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die Sandwüste, egal, wo sich diese auf dem Planeten befinden, denn auch hier ist es so, dass der Mensch, wenn er dem jeweiligen Umfeld schutzlos ausgeliefert wäre, nur für einen relativ kurzen Zeitraum überleben würde. Er würde erfrieren, verdursten, oder regelrecht ausdörren bzw. verbrennen. Kleidung ist hier absolut wichtig, genauso wie ein Ort des Rückzugs. Wenn man diese Analogie auf die Magie anwenden will, dann ist der Qlippoth eine Aneinanderreihung von lebensfeindlichen Habitaten, die zwar zur Existenz gehören, dennoch nicht für alle Menschen uneinschränkbar benutzbar sind. In diesem Kontext ist es letztlich irrelevant, ob man eine Eiswüste als tödlicher oder gefährlicher einschätzt, als eine Sandwüste. Verirren und sterben kann man sich in beiden Wüsten. Dies gilt auch für die Wasserwüsten, für die Ozeane, wobei es hier noch einmal eine zusätzliche Spaltung gibt, da man die Ozeane oberhalb und auch unterhalb der Wasseroberfläche bereisen kann. Die Temperaturen in einer Sandwüste können ohne Weiteres weit über 50 °C gehen, genauso können die Temperaturen in einer Eiswüste ohne Weiteres weit unter -80 °C gehen, da ist es im Wasser bzw. im Ozean schon etwas angenehmer, da hier sich zwar die Temperaturen um den Gefrierpunkt bewegen können, jedoch meistens nicht höher als 30 °C gehen. Und jetzt? Wo will man leben? Außerdem … was will man ritualisieren? Der Qlippoth bietet energetische Ebenen, die eine sehr hohe Menschenfeindlichkeit besitzen.

      Dennoch kann man in diesen Bereichen magisch agieren. Dies gilt auch für die lebensunwirklichen Habitate auf der Erde. Man kann in der Eiswüste leben, man kann in der Sandwüste leben und man kann auch auf den Ozeanen leben. Für einige Menschen ist dies erstrebenswert, für andere ist es der blanke Horror. So muss man auch die magischen Arbeitsbereiche im Qlippoth sehen. Die Dualität gehört zur Existenz, die Extremen gehören zur Oberfläche der Erde. Manchmal muss man ins Extreme gehen, um seine eigenen Grenzen auszuloten, um Arbeiten auszuführen, die in den normalen Bereichen, in den gängigen und lebensfreundlichen Habitaten nicht möglich sind. Alle Arbeiten, die man in den Qlippoth des Qlippoth ausführen kann, können ohne Weiteres zur Selbsterkenntnis und zur Selbstevolution verwendet werden. Dies sollte auch der primäre Zielpunkt sein, wenn man eine solche Arbeit ausführt. Gleichzeitig kann man aber auch in diesen Ebenen schadensmagische Arbeiten ausführen, wobei man hier darauf achten muss, dass man nicht von einem Jäger zu einem Gejagten mutiert. Es ist immer eine wunderbare und großspurige Egovorstellung, dass man ja „ach-so-böse“ ist, und dass man sich daher ohne Probleme mit den destruktiven Energien des Seins verbinden kann. Solche Denkmuster sind der Beginn einer energetischen Abhängigkeit, die mehr und mehr in eine Sklaverei hineindriften wird. Doch auch solche Menschen muss es geben, die meinen, dass sie mit den destruktiven Energien auf Augenhöhe arbeiten wollen, um irgendwann zu erkennen, dass sie doch nur energetisches Futter und Sklaven sind. Daher sollte man sich weit im Vorfeld überlegen, ob man sich wirklich mit den qlippothischen Schwingungen und Energien der Malachim einlassen will. Manchmal führt die eigene Lebensaufgabe, und auch zum Teil die Existenzaufgabe, den Menschen in diese extremen energetischen Bereiche hinein. So wie es in der Profanität Menschen gibt, die sehr extreme Berufungen haben, so gibt es diese natürlich auch im magischen Kontext. Hierbei darf man aber nicht in die Falle einer Bewertung tappen. Es geht hierbei nicht um einen möglichen Machtfaktor, auch wenn man in den Bereichen des Qlippoth definitiv sehr wirksame und effektive schadensmagische Resultate und Energien erkunden kann, welche man letztlich auch zu einer Verwendung führen kann, sollte man sich überlegen, ob man dies auch umsetzen will. Wenn man schadensmagisch arbeitet, arbeitet man immer mit einer scharfen Klinge, mit der Klinge eines Schwertes, wobei in diesem Fall das Schwert keinen Griff hat. Man wird mit seinen Händen in die blanke Klinge fassen, was wiederum bedeutet, dass man auf der einen Seite aufpassen muss, dass man sich nicht selbst die Finger oder die ganzen Hände abschneidet, auf der anderen Seite aber dennoch diese Klinge zu einem tödlichen Schlag oder einem tödlichen Stich führen kann. Doch man wird selbst Blut lassen. Zwar ist dies nur eine Analogie, und in dieser Analogie sind schnittfeste Handschuhe einfach verboten, doch wird dieses Beispiel sehr deutlich zeigen, dass es bei der Magie immer um einen Ausgleich geht. Wenn ich magisch arbeite, kann ich es mir so vorstellen, dass sich in einem Gewässer stehe. Aktion und Reaktion! Wenn ich das Gefüge, das Wasser, mit einem großen Stein in Bewegung versetze, wenn ich die Wasseroberfläche durchdringe, werden durch die Verdrängung Welleneffekte entstehen, sodass die Wellen mich selbst erreichen. Je größer der Stein, desto größer die Verdrängung, desto größer die Wellen. Diese Wellen muss ich aushalten! Entweder werden sie mich zerschmettern, vielleicht werden sie mich nur aus dem Gleichgewicht bringen und umwerfen, vielleicht halte ich aber auch stand, und ich ertrage die Reaktion, die sich durch meine Aktion ergeben hat.

      Daher ist der Sinnspruch, alles, was du aussendest, fällt auch irgendwie auf dich zurück, zum Teil richtig. Diese verschiedenen Prämissen, dass alles auf einen dreimal oder auch siebenmal zurückfällt, ist einfach dadurch begründet, dass der erste Ausspruch, das dreimalige Zurückfallen, damit begründet wird, dass das eigene Unterbewusstsein, das Tagesbewusstsein und auch das höhere Selbst, das Überbewusstsein, von der Energie getroffen wird. Wenn es um die Aussage geht, dass alles siebenmal auf ein zurückfällt, werden hier meistens die Energiekörper berücksichtigt, sodass man die energetischen Reaktionen im Ätherkörper, im Mentalkörper, im Emotionalkörper, im Astralkörper, im Spirituellen- bzw. Kausalkörper, im Intuitions- bzw. Buddhikörper und im Atmankörper spüren wird. So sind die qlippothischen Rituale genauso gefährlich oder ungefährlich, wie die sephirothischen Rituale. Wie schon so oft erwähnt, ist das Gefährliche an der Magie nicht, ob es funktioniert, sondern, dass es funktioniert! Ob man sich nun mit den Erzengeln oder mit den Malachim einlässt, beide Fraktionen verfolgen eine eigene Agenda. Wenn man selbst im Großen Werk frei agiert, wenn man seinen Platz gefunden hat, wenn man an seiner eigenen Existenzaufgabe in dieser Inkarnation arbeiten kann und will, wird man im Endeffekt keine Wahl des Tagesbewusstseins berücksichtigen, in welchen Sphären man arbeiten wird. Vielleicht ist genau deswegen auch dieses Buch entstanden. Wie schon zuvor, bei dem Buch „Pfad des Flammenschwertes – Kabbalah - Rituale des Sephiroth“, so ist auch dieses Buch ungeplant entstanden. Wie schon zuvor sollte dieses Buch, so wie es ist, überhaupt nicht existieren. Auch dieses Buch ist letztendlich aus den Arbeiten, den Recherchen, den praktischen Überprüfungen und dem magischen Philosophieren entsprungen, auch wenn der Fokus auf ein weiteres Werk für die Reihe „Magisches Kompendium“ gelegt war. Da jedoch der Kosmos des Öfteren eine humoristische Ader besitzt, die sich manchmal darauf versteift, dass geplante Dinge über den Haufen geworfen werden, ist es irgendwie nicht verwunderlich, dass qlippothischen Rituale entstanden sind, die es so im deutschsprachigen Raum nicht gibt – zumindest nicht veröffentlicht, was bedeutet, dass interne Logenschriften hierbei nicht berücksichtigt werden. So sind in diesem Buch auch wieder Rituale entstanden, die langwierige Arbeitsschritte beinhalten, jedoch nicht mit dem Zeitaufwand zu vergleichen sind, der aufgebracht wurde, um die Arbeiten immer wieder rituell zu überprüft und nachzuvollziehen. Diese qlippothische Ritualanordnung, die sich ausschließlich auf den Qlippoth bezieht, ist einmalig. Die existierenden Rituale sind so konzipiert worden, dass man sich selbst verändern kann, da man sich freiwillig den Energien der Transformation und auch der Transzendenz ausliefert. Erneut ist es wortwörtlich ein „Ausliefern“, wobei man in diesem Fall nicht auf der sephirothischen Seite agiert, sondern auf der qlippothischen Seite. Genau dies ist ein Umstand, der der Vokabel „ausgeliefert“ noch einmal einen besonderen und gezwungenermaßen selbstkritischen Blickwinkel gibt. Wie ich schon zu den sephirothischen Ritualen schrieb, wird man auf den Ebenen Assiah und Jetzirah sicherlich für die eigene Lebensaufgabe hilfreiche Energien finden können, die sich in den Ritualen zu wirksamen Werkzeugen umformen lassen. Wenn man jedoch die vorliegenden Rituale in der kabbalistischen Welt Beriah oder sogar in Aziluth ausführen will, werden hier ganz andere Schwingungen und Effekte vorhanden sein, die einen direkten Einfluss auf die höheren Energiekörper und auf die eigene Essenz haben werden.

      Auch die qlippothischen Rituale können individuelle Evolutionsschlüssel sein, mit deren Hilfe man sich nicht nur erkennen und verändern kann, sondern auch die Möglichkeit erhält, dass man sich selbst Stück für Stück in eine Phase der Selbstvergöttlichung führt. Doch diese Selbstvergöttlichung wird im Schatten ablaufen, in der Destruktion, im Chaos und im Verbund mit den Malachim. Überraschenderweise, kann es hier zu gravierenden, wenn nicht sogar verheerenden oder auch selbst vernichtenden Problemen kommen. Die Malachim agieren anders als die Erzengel. In Bezug auf die Lebendigkeit des Menschen, auf die energetischen

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