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Europäer und US-Amerikaner bevorzugen etwas wärmer eingestellte Klimaanlagen.

      Fahrt durch Santos, dann die sich in Serpentinen durch den Regenwald aufwärts schlängelnde Autobahn nach São Paulo. Das war schon beeindruckend. São Paulo selbst - eine 12-Millionen-Metropole - interessierte uns nicht sonderlich, aber die Zeit verging halt. Den Fotoapparat holte ich nicht mehr heraus.

      So gegen 12:30 Uhr erreichte unser Bus glücklicherweise als Erster der AIDA-Busse den Flughafen und wir stellten uns beim Check-In-Schalter von Iberia an. Der Iberia-Mitarbeiterin versuchten wir auf Englisch unser Anliegen mithilfe der Kopie eines CT-Bildes zu erklären und es klappte alles so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Und mussten nicht einmal auf den doch etwas ungeliebten Mittelplätzen sitzen: 39J und 39L waren zwei Plätze rechts. Danke an diese sehr freundliche und verständnisvolle Mitarbeiterin.

      Nun war Warten angesagt. Einen Teil unseres noch reichlich vorhandenen brasilianischen Restgeldes gaben wir für eine Flasche Cola und diverse Kuchen aus - der Marmorkuchen war übrigens hervorragend.

      Als dann der Flugkapitän, ein älterer, Brille tragender Herr, mit seiner Crew vorbei ging, waren auch die Befürchtungen meiner Frau hinsichtlich des „Toreros im Cockpit“ unbegründet.

      Wir starteten mit einer gegenüber dem Hinflug deutlich besseren Beinfreiheit bei immer stärker werdendem Regen und hatten einen an sich ruhigen Flug. Während des Starts wurden auf den Bildschirmen Bilder der am Seitenruder befestigten Webcam eingespielt - durch den Regen konnte man außen kaum bis zum Cockpit sehen.

      Ich hatte mit der Pasta etwas Genießbares gewählt; meine Frau mit dem Braten etwas weniger gut Essbares. Zwischen den Kapverden und Kanaren umflog der Pilot mit einem später auf der Bildschirm-Karte sichtbaren Schlenker Turbulenzen - also ein sehr vor- und umsichtiger „Torero“.

      Noch im Dunkeln landeten wir nach einer für mich völlig schlaflosen Nacht gegen 6:45 Uhr in Madrid.

      Dort mussten wir von Terminal 4S nach Terminal 4 mit einer Art U-Bahn fahren - und die raste, als ob sie schneller als die Flugzeuge werden wollte. Wer wie wir einen Stehplatz hatte, musste sich sehr gut festhalten.

      Die nachfolgende Wartezeit verkürzten wir uns durch den Besuch eines Imbisses - unser Glück, denn auf dem Flug Madrid - München erhielt man nur gegen relativ viel Geld etwas zu Essen oder Trinken.

      Wir hatten gehofft, etwas von den Pyrenäen zu sehen, aber viele dicke Wolken unter uns verhinderten einen Blick darauf. Dann schlummerten wir bis zur Ankunft. Pünktlich 11:20 landeten wir im schneefreien München und waren zum Schluss nochmals etwas sauer, als wir einen ziemlich ramponierten Koffer erhielten. Aber das war uns letztendlich egal, wir wollten schnellstmöglich nach Hause.

      Als „Nebenwirkung“ hatte meine Frau noch fast zwei Wochen damit zu kämpfen, dass sie beim Betreten des Bades die gar nicht mehr vorhandene Schiffsschaukelei verspürte.

       Fazit der ersten Reise

      Dies war unsere erste Kreuzfahrt. Wir haben also keine Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Kreuzfahrten.

       Positiv fanden wir Folgendes:

      1. AIDA hatte alles im Katalog verankerte perfekt organisiert und die Stadtrundfahrt Santos / São Paulo mit Lunchpaket war eine nette Dreingabe.

      2. Es ist ein bequemes Reisen, wenn man mehrere Orte sehen, aber nicht täglich die Koffer packen will (man fährt im Hotel weiter). Diese Art von Reisen ist auch noch im Rentenalter möglich.

      3. Die Freundlichkeit (fast) aller AIDA-Mitarbeiter ist sehr groß, wir haben eine große Achtung vor den Leistungen nicht nur des seemännisch/technischen Personals, sondern auch der Reinigungskräfte, Kellner, Köche und der Mitarbeiterinnen an der Rezeption.

      4. Wir wurden während der Fahrt ein einziges Mal vom Foto-Team angesprochen, ob wir fotografiert werden möchten (schon die Frage vor dem „Knipsen“ fand ich gut). Als wir verneinten, hatten wir dann für den ganzen Rest der Reise Ruhe vor dem Foto-Team - so wünscht man sich das!

      5. Das Gleiche gilt für die Ausflüge: Es wurde niemand dazu gedrängt, an irgendeinem Ausflug teilzunehmen. Wollte man teilnehmen, musste man sich schon selbst regen.

       Negativ fanden wir Folgendes:

      1. Was nicht direkt im Reisepaket verankert ist, sollte man sich sehr genau von AIDA vor der Buchung schriftlich bestätigen lassen, ansonsten geht es wohl schief: siehe unser Sitzplatzproblem.

      2. Es gibt einzelne AIDA-Mitarbeiter (bei uns nur eine einzige Mitarbeiterin), die man ohne Rückfahrkarte auf den Mond schießen möchte - aber daran sollte man nicht den gesamten Urlaub messen.

      3. Unsere nachträgliche Beschwerde bei AIDA wegen Frau Preiß wurde mit BlaBla abgetan. Ein aktives Fehler- und Qualitätsmanagement gibt es wohl nicht, Beschwerden werden abgeblockt, indem gar nicht direkt dazu Stellung genommen, sondern nur mit Allgemeinplätzen argumentiert wird. Dies wird aber wohl überall so sein.

      4. Das „reservierte-Liegen-melden“-System MUSS anders gelöst werden - das Ende der Stasizeiten sollte inzwischen auch in Rostock bekannt geworden sein.

      5. Die Preise in der Fotoabteilung und für das Reisevideo sind schon ziemlich heftig.

      6. In den Ausflugsbeschreibungen war immer die Rede von ca. 1 Stunde auf dem Corcovado bzw. Zuckerhut. Direkt auf dem Zuckerhut schafften wir 15 Minuten (ohne die verpasste Bahn wären es 22 Minuten gewesen) - hier zählt wohl schon der Aufenthalt auf dem Urca-Hügel und die Fahrt von dort auf den Zuckerhut und zurück mit in die Stunde! Dann sollte dies auch so gesagt werden. Auf dem Corcovado waren wir ca. 40 Minuten und hier war wohl die Warterei an der Talstation schuld - wobei wir auch abwärts wieder 20 Minuten warten mussten. Doch diese Verhältnisse sollten in den Tourbeschreibungen klarer herausgestellt werden!

      7. Wir hatten bei der Landesbank Bayern über die Sparkasse Rosenheim etwa 200,- Euro in brasilianische Reais getauscht. Da wir nur etwas für Postkarten, ein paar Trinkgelder und Cola/Kuchen beim Abflug ausgegeben hatten, tauschten wir den größeren Teil des Geldes wieder zurück. Bei diesem Hin- und Hergetausche „verdiente“ die Landesbank etwa 60,- Euro, also fast 1/3 des Gesamtbetrages. Das nenne ich dann schon Wucher!

       Weshalb so schnell die zweite Reise?

      Wir hatten eigentlich vor, erst nach einigen Jahren Pause nochmals Rio auf die gleiche Art zu besuchen - schließlich wollten wir auch einmal bei freier Sicht vom Corcovado schauen (wir waren also jetzt in der Lage des jungen Pärchens, das 2011 und 2012 die Transbrasilien mitgefahren war). Und unsere Paranoia à la Hopfe mussten wir ja auch noch pflegen. Aber es kam ganz anders und schuld daran war eindeutig AIDA:

      Am 13.02.13 erhielten wir von AIDA eine Benachrichtigungskarte, dass der neue Katalog 2014/15 vorbestellt werden kann. Nachdem wir schon während der Reise 2012 im Katalog 2013/14 feststellen konnten, dass die Preise gesenkt worden waren, meinte ich am 15.02. abends etwas ironisch zu meiner Frau „na, da will ich mal schauen, ob sie die Preise nochmals gesenkt haben“ und ging im Internet auf die AIDA-Startseite. Und dort kam der Schock: Einstellung der Südamerika-Fahrten zum Frühjahr 2014! Eine Mail an AIDA mit der Frage, ob denn eine Wiederaufnahme für später geplant ist, wurde verneint, aber auch nicht völlig ausgeschlossen: “...Um unseren Gästen ständig Neuerungen und auch Abwechslung in unseren Routen zu eröffnen passen wir unsere Routen ständig an. Dabei kann es auch passieren, dass einige Ziele für den Zeitraum eines Kataloges nicht angefahren werden. Ob und wann wir nach Südamerika wieder fahren kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen...“ (die Kommasetzung sollte aber noch verbessert werden!).

      So beschlossen wir gezwungenermaßen, schon 2013 die Reise zu wiederholen. Statt 2030,- Euro Kabinenpreis inklusive Treibstoffzuschlag im Premium-Tarif IA pro Person 2012 für 14 Tage Transbrasilien jetzt 1675 Euro für 15 Tage. Und diesmal konnten wir noch den Frühbucher-Plus-Rabatt nutzen, also nur 1375 Euro. Das ist schon ein Unterschied.

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