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behaftet sind. Weil der Bauherr eben dies auch weiß, wird er die Mehrinvestition in die Betriebskostensenkung nicht tätigen, weil für ihn die Mehrerlöse mit starken Unsicherheiten (Risiko) behaftet sind und er, damit er dieses Risiko übernimmt, einen Risikozuschlag erhalten müsste, um das Geschäftsrisiko einzugehen. In einem solchen Fall wäre aber auch der Kauf für den Endnutzer nicht mehr kostendeckend und er würde vom Kauf absehen.

      Also stellt das Bauherrenproblem die Tatsache dar, dass ein Bauherr der nicht anschließend Nutzer ist, die Betriebskosten nicht gesamtoptimal senkt, so wie es ein Bauherr zu tun bereit wäre, der anschließend auch der Nutzer ist.

      3.13. Logische Verknüpfungen

      Ein gern begangener Fehler besteht darin, dass vorhandene Schlussfolgerungen durch leichtfertige Umkehrschlüsse zu falschen Argumentationen führen können.

      So gilt für A bedingt B nicht zwangsläufig B bedingt A:

      A ⇒ B ≠ B ⇒ A

      Dazu ein Beispiel.

      Wenn Schnee liegt, ist es kalt.

      Aber der Umkehrschluss „wenn es kalt ist, liegt Schnee“ ist falsch.

      Nicht immer lassen sich fehlerhafte Umkehrschlüsse so leicht auffinden. Deshalb sollte bei jeder Zielsetzung einer Parameteroptimierung überprüft werden, ob für den optimierten Parameter gilt

      1) der Zielwert lässt sich in der gewünschten Weise durch den Parameter beeinflussen (A ⇒ B)

      2) eine Beeinflussung dieses Parameters beeinflusst den Zielwert in der gewünschten Weise (B ⇒ A)

      Ist die zweite Bedingung nicht erfüllt, darf der Parameter nicht ohne zielwertorientierte Nebenbedingungen optimiert werden. Im Kapitel zum Thema Energiesparen wird die Gefahr einer unbewussten Verwendung des Umkehr(trug)schlusses verdeutlicht.

      3.14. Steuerelemente des Staates

      Ich habe im Abschnitt über externe Kosten und Nutzen argumentiert, dass es die Aufgabe des Staates ist, das Gemeinwohl seiner Bürger zu maximieren und durch seine Tätigkeit die Interessen abzudecken, die nicht abgedeckt wären, wenn jeder auf sich orientiert egoistisch handeln würde. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass in einer gemeinschaftlich handelnden Gesellschaft mit altruistisch handelnden Individuen der Staat überflüssig wäre – und nur in einer solchen.

      Wenn es um individuelle Nutzen geht, die geschützt werden sollen, ohne dass ein anderer seinen Nutzen auf deren Kosten maximieren darf, dann sind Gebote, Verbote oder Grenzwerte das geeignete Mittel um diese grundlegenden Nutzen zu schützen.

      So ist Mord verboten, weil der individuelle Nutzen der verbleibenden Lebensjahre des potenziell Ermordeten unantastbar sein soll. Ebenso ist es mit Nutzen, die auf der Gesundheit oder der Menschenwürde basieren.

      Steuern und Abgaben dienen der Finanzierung von gemeinnützlichen Investitionen und Deckung der Eigenkosten des Staates. Diese Steuern und Abgaben können aber ebenso gut verwendet werden, um externe Kosten in das Entscheidungskalkül von Individuen und Unternehmen zu integrieren.

      Subventionen sollen im Prinzip externe Nutzen internalisieren. Unglücklicherweise werden diese vorrangig eingesetzt um Ineffizienzen zu kaschieren, und somit zu unterstützen. Und sie werden missbraucht, um Probleme nicht lösen zu müssen und dafür zu sorgen, dass die Entscheidungsträger wiedergewählt werden und ihre eigene Macht konservieren.

      3.15. Funktionsfähige Märkte

      Funktionsfähige Märkte zeichnen sich dadurch aus, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt und umgekehrt, aber ohne, dass eine Partei, ein Unternehmen willkürlich Preispolitik, wie zum Beispiel bei Monopolstellung oder Bildung von Kartellen, ausüben kann, oder die anderen Marktteilnehmer in besonderem Maße beeinflussen kann.

      Der Preis spiegelt dabei die Schnittstelle der Angebot- und Nachfragekurve wieder, wie in Grafik 3-6 zu erkennen ist. Die Nachfragekurve gibt das Verhältnis zwischen Preis und gewünschter Menge wieder. Für einen hohen Preis sind nur wenige Kunden bereit den Artikel oder die Dienstleistung zu kaufen. Je geringer der Preis ist, umso höher steigt die nachgefragte Menge. Wobei der Preis, den ein Kunde bereit ist zu zahlen, jenen Nutzen repräsentiert, den er sich von dem Kauf verspricht.

      Dem gegenüber kann der Produzent entscheiden, wie viel er von seinem Produkt verkaufen möchte. Dabei steigert er so lange seinen unternehmerischen Gewinn, wie er Einheiten veräußert, die mehr Einnahmen generieren als deren marginale Kosten sind. Das bedeutet, dass die letzte Einheit, die ein Produzent dauerhaft bereit wäre zu verkaufen, einen Gewinn von 0 erzielen würde. Weniger würde er nicht verkaufen, auch nicht in der Hoffnung, dass der Preis steigt, weil jede Einheit, die er nicht verkauft, verkauft ein Mitbewerber. Er selbst kann weder den Markt noch den Produktpreis beeinflussen.

      Möchte er auf Dauer mehr verkaufen, muss er versuchen, seine Kosten zu reduzieren. Somit stellen funktionsfähige Märkte einen starken Anreiz dar, kostengünstig und dadurch effizient zu produzieren. Unternehmen, die Ressourcen verschwenden würden nicht bestehen können.

      Deshalb ist es gefährlich, wenn durch Subventionen die Nachfrage und somit der Preis hochgehalten werden. In einem auf solche Weise verzerrten Markt werden Ineffizienzen viel weniger stark bestraft. Als Folge ist auch der Innovationsanreiz merklich geringer.

      Grafik 3-5: Bildung des Marktpreises bei vollständiger Konkurrenz

      Die hier angenommene steigende Grenzkostenfunktion stellt den Normalfall dar. Allerdings gibt es Märkte, zum Beispiel Gütertransport, die sinkende Grenzkosten aufweisen, zum Beispiel höhere Auslastung der LKW oder Skaleneffekte. In einem solchen Fall neigt der Markt zu einer Monopolbildung, da das Unternehmen die geringsten Kosten aufweist, welches die größte Menge verkauft. Kleine Mitbewerber werden aus dem Markt gedrängt, weil sie nicht zu den gleichen Kosten produzieren können.

      Generell kann Folgendes gesagt werden.

      In funktionsfähigen Märkten mit vollständiger Konkurrenz ist die Produktion kosteneffizient, weil jedes Unternehmen sich daran ausrichtet, dass die Grenzkosten der letzten produzierten Einheit, dem Grenznutzen der letzten konsumierten Einheit entsprechen.

      Subventionen, Monopolstellungen und andere Arten der Marktverzerrung unterstützen Ineffizienzen und senken den Innovationsanreiz.

      In funktionsfähigen Märkten ist die Wohlfahrt17 maximal:

      Wohlfahrt = ∑ Zahlungsbereitschaft der Käufer

       –∑ Produktionskosten der verkauften Einheiten

      3.16. Bruttoinlandsprodukt

      Das Bruttoinlandsprodukt ist eine Kenngröße unseres rein ökonomischen Wirtschaftssystems. Es misst, wie viel Geld aktiv im Umlauf ist, also welche monetären Ausgaben getätigt werden. Dabei wird kein Unterschied gemacht, wofür es verwendet wird. Wenn das BIP also als Angabe für die Konjunktur dient, mag es gerechtfertigt erscheinen. Soll jedoch das BIP als Grundlage für die Angabe des gesellschaftlichen Wohlstandes herangezogen werden, fängt es an, gefährlich zu werden, denn es misst rein monetäre Ströme und ermittelt in keiner Weise den Nutzen. Dazu ein Zitat von Oskar Wilde. „Ein Zyniker ist ein Mensch, der von jedem Ding den Preis und von keinem den Wert kennt.“

      In diesem Sinne grenzt es auch an Zynismus, von dem BIP als Indikator des gesellschaftlichen Wohlstandes zu sprechen.

      Wer am BIP festhält, um gesellschaftlichen Nutzen zu schützen, der fordert unterschwellig „der Mensch darf arm sein, aber er sollte wenigstens Geld haben.“

      Betrachten wir deshalb unterschiedliche Fälle und ihre Auswirkungen auf das BIP:

      1) Eine Frau geht zum Friseur und zahlt 50 € für die Dienstleistung. Der Frau ist der erhaltene Nutzen 50 € wert, ansonsten würde sie nicht zum Friseur gehen. Gleichzeitig wurde das BIP um 50 € erhöht.

      2)

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