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      Einst nannte man das: „ungepflegt“.

      Wer bärtig ist, wirkt interessant,

      das haben viele schon erkannt.

      Im Wald der Forscher kann mitnichten

      auf den Rauschebart verzichten.

      Auch passt der Bart zum ‚Goldnen Stern’,

      den man verleiht verdienten Herren.

      Auch noch in den reifen Jahren

      will Mann Erneuerung erfahren.

      Nun gut, probieren. Warum denn nicht!

      Mann steckt sich Bärte ins Gesicht,

      geformt verschieden, frei nach Wahl,

      vom Schnauzer bis zum Rübezahl.

      Doch statt Verjüngung – kann das sein? –

      tritt das Gegenteil oft ein.

      Unerwartet folgt daraus:

      Mann sieht mit Bart viel älter aus!

      Die Korrektur auf Mannes-Art

      ist wieder der 3-Tage-Bart.

      Wobei der zum Ergrauen neigt,

      was nackte Wange gar nicht zeigt!

      Ob schön, ob passend, ob gediegen,

      am Betrachter wird es liegen…

      Man beleuchte innere Werte

      und lasse Männern ihre Bärte!

      Das Y-Chromosom

      Es war einmal, vor langer Zeit,

      da waren die Menschen schnell bereit,

      mit Bezug auf neues Leben

      Frauen dafür die Schuld zu geben,

      wenn am lang ersehnten Tag

      kein Knabe in der Wiege lag.

      Obwohl, es gab auch seinerzeit

      nur die eine Möglichkeit,

      herauszuholen, in der Tat,

      was Mann hinein gegeben hat!

      In des Samenflusses Strom

      war nicht vor Ort ein Chromosom

      mit dem Namen „Ypsilon“.

      Nun, das hatte Mann davon.

      An den Storch

      Storch, du hast vorgestern Nacht

      einen Bruder mir gebracht.

      Wichtig, dass ich’s gleich erwähne:

      Der hat nicht einmal noch Zähne!

      Eine Glatze hat er auch

      und einen dicken rosa Bauch!

      Und ich sag dir noch etwas:

      Der schreit! Und der ist ständig nass!

      Du hast ihn, Storch, ich sag’ dir’s gleich,

      zu früh gefischt aus deinem Teich!

      Jetzt liegt er da. Ist das denn fair?

      Wir plagen uns mit ihm jetzt sehr!

      Ein Bruder! Ja, das wäre fein,

      aber der muss fertig sein!

      Gut wär’s, Storch, du tät’st ihn holen,

      in der Nacht und ganz verstohlen.

      Ich will dich damit nicht zwingen,

      kannst du ihn nicht wieder bringen?

      In fünf Jahren komm vorbei.

      Wir ersparen uns das Geschrei,

      täten bis dahin recht sparen

      und könnten dann gleich Auto fahren.

      Ich glaub’, das geht - aus meiner Sicht,

      aber – pst – verrat mich nicht!

      Die Bonbonniere

      Viele Freunde und Verwandte

      hat die liebe Hilda-Tante

      Klar dass alle daran denken:

      Schönes sollte man ihr schenken.

      Weil sie bald Geburtstag hat,

      trifft sich der Familienrat.

      Willi meint: „Das ist nicht schwer,

      wie wär’s mit einer Bonbonniere?

      Die Hilda ist auf Süßes scharf,

      obwohl sie es nicht essen darf!“

      Der Willi ist gleich los gelaufen,

      um die Bonbonniere zu kaufen.

      Er erwischt, mit etwas Glück,

      ein besonders schönes Stück:

      die blaue Schachten lacht ihn an,

      mit vielen bunten Schleifchen dran,

      die glitzern, wenn sie Licht bescheint.

      „Voll super“, wie der Willi meint.

      Das Ding gefällt ihm ungeheuer,

      aber leider: viel zu teuer!

      Da die Kassierin Charme versprüht

      und sich um Willi sehr bemüht,

      bietet sie dem netten Mann

      das Geschenk als Schnäppchen an,

      denn es hat auf einem Eck

      einen kleinen braunen Fleck.

      „Aber nein, den sieht man nicht!“,

      flötet sie ihm ins Gesicht.

      Die Bonbonniere ist billiger,

      da wird der Willi williger.

      Die Hilda hat sich sehr gefreut!

      Doch täglich grübelt sie erneut

      und hört gleich gar nicht auf zu denken:

      „Was soll ich denn der Resi schenken?“

      Ihr Gatte hilft natürlich gleich,

      denn er ist sehr ideenreich:

      „Eigentlich ist das nicht schwer.

      Schenk ihr doch die Bonbonniere,

      mit den bunten Glitzerschleifen.

      Drüben steht sie, gleich zum Greifen!“,

      meint er überzeugt und lacht.

      Nur eines hat er nicht bedacht:

      Die Schachtel stand, oh Wonne,

      seit Wochen in der Sonne!

      Die Resi hat sich sehr gefreut,

      doch bald grübelt sie erneut.

      Ein paar Tage später dann,

      sucht sie Rat bei ihrem Mann:

      „Mit der Nachbarin, der Mitzl,

      gibt es einen Nervenkitzel!

      Ständig Zank und ständig Streit!

      Ich bin das, ehrlich, wirklich leid!

      Schlechte Stimmung kann verdrießen.

      Sollten wir nicht Frieden schließen?“

      Der Gatte findet das nicht schlecht.

      „Aber freilich, du hast Recht!

      Zur Versöhnung, ist nicht schwer,

      geben wir ihr die Bonbonniere

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