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Date zu vergessen.

      Am heutigen Sonntag wollten sie die Arbeit ruhen lassen. Dirk fuhr am Nachmittag zu einem seiner Kumpel.

      Anka schwang sich auf ihr Fahrrad und fuhr zu Guido. Leider war der nicht zu Hause. Daher drehte sie um und fuhr zu Gitta. Zum Glück hatte sie kurz vor der Abfahrt ihre Badesachen noch in ihren Rucksack gepackt. Die Mädchen fuhren schwimmen, weil es heute wieder sehr warm war.

      Am Badesee trafen sie auf einige aus ihrer Clique und verbrachten dort einen lustigen Nachmittag bei Sport, Spiel und Unfug.

      * * *

      Am Abend, als es langsam frisch wurde, machten sie sich auf den Heimweg. Anka fuhr noch einmal bei Guido vorbei, aber auch jetzt öffnete niemand. Also fuhr sie nach Hause.

      Ihre und Dirks Eltern saßen hinter dem Haus im Garten.

      Als Anka kam, begannen ihre Eltern prompt, von der neuen Wohnung zu erzählen. Anka war vergangene Woche abends mitgefahren, um sie in Augenschein zu nehmen. Es war eine Drei-Zimmer-Wohnung mit Balkon.

      „Nächsten Samstag ziehen wir ein. In dieser Woche bekommen wir die Möbel, und am Wochenende vollziehen wir den fliegenden Wechsel in die neue Wohnung.“

      Die Versicherung hatte überraschend schnell gezahlt.

      Von einem kleinen Teil der Summe hatten sie sich neue Möbel, Tapete, Farbe, Teppiche und was sonst noch in eine Wohnung gehörte, angeschafft.

      Das abgebrannte Haus sollte vollkommen abgerissen werden, um später auf dem Grundstück neu bauen zu können.

      Schade, dachte Anka in diesem Augenblick. Ab nächsten Samstag musste sie abends wieder allein einschlafen.

      Dirk würde dann sein Zimmer wieder für sich ganz allein haben. Vielleicht war er ja froh darüber, sein Reich und vor allem sein bequemes Bett nicht mehr mit einem Mädchen teilen zu müssen. Nun gut, so wie Anka ihn einschätzte, machte er sich darüber keine Gedanken weiter – er zog ja sowieso in Kürze in sein neues Domizil.

      Trotzdem, er würde ihr fehlen.

      Anka ging ins Haus, um ihren Freund anzurufen. Jetzt war er endlich mal zu Hause.

      Sie entschuldigte sich für den gestrigen Abend und fragte, warum er nicht einfach zur Villa gekommen sei. Er erklärte, dass sein Bruder kurz vor der Abfahrt angerufen hätte.

      Als er Anka zu Hause nicht antraf, war er sofort zu ihm gefahren, weil der etwas Wichtiges von ihm wollte. Damit war die Sache abgetan.

      Anka zog sich in Dirks Zimmer zurück, um noch ein bisschen zu lesen. Dabei schweifte sie in Gedanken immer wieder zu der Villa. Sie lag sehr idyllisch und das junge Volk würde dort seine Ruhe haben – oder anders ausgedrückt – konnten sie Partys feiern, ohne dass irgendein Nachbar sich daran stören würde.

      Am nächsten Morgen würde Dirk sie wieder mitnehmen. Dann wollten sie weitermachen.

      Anka schlief mit dem Kopf auf ihrem Buch ein.

      Als Dirk später kam, merkte sie nicht einmal, dass er es vorsichtig unter ihr fortzog und an die Seite legte.

      * * *

      Da Guido arbeiten musste, sahen sie sich erst Montagabend wieder. Anka fuhr zu seiner Wohnung. Sie hatte eingekauft und tobte sich nun in seiner Küche aus. Sie kochte unheimlich gern.

      An diesem Abend verwöhnte sie ihren Freund mit ihren Kochkünsten – kreativ und lecker.

      Da es wieder sehr spät wurde, bat er Anka, doch einfach bei ihm zu schlafen.

      * * *

      Am nächsten Morgen frühstückten sie noch zusammen und verließen dann gemeinsam das Haus. Guido fuhr zur Arbeit und Anka zu der neuen Wohnung. Sie war beauftragt worden, da zu sein, wenn die Möbelträger im Verlaufe des Vormittags mit den Schlafzimmermöbeln kamen. Sie erschienen zwar erst recht spät, aber Anka hatte ja Zeit.

      Am Nachmittag radelte sie zur Villa.

      Dirk war gerade in der oberen Etage beim Anstreichen des Flures. Als er sie erblickte, stieg er von der Leiter und ging zu ihr, um sie mit der üblichen Umarmung zu begrüßen.

      „Wir tapezieren noch die Zimmer von Kalle, Otto, Kai, Alex und Steff. Damit haben wir bis zum Wochenende zu tun. Suse hat leider noch keine Tapete ausgesucht, die anderen beiden Abwesenden wollen weiße Wände, also machen wir die nach Kalles und Steffs Zimmer gleich mit.“

      „Und wann ziehst du hier ein?“

      „Nächste Woche irgendwann.“

      Die Beiden gingen die Treppe hinunter und über einen Hinterausgang schließlich hinaus in den Garten. Dort setzten sie sich und tranken zusammen Kaffee. Die Thermoskanne stand noch auf dem Gartentisch. Daneben ein paar umgedrehte, saubere Kaffeepötte.

      „Wir ziehen diesen Samstag in die neue Wohnung um. Dann habt ihr wieder eure Ruhe.“

      „Meine Ma hat mir erzählt, dass ihr auszieht. Sie bedauert es richtig. Dann wird es wieder ziemlich ruhig bei uns.“

      „Lisa wird für genug Wirbel sorgen“, hielt Anka dem entgegen.

      Er hob die Schultern. Dann fiel ihm ein: „Ich habe eure Wohnung noch gar nicht gesehen.“

      „Ich kann dich ja morgen nach dem Mittag zu einer Besichtigung einladen, wenn du magst.“

      „Genauso machen wir das“, war er sofort begeistert.

      „Du brichst ja deine Zelte zu Hause auch bald ab, was“, meinte Anka ernst.

      „Was soll ich dann noch allein in dem Zimmer“, schniefte er gekünstelt.

      „Hast ja dafür bald eine ganze WG“, blinzelte sie ihm neckisch zu.

      „Jo, das kann noch was werden – so ganz ohne die Alten… Ich fürchte, das gibt jedes Wochenende nur Partys und Exzesse“, prophezeite er mit frechem Grinsen.

      „Wehe, wenn sie losgelassen…“ schüttelte Anka nur den Kopf. „Ich glaube, da muss ich ab und zu mal nach dem Rechten schauen. Nicht dass du mir auf die schiefe Bahn gerätst.“

      „Das kannst du gern tun, Süße“, erwiderte er lächelnd.

      Sie tranken ihren Kaffee aus und erhoben sich.

      „Ich muss mich jetzt umziehen fahren. Mein Dienst fängt in einer Stunde an. Bis dahin muss ich geduscht und einen Bissen gegessen haben.“

      Anka verabschiedete sich von ihm und schwang sich wieder auf ihr Rad. Sie wollte noch kurz in die Stadt.

      Kapitel 9

      Am nächsten Vormittag musste sie noch einmal in die neue Wohnung. Zwischen acht und elf Uhr sollte das Wohnzimmer geliefert werden.

      Ihre Mutter hatte sie früh auf dem Weg zur Arbeit mitgenommen und vor dem Haus abgesetzt.

      Gegen zehn Uhr klingelte es. Anka öffnete und staunte, wer da plötzlich vor ihr stand. „Duuu?“

      „Ich wollte dir das Warten erleichtern“, trat Dirk gutgelaunt in die Wohnung und schaute sich neugierig um. Nach links war Ankas künftiges Zimmer, geradezu ging’s zum Wohnzimmer, gleich vorn rechts neben der Wohnungstür war das Bad und links neben dem Bad auf Dirks Höhe die Küche. Das Schlafzimmer lag neben der Küche, aber man erreichte es nur übers Wohnzimmer.

      Ein Radio lief mit guter Musik. Dirk stellte es lauter. Er griff sich Anka und tanzte mit ihr durchs Wohnzimmer. Ausgelassen machte Anka bei diesem Spiel mit und schmiegte sich lachend in seine Arme.

      „Hey, das sollten wir mal im Fever tun, da stehlen wir allen die Show mit!“ funkelte sie ihn frech an.

      „Und ich krieg eins auf die Mütze von deinem Kerl“, lachend stöhnte er auf. „Nee, ich glaube, wir belassen es lieber bei einer Privatvorführung in engerem Kreis.“

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