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Macht statt Seelenheil. Erwin Leonhardi
Читать онлайн.Название Macht statt Seelenheil
Год выпуска 0
isbn 9783750216525
Автор произведения Erwin Leonhardi
Жанр Документальная литература
Серия Moses-Trilogie
Издательство Bookwire
2. Mose 12:14 Und sollt diesen Tag haben zum Gedächtnis und sollt ihn feiern dem HErrn zum Fest, ihr und alle eure Nachkommen, zur ewigen Weise.
Bei Androhung von Ausrottung der Seele darf sieben Tage lang kein gesäuertes Brot gegessen werden. Der erste und der siebte Tag sollen heilig sein und man soll an diesen Tagen zusammenkommen. Außer zur Vorbereitung von Speisen, ist arbeiten verboten.
2. Mose 12:15 Sieben Tage sollt ihr ungesäuert Brot essen; nämlich am ersten Tage sollt ihr aufhören mit gesäuertem Brot in euren Häusern. Wer gesäuert Brot isset vom ersten Tage an, bis auf den siebenten, des Seele soll ausgerottet werden von Israel. 2. Mose 12:16 Der erste Tag soll heilig sein, daß ihr zusammenkommet; und der siebente soll auch heilig sein, daß ihr zusammenkommet. Keine Arbeit sollt ihr drinnen tun, ohne was zur Speise gehöret für allerlei Seelen, dasselbe allein möget ihr für euch tun.
Die folgenden vier Verse wiederholen bereits festgelegte Regeln. Es handelt sich erneut um eine Textverdoppelung.
2. Mose 12:17 Und haltet ob dem ungesäuerten Brot, denn eben an demselben Tage habe ich euer Heer aus Ägyptenland geführet; darum sollt ihr diesen Tag halten und alle eure Nachkommen zur ewigen Weise. 2. Mose 12:18 Am vierzehnten Tage des ersten Monden, des Abends, sollt ihr ungesäuert Brot essen, bis an den einundzwanzigsten Tag des Monden an dem Abend, 2. Mose 12:19 daß man sieben Tage kein gesäuert Brot finde in euren Häusern. Denn wer gesäuert Brot isset, des Seele soll ausgerottet werden von der Gemeinde Israel, es sei ein Fremdling oder Einheimischer im Lande. 2. Mose 12:20 Darum so esset kein gesäuert Brot, sondern eitel ungesäuert Brot in allen euren Wohnungen.
Moses informiert die Ältesten
Was Moses von Gott erfahren hat, gibt er jetzt weiter an die Ältesten. Er spricht über die Schafschlachtung, die Blutkennzeichnung der Türen und über die ewige Pflicht zum Feiern des Passah-Festes.
2. Mose 12:21 Und Mose forderte alle Ältesten in Israel und sprach zu ihnen: Leset aus und nehmet Schafe jedermann für sein Gesinde und schlachtet das Passah. 2. Mose 12:22 Und nehmet ein Büschel Ysop und tunket in das Blut in dem Becken und berühret damit die Überschwelle und die zween Pfosten. Und gehe kein Mensch zu seiner Haustür heraus bis an den Morgen. 2. Mose 12:23 Denn der, HErr wird umhergehen und die Ägypter plagen. Und wenn er das Blut sehen wird an der Überschwelle und an den zween Pfosten, wird er vor der Tür übergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen zu plagen. 2. Mose 12:24 Darum so halte diese Weise für dich und deine Kinder ewiglich.
Auch im neuen Land soll dieses Fest im Angedenken an die Tötung der Erstgeborenen der Ägypter und die Verschonung der Israeliten gefeiert werden. Die Israeliten handeln so, wie Moses und Aaron es vorgeben.
2. Mose 12:25 Und wenn ihr ins Land kommet, das euch der HErr geben wird, wie er geredet hat, so haltet diesen Dienst. 2. Mose 12:26 Und wenn eure Kinder werden zu euch sagen: Was habt ihr da für einen Dienst? 2. Mose 12:27 sollt ihr sagen: Es ist das Passahopfer des HErrn, der vor den Kindern Israel überging in Ägypten, da er die Ägypter plagte und unsere Häuser errettete. Da neigte sich das Volk und bückte sich. 2. Mose 12:28 Und die Kinder Israel gingen hin und taten, wie der HErr Mose und Aaron geboten hätte.
Um Mitternacht tötet Gott alle Erstgeborenen von Mensch und Vieh, auch den Sohn des Pharao.
2. Mose 12:29 Und zur Mitternacht schlug der HErr alle Erstgeburt in Ägyptenland, von dem ersten Sohn Pharaos an, der auf seinem Stuhl saß, bis auf den ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis, und alle Erstgeburt des Viehes.
Das Entsetzen bei den Ägyptern ist groß. Endlich ist der Pharao damit einverstanden, die Israeliten mit allem, was sie besitzen, ziehen zu lassen. Sie werden jetzt förmlich aus dem Land getrieben.
2. Mose 12:30 Da stand Pharao auf und alle seine Knechte in derselben Nacht und alle Ägypter, und ward ein groß Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, da nicht ein Toter innen wäre. 2. Mose 12:31 Und er forderte Mose und Aaron in der Nacht und sprach: Machet euch auf und ziehet aus von meinem Volk, ihr und die Kinder Israel; gehet hin und dienet dem HErrn, wie ihr gesagt habt. 2. Mose 12:32 Nehmet auch mit euch eure Schafe und Rinder, wie ihr gesagt habt; gehet hin und segnet mich auch. 2. Mose 12:33 Und die Ägypter drungen das Volk, daß sie es eilend aus dem Lande trieben; denn sie sprachen: Wir sind alle des Todes.
Die Vorbereitung zum Auszug
Den rohen Teig nehmen die Israeliten mit, auch die geliehenen silbernen und goldenen Gefäße und die Kleider.
2. Mose 12:34 Und das Volk trug den rohen Teig, ehe denn er versäuert war, zu ihrer Speise, gebunden in ihren Kleidern, auf ihren Achseln. 2. Mose 12:35 Und die Kinder Israel hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und von den Ägyptern gefordert silberne und güldene Geräte und Kleider.
Der folgende Vers soll aus dem hier eindeutig vorliegenden schweren Diebstahl eine von Gott genehmigte Tat machen und offenbart damit einmal mehr die moralische Einstellung von Gott und seinem Volk. Unter dem Vorwand, man wolle feiern, leiht man sich wertvolle Gerätschaften und Kleider aus, wohl wissend, dass man sie nicht zurückgeben wird. Das ist nicht nur Diebstahl, es ist zusätzlich auch Betrug.
2. Mose 12:36 Dazu hatte der HErr dem Volk Gnade gegeben vor den Ägyptern, daß sie ihnen leiheten; und entwandten es den Ägyptern.
Schlussbemerkung zu den Plagen
Es gibt viele Aufsätze und Bücher für und gegen die mögliche Richtigkeit der Plagen-Texte. In Vers 10 bezeichnet Gott die Plagen als Wunder. So viel kann gesagt werden: Alle Plagen sind aufgrund der geografischen Lage und der dortigen Biotope ohne Wunder möglich. Somit kann festgestellt werden, dass die göttliche Ursache angedichtet ist. Im Rahmen der damaligen allgemeinen Mythengläubigkeit würde dies durchaus ins Bild passen.
Dass das Wasser des Nils sich gelegentlich wegen einer Vielzahl von Dinoflagellaten, roten Algen, verfärbt, ist kein Wunder, sondern ein Phänomen, das sich auch ohne jedes Zutun gelegentlich ereignet. Wenn durch Strömungen nährstoffreiches Tiefenwasser nach oben steigt und von Licht durchflutet wird, entstehen durch die Massenentfaltung der stark erwärmten Algen sogenannte "rote Tiden". Diese Erscheinung ist auch an Küstengewässern von Angola, Peru, Japan, Kalifornien und Florida zu beobachten.
Einige Plagen sind logische Folgeerscheinungen der jeweils vorangegangenen. Die Folge des Algenwachstums ist ein übermäßiges Fischsterben und ein ungezügeltes Mengenwachstum von Kaulquappen und damit von Fröschen, die nach Abklingen der roten Tide wegen Nahrungsmangel verenden. Auf die Froschleichen setzen sich Scharen von Insekten, die selbst wiederum Seuchen bei Menschen und Tieren hervorrufen können.
Immerhin muss den Autoren zugestanden werden, dass sie gut beobachtet haben. Anderenfalls hätten sie eine solche Reihenfolge nicht korrekt beschreiben können.
Über Erntevernichtungen durch Unwetter oder Heuschrecken berichtet die ägyptische Geschichtsschreibung mehrfach. Das ist also auch nichts Außergewöhnliches.
Besonders die Abschlachtung der erstgeborenen ägyptischen Knaben deutet auf eine Legende hin. Verdächtig ist nämlich, dass eine so einschneidende Erfahrung in keinem anderen bis dato bekannten Bericht Erwähnung findet. Zumindest die Ägypter hätten darüber in irgendeiner Form berichtet. Aber es gibt selbst hierfür einen wissenschaftlich begründbaren Denkansatz. Es war Sitte in Ägypten, dass der älteste Sohn als Erster seine Mahlzeit einnimmt. Sollte durch falsche Lagerung in den Silos ein schädlicher Pilz in die Nahrung gelangt sein oder Mutterkorn sich gebildet haben, könnte dieser Umstand zum Tod vieler Erstgeborenen geführt haben.
Eine abenteuerliche theologische Deutung der Plagen versucht der Geschichte einen vermeintlichen strategischen Sinn zu geben. Diese Meinung äußert, die einzelnen Plagen richteten sich gegen einzelne ägyptische Gottheiten, deren Ohnmacht damit aufgezeigt