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Das Törtchen-Team wird flügge!. Honora Holler
Читать онлайн.Название Das Törtchen-Team wird flügge!
Год выпуска 0
isbn 9783748565673
Автор произведения Honora Holler
Жанр Языкознание
Серия Das Törtchen-Team
Издательство Bookwire
„Ihr seid alle richtig schlimme Mädchen und hatte euren Spaß, während ich nur mit staubiger Bürokratie meine Zeit verbracht habe“, maulte Lulu gespielt und schaute zu Alba.
„Na, na nicht weinen Lulu“, versuchte Alba sie zu trösten. „Weißt du,“ sie machte eine kunstvolle Pause und lächelte dann diabolisch. „Ich habe die meiste Zeit nur Party gehabt. Das gehörte bei der Künstler-Agentur in London zum Betreuungspakte dazu“, erklärte sie lachend. „Das ist so gemein!“, entfuhr es Lulu, während Alba von ihrem Praktikum in London berichtete. „Ich brauche jetzt erst mal Ruhe“, endete Alba und reckte sich genüsslich. „Tja, dann musst du dich aber beeilen mit deiner Entspannung, schließlich fängt bald die Schule wieder an“, holte Sophie alle wieder auf den Boden der Tatsachen. „Stimmt und dieses Jahr wird kein Zuckerschlecken“, unkte Suki. Alle nickten und dachten an die große Prüfung am Ende des Schuljahrs. Onta schluckte schwer. „Hat jemand eigentlich etwas von der Sturmvoll und dem Grün gehört?“, wollte sie wissen. Lulu, Alba und Suki schüttelten ihre Köpfe und schauten zu Sophie: Doch selbst sie hatte nichts mitbekommen, obwohl sie vor Ort geblieben war. „Na, dann können wir uns ja auf ein ruhiges lernreiches Jahr freuen“, meinte Onta und lehnte sich zurück.
Das darf nicht wahr sein!
Die Tage an der Ostsee schienen nur so dahin zu rasen. Tagsüber waren sie entweder am Strand oder machten Fahrradausflüge in die Umgebung. Abends trafen sie sich entweder im Garten der alten Villa oder bei Herrn Gustavs Verwandten zum gemeinsamen Abendessen. Herr Gustav entpuppte sich als Charmeur: Er scherzte mit den Müttern, half in der Küche und gab gerne Gesangseinlagen, wenn er am Grill stand. Selbst Alba musste zugeben, dass ihr Lehrer wirklich nett war - was sie aber nicht vorhatte, ihrer Mutter zu sagen.
„Ich mag nicht packen“, maulte Onta am letzten Morgen. Sophie schaute sie mitfühlend an. „Aber du musst, morgen beginnt die Schule wieder“, zog sie ihre Freundin auf. Worauf Onta nur mit einem noch tieferen Seufzer antwortete. Demonstrativ ordentlich faltete sie ihre Sachen zusammen und legte sie in den offenen Koffer. „Das große Prüfungsjahr“, murmelte Onta leise, als sie ihren Koffer mit bedächtigen Handgriffen schloss und zu Sophie aufblickte. „Ja“, nickte Sophie nachdenklich. Das große Prüfungsjahr, hoffentlich ging es ohne große Überraschungen vonstatten.
Mit wehmütigem Blick verabschiedeten sie sich von ihrem Gasthaus und dem Strand. Schön war es gewesen, meinten beide Mütter im vorderen Teil des Autos, als sie losfuhren. Taktvoll ignorierten sie die Tränchen, die den beiden Freundinnen im hinteren Teil des Wagens hinunterliefen.
Mit einem leisen Klacken schloss Frau Morgenbesser fünf Stunden später die Tür zu ihrer Wohnung auf. Eigentlich hatte sie schon früher da sein wollen, doch der Umtrunk im Hummelischen Garten hatte sie aufgehalten. Aimee hatte Onta und Sophie angegrinst wie ein Honigkuchenpferd und auch ihr Mann, hatte sie mit sonderbaren Blicken angeschaut. Onta hatte daraufhin frech gefragt, ob sie denn schon wieder Tante werden würden, doch außer einem verneinenden Lachen keine Antwort bekommen. „Ich bin sicher, da ist was im Busch“, hatte sie Sophie beim Gehen zugeraunt.
Sophie sah, als sie die Wohnung betraten den Stapel Post als erste. Babette ihre Nachbarin und Mitschülerin von unten, hatte alles schön ordentlich auf den Küchentisch gestapelt. „Himmel, so viel Post“, konnte sie ihre Mutter stöhnen hören, als diese den Tisch betrachtete. Sophie linste über den Rücken ihrer Mutter, was nach dem letzten Wachstumsschub, kein großes Problem mehr darstellte. Und sofort hatte der große cremefarbene Umschlag, der rechts außen lag, ihre Aufmerksamkeit magisch anzog. „Ist das ein Brief von der Schule“, fragte sie scheinheilig und deutet darauf. „Hm, sieht so aus“, antwortete ihr Mutter gedehnt und nahm ihn in die Hand. „Aber der ist an mich adressiert“, antwortete diese spitzbübisch grinsend und legte ihn unter den Stapel der übrigen Post. Gemein, dachte Sophie und verzog sich in ihr Zimmer. Vielleicht hatte sie eine Nachricht in ihrem Postfach. Doch da war nur eine Mitteilung, dass sie sich morgen um neun Uhr in der Aula einfinden sollte. Frustriert packte sie ihren Koffer aus.
Beim gemeinsamen Abendessen, hatte auch ihre Mutter, genauso wie Aimee und Richard ein geheimnisvolles Lächeln auf den Lippen. Sie bekam von ihr allerdings keine Antwort auf die Frage, was denn die Schule geschrieben hatte. Sie müsste wohl auf den nächsten Tag warten, wenn sie es wissen wollte, dachte sie mürrisch, als sie einschlief.
Das saßen sie nun. Sophie schaute sich um. Alle waren da, keine Abgänge. Alle warteten gespannt, ob Direktor Grün oder Frau Sturmvoll das neue Schuljahr eröffnen würden. Zu viele Überraschungen sollte es nicht geben, hoffte sie. Es war schließlich ihr großes Prüfungsjahr. „Wisst ihr eigentlich, dass wir diese Prozedere gar nicht mehr so oft über uns ergehen lassen“, flüsterte Onta zu ihren Freundinnen. „Nur noch drei Mal, dann sind wir mit der Schule fertig“, fügte sie mit einem Seufzer hinzu. Alle nickten und ließen sich diesen Gedanken, dass in drei Jahren mit der Friedrich-Stein-Schule alles zu Ende sein würde, durch den Kopf gehen. Nach ein paar Augenblicken der Stille meinte Lulu aufmunternd: „Weshalb wir diese Zeit besonders genießen müssen.“ Sie warf Onta einen Seitenblick zu: „Ihr wisst schon, uns extra anstrengen und viel lernen“, raunte sie mit ernster Miene. Bevor jemand auf die Spitze eingehen konnte, erstarben alle Geräusche. Der Vorhang der Bühne bewegte sich. Nervös strich sich Sophie über ihren Rock.
Herr Grün trat hervor. Ein kaum wahrnehmbares erleichtertes Seufzen tönte durch das Auditorium, bevor der Applaus aufbrandete. „Vielen Dank“, begann Direktor Grün seine Ansprache, nachdem der Beifall verstummt war. „Ich freue mich, euch zu euerem großen Prüfungsjahr begrüßen zu dürfen.“ Er machte eine Pause, um dem Gesagten Raum zu geben. „Wie ihr wisst, müsst ihr ab Februar eine Reihe von Prüfungen absolvieren praktische wie theoretische. Ich bin zuversichtlich, dass die letzten Jahre euch gut für diesen Marathon vorbereitet haben. Die Details werden euch eure Schwerpunktlehrer erklären. Und nach den Prüfungen dürfen, die die bleiben werden, sich mit den Planungen des Landschulheims für die siebte Klasse befassen. Doch jetzt werde ich euch über die Neuerungen, die euch betreffen werden, sollte ihr der Schule treu bleiben informieren.“
Sophie konnte förmlich hören, wie es in den Gehirnen