlasst, die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen.

      Ein wenig später war Bürgermeisterwahl in unserer Stadt. Der langjährige Bürgermeister Zigan, zu dem ich ein ganz ausgezeichnetes Verhältnis hatte, sollte abgelöst werden. Auch er war glühender Anhänger des Transrapid-Projektes.

      Sein Gegenkandidat bei der Bürgermeisterwahl war ein Landtagsabgeordneter von der PDS, der PDS die in den vergangenen Monaten auf 'meinem' Transrapid herumgehackt hatte.

      Da ich nach Rücksprache mit einem großen privaten Radiosender keine Erlaubnis erhielt, Direktwerbung für den Amtsinhaber zu schalten, dachte ich mir etwas anderes aus. Ich kannte eine junge Mutter und sie willigte ein, daß mir ihr kleiner Sohn hilft. Florian fuhr mit mir ins Tonstudio nach Erkner und wir nahmen einen Jingle auf.

      Florian beschwor in dem Spot mit niedlicher Kinderstimme, wie schön Perleberg sei, was in den letzten Jahren alles saniert wurde, daß wir ein Schwimmbad, einen Tierpark und ein Kino hätten und die Straßen fast alle neu seien, daß Mutter Arbeit habe und sein Kindergarten ganz toll sei.

      Den Jingle ließ ich dann in den drei Wochen vor der Wahl von regionalen Radiosendern täglich rauf und runter spielen. Unmittelbar vor der Wahl habe ich dann einen großen Koffer-LKW meiner Firma beidseitig groß plakatieren lassen: „Liebe Perleberger, hört was Florian im Radio sagt! Geht am Sonntag zur Wahl und wählt Zigan!“ Ich organisierte einen Fahrer und ließ den LKW eine Woche von morgens bis abends durch die Stadt fahren. Die PDS hatte natürlich auch eine Werbekampagne gestartet. Selbst Aushängeschild Gregor Gysi kam in unsere Region. Das Ergebnis der Wahl musst jedoch selbst ihn beeindruckt haben. Bei relativ hoher Wahlbeteiligung gewann den amtierende Bürgermeister mit etwa 70 Prozent. Das ganze hatte mich etwa 10.000 Mark gekostet. Als Genugtuung für den abgesagten Transrapid war mir der Wahlerfolg aber noch nicht genug. Richtig motiviert hat mich dann eine Radiosendung, in der Gerhard Schröder interviewt wurde:Angesprochen auf die Entlassungen von mehren hunderttausend Beschäftigten antwortete er lässig: „Da werden Überkapazitäten abgebaut. Und die neuen Medien, wie Internet und dergleichen, werden das schon richten!“ Als könnten Maurer, Schlosser und Baggerfahrer über Nacht zu Computerspezialisten mutieren. Ich war wütend!

      Mit einem Anwalt setzte ich mich zusammen und wir schrieben alles, was zum Transrapid Hamburg-Berlin zu finden war, nieder und reichten am Ende ich eine dicke Klageschrift beim Bundesverfassungsgericht ein. Wir wollten die BRD auf Schadenersatz verklagen oder eben den Bau des „Transrapid“ erzwingen. Zur Begründung verwiesen wir auf die Verpflichtung zum Schutz des eingerichteten Gewerbebetriebes am Standort und die verfassungsmäßige Pflicht der Bundesregierung, alle Regionen gleichmäßig wirtschaftlich zu entwickeln. Ich bekam ein großes-Echo in den Medien. 1999 bekam ich aber dann die Antwort vom Verfassungsgericht. Meine Beschwerde wurde abgewiesen. Begründung: „Politische Entscheidungen sind nicht justiziabel, ich könne mich aber an die Fachgerichte wenden!“ - Ich gab auf. Die Prozesskosten hätten meinen Rahmen gesprengt. Jemand schrieb dann noch anonym in der Regionalpresse einen Artikel und griff meine Wahlkampfunterstützung für den Bürgermeister an. Um der Sache einen Abschluss zu verleihen, schaltete ich einen Tag später ein großes Inserat, in dem ich meine Freude über den Sieg zum Ausdruck brachte, und schrieb, daß es unerträglich gewesen wäre, von Leuten regiert zu werden, die auf der einen Seite den Verlust von Arbeitsplätzen bedauerten und auf der anderen Seite gegen eine Jahrhundertchance für unsere Region ankämpften. Darauf bekam ich von meinem Banker Martin Brödder einen Anruf, in dem er mir sagte, „ich möchte jetzt Ruhe geben, denn die Transrapidgegner wären auch Kunden seiner Bank“. Dieser Einflußnahme hätte ich besser mehr Bedeutung beimessen sollen...

      1994 fuhr ich mit einem Klein-LKW voller Geländer nach Berlin gefahren, um diese auszuliefern.

      Ich fuhr gerade über eine sechsspurige Brücke auf der Mittelspur, da tauchte hinter mir ein Tanklastzug auf, welcher hupte und Lichthupe gab.

      Da ich alles richtig machte, ignorierte ich ihn. Da überholte er mich auf einmal rechts und scherte fast mit Vollbremsung links vor mir ein und drängte mich auf die schraffierten Sperrstreifen zwischen den Spuren.

      Ich hielt an und sah, wie der Fahrer des LKW aus seinem Fahrerhaus sprang und auf meinen LKW zulief. Er hatte eine Pistole in der Hand und zielte auf mich. In dem Moment dachte ich kurz:

      „Gleich knallt es und das war's mit Dir.“

      Dann aber schmiss ich Kopf und Oberkörper auf die Beifahrerbank und gab Gas. Mein Glück war, daß niemand im Gegenverkehr kam.

      Ich gab weiter Gas und war weg.

      In meinem Büro hing die ganzen Jahre eingerahmt das alte japanische Sprichwort:

      ´Geschäft ist Krieg`.

      Ob der Anruf vom Banker oder der Irre mit der Pistole... irgendwie begann sich in meiner Welt allmählich Unheil anzudeuten.

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