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„Also, du meldest dich ja nicht. Ist meine Intuition doch richtig. Ich bleibe Zuhause. Sowas brauch ich ja nun wirklich nicht. Meld‘ dich, wenn du mal wieder Zuhause bist.“

      Fünfzehn Minuten später hörte ich die drei Nachrichten auf meinem Band ab und wurde immer sprachloser. Von einer zukünftigen Unternehmerin, die weiß, dass auch ich viel zu tun habe, hätte ich nämlich etwas mehr erwartet. Ich rief Sie an, um die Sache zu klären.

      „Na endlich meldest du dich“, meinte sie in den Hörer hinein.

      „Ich war mit dem Hund raus und ...“, sagte ich.

      „Ich hatte die Idee, dass du mich versetzt“, unterbrach sie mich dann. „Und die Tarotkarten haben mir für die heutige Tageskarte gesagt: Enttäuschung.“

      „Na“, sagte ich, „für die Enttäuschung hast du ja jetzt selbst gesorgt. Wir sehen uns nicht, wir gehen nicht essen und der geplante schöne Tag fällt ins Wasser. Ich bin echt gerade wirklich etwas stinkig.“

      „Dann ist ja noch mal gut, dass ich nicht komme, wenn du so schnell stinkig bist. Hatten meine Karten also recht. Kannst mich ja anrufen, wenn du noch mal nen Termin mit mir machen willst.“ Zack legte sie auf.

      Ob ich da wohl noch mal anrufe? ....

      P.S.:

      Kartenlegen hat diese Dame nicht bei mir gelernt!!!

      Kopfwäsche gefällig?

      Gestern saß ich mal wieder bei meiner Lieblingsfriseurin auf dem Stuhl. Nachschneiden war angesagt, denn die trockenen Spitzen hatten es nötig.

      Ich ließ mich ein wenig seufzend auf den Stuhl plumpsen und freute mich auf die Kopfwäsche, denn mein Kopf rotierte gerade ein wenig.

      „Oha“, meinte sie. „Du siehst ja heute ein bisschen kaputt aus …“

      Das war ich auch. Und nachdem sie mir den Kopf gewaschen hatte, erzählte ich, was wir gerade mit verschiedenen Ämtern diskutierten, um eine Genehmigung für eine Veranstaltung zu erhalten.

      Ein paar Male hielt sie beim Haareschneiden kurz inne um mich im Spiegel mit verdrehten Augen anzusehen und verständnis- und fast fassungslos den Kopf zu schütteln. „Unglaublich…“.

      Und dann erzählte sie mir ein eigenes Erlebnis. „Mein Vater hat vor vielen Jahren mal einen alten Mercedes Transporter umgebaut“, begann sie mit strahlenden Augen. „Viele Stunden und Tage und Wochen hat er daran gewerkelt und geschraubt, ein paar Veränderungen vorgenommen. Als er fertig war, musste er natürlich damit zum TÜV – und bekam nicht die Erlaubnis, dieses Fahrzeug auf deutschen Straßen zu führen.“ Sie schüttelte heftig den Kopf. „Dabei war alles zuvor von ihm recherchiert worden. Und es gab jemanden, der ähnliche Veränderungen vorgenommen hatte. Der hat – nach vielen Diskussionen – die TÜV-Abnahme erhalten.“

      Ihr Vater war zu diversen Anlaufstellen gefahren und überall hatte er nur einen ablehnenden Bescheid erhalten. Ihr Vater fand im Internet dann einen Mann, der ein Fahrzeug auf ähnliche Weise umgebaut hatte. Und dieser junge Mann gab ihm den entscheidenden Tipp.

      „Mein Vater ist also fast 500 km mit einem nicht zugelassenen Fahrzeug gefahren, um dieses bei dem Sachverständigen vorzuführen, der auch das Fahrzeug des Mannes genehmigt hatte. Mit dem Kurz-Gutachten ist er dann wieder beim TÜV vorstellig geworden – und hat das Fahrzeug ohne Beanstandungen genehmigt bekommen. Er hegt und pflegt diesen selbstgebauten Mini-Caravan jetzt seit über 15 Jahren!“

      Und dann erzählte sie noch von tollen Ausflügen und Wochenenden an der See mit der Familie.

      Als meine Haare dann schließlich geföhnt waren, meinte sie noch lächelnd: „Also, nicht aufgeben, ihr bekommt das schon hin!“

      Manchmal braucht man eben – auch als Coach – einfach nur eine gute Geschichte und eine kleine Haarwäsche, um wieder Mut für den Alltag zu haben!

      Danke, liebe Friseurinnen!

      Wie viel sind 30%?

      Vor ein paar Tagen wollte ich eigentlich nur schnell im Drogeriemarkt etwas Katzenfutter besorgen, als mir ein knallgelbes Schild mit dem Wort „Räumungsverkauf“ an einem Schuhgeschäft auffiel. Schon seit Tagen hatte ich die Idee, mir für meine leicht gestressten Füße ein paar neue sommerlich-luftige Latschen zu holen. Und da ich gern ein paar Euro spare, ging ich schnell in den Laden hinein und suchte nach meinen neuen Schuhen.

      Schnell hatte ich gefunden, was ich ungefähr gesucht hatte. Das gut sitzende Paar sollte regulär 29,95 € kosten. Ein großer, roter 30%-Rabatt-Aufkleber prangerte ebenfalls auf dem Karton. Darunter der neue Preis: 27,83 €.

      Ich hatte schon einen Schritt in Richtung Kasse gemacht, als meinem Kaufmannshirn auffiel, dass an der Rechnung irgendetwas falsch war. Schnell rechnete es 10% aus – und das waren immerhin schon 2,99 Euro. Wohlwollend aufgerundet 3 Euro, damit es sich schneller rechnet. Das ganze mal drei konnte auf keinen Fall den neuen Preis auf dem Karton ergeben. Der Aktionspreis musste für mein Dafürhalten knapp über 20 Euro liegen.

      Ich wähnte also einen Fehler und ging dennoch zur Kasse, um den Preis zu klären. Irgendwie fand ich die Schuhe schon nett und den rabattierten Preis wollte ich für meine strapazierten Füße gern investieren.

      „Entschuldigung“, wandte ich mich an eine aufgedonnerte Verkäuferin. „Was ist der neue Preis für diese Schuhe?“

      „Steht doch auf dem Karton…“, meinte sie ohne von ihrem Handy aufzusehen.

      „Ich glaube, der Preis ist falsch“, gab ich ihr zu Bedenken.

      Sie schaute mich erstmals an. „Der Computer verrechnet sich nicht.“ Dann war wieder das Handy wichtiger.

      „Könnten Sie vielleicht mal einen Blick drauf werfen und mir dann sagen, zu welchem Preis ich diese Schuhe erwerben kann?“ Ich war immer noch um Ruhe bemüht. wuuuussaaaaaa ……

      „Die kosten jetzt 27,83 €, so wie es auf dem Schild steht.“ Sie wandte sich wieder ihrem Handy zu.

      „Dann wurden da allerdings keine 30% abgezogen“, gab ich ihr erneut Futter. Ich hatte es geschafft, sie nahm sich jetzt einen Taschenrechner zur Hand und legte ihr Handy mit der begonnenen SMS endlich weg.

      „29,95 mal 30 Prozent … minus … gleich ….“ Es entstand eine kurze Pause. „Oh, da scheint ja wirklich etwas falsch zu sein. Moment, ich rufe die Kollegin.“

      Das tat sie dann auch. Diese kam herüber und rechnete ebenfalls noch mal nach. Sie meinte dann siegessicher: „Die Schuhe kosten jetzt 29 Euro und 5 Cent. Wollen sie die haben?“

      „Nicht zu dem Preis“, warf ich ein. Ich hatte im Kopf mitgerechnet. Wahrscheinlich hatte sie bei den 30% Rabatt einfach nur die Null vergessen einzutippen, die in diesem Fall einen ganz erheblichen Preisunterschied für mich machte. Kann ja mal vorkommen ….

      „Zu welchem Preis denn?“, fragte die zweite Verkäuferin dann keck.

      „Zum richtigen“, meinte ich süffisant und überlegte gerade, ob ich nicht meinen Beruf wechseln und mal Verkäuferinnen ausbilden sollte.

      In meiner Generation und auch während meiner Kaufmannsausbildung hatten wir noch Kopfrechnen gelernt, wenngleich wir später auch Taschenrechner und Computer nutzten. So war doch zumindest noch ein Fünkchen Preisgefühl vorhanden. Und Dienst am Kunden wurde uns auch eingetrichtert.

      Verkäuferin Nummer 2 nahm sich jetzt meinen Schuhkarton und ging damit zur Kasse. Sie hielt den Karton vor den Scanner und meinte dann freudestrahlend: „Die Schuhe kosten jetzt 19,48 €. Nehmen Sie die mit?“

      „Zu dem Preis ja!“, rief ich und grübelte, wie es sein konnte, dass der neue Verkaufspreis unter 20 Euro lag. Konnte ich mich tatsächlich so verrechnet haben?

      Ich bezahlte

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