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Man kann die Anguane in der Morgen- oder Abenddämmerung sehen, wie sie an Quellen und Flüssen ihr selbstgesponnenes Garn wäscht.

      In manchen Gegenden sagt man, ihr Fuß sei verunstaltet oder sie hätte gar einen Ziegenfuß. Die sonst menschenfreundliche Anguane ist gegen Anspielungen auf dieses Gebrechen äußerst empfindlich. Ruft man ihr beispielsweise den Spottvers "Anguane mit dem Ziegenfuß" zu, fühlt sie sich beleidigt und bringt Unheil.

      Ihre guten Wünsche hingegen verheißen sicheres Glück. Manchmal schenkt sie einem Menschen eine nie endende Gabe, gemeint ist damit Garn, das nie zu Ende geht.

       Aufhocker

      Aufhocker, auch Huckup oder Bubak, ist in der Mythologie ein koboldartiger Druckgeist, der Wanderern, die nachts noch unterwegs sind, auf die Schultern oder den Rücken springt und mit jedem Schritt schwerer wird. Der Wanderer ist wie gelähmt, leidet unter Brustangst und ist unfähig sich umzuwenden.

      Der Aufhocker bleibt auf dem Wanderer sitzen, bis dieser durch das aufgehende Licht, ein Gebet oder Glockenläuten von ihm erlöst wird.

      Typische Spukorte wie Bäche, Brücken, Seen, Wälder, Gräben, Wegkreuzungen, Hohlwege, Kirchhöfe und Mord- oder Richtstätten sind die übliche Stelle für eine Begegnung mit dem Aufhocker, die für den Wanderer körperliche und seelische Krankheiten und manchmal sogar den Tod zur Folge haben kann.

      Manchmal treten die Aufhocker zunächst als Mitleid erregende alte Frauen in Erscheinung, sie können aber auch Tiergestalten wie Hund, Bär oder Werwolf annehmen. Auch Elementarwesen wie Wassermänner oder Irrlichter betätigen sich als Aufhocker.

       Baba Jaga

      Baba Jaga, in südslawischen Sprachen Baba Roga ist eine bekannte Figur aus der slawischen Mythologie, die in Osteuropa eine sehr populäre Märchengestalt ist.

      Baba Jaga ist der ebenfalls slawischen Waldfrau nicht unähnlich - allerdings ist die Waldfrau meist jung und schön. Wie die Waldfrau gilt sie als unberechenbar und sehr gefährlich. Es wird vermutet, dass die Baba Jaga eine alte und von der Einsamkeit und Zauberei verrückt gewordene Waldfrau ist.

      Der Beiname Baba Jaga Kostianaja Noga d. h. "knöcherne Beine", ihr Gebrauch des Besens und des Mörsers sowie ihr eigenartiges Haus auf Hühnerbeinen weisen darauf hin, dass sie früher eine slawische Totengöttin war, die die Toten in die Nachwelt begleitet hat.

       Banshee

      Banshee, vom irisch-gälischen bean sí: „Frau von den Feen“, „Frau aus dem Feenreich“ oder auch „Geistfrau, ist im irischen Volksglauben ein weiblicher Geist, dessen Erscheinung einen bevorstehenden Tod in der Familie ankündigt.

      Beschreibungen von gesichteten oder gehörten Banshees variieren, es gibt jedoch eine Anzahl gemeinsamer Merkmale. Es tritt stets nur eine Banshee auf. Sie wird meist als totenbleiche und weiß gekleidete Frau mit langem weißlichem oder schwarzem Haar dargestellt, die Augen sind oft glutrot vom ständigen Weinen.

      Die Stimme der Banshee ist ein Klagen oder Kreischen und kann manchen Interpretationen nach jeden, der sie hört, augenblicklich töten oder wahnsinnig machen.

      Im schottischen Volksglauben ist die bean-nighe (die „Waschfrau an der Furt“) das Pendant der Banshee: Anders als diese klagt sie aber nicht an einem Fenster, sondern wird in freier Natur beim Waschen von Totenhemden angetroffen. Die bean-nighe soll Hängebrüste, ein einziges Nasenloch und hervorstehende Zähne haben, weshalb sie als sehr hässlich betrachtet wird.

       Baobhan-Sith

      Baobhan-Sith ist der schottische Begriff für eine verführerische Vampirin, die hübschen Jünglingen den Tod bringt. Sie tritt vor allem im Wald oder in der freien Natur auf.

      In der Gestalt eines wunderschönen, hauptsächlich, aber nicht zwingend, grün gekleideten Mädchens, erweckt sie keinerlei Argwohn, aber ihre Opfer saugt sie letztlich bis zum letzten Blutstropfen aus.

      Die Farbe ihres Kleides weist sowohl auf ihre Verbundenheit mit dem Wald und den darin umherziehenden Naturgeistern hin, als auch auf Tod und Verführung, da die Farbe Grün in Verbindung mit schönen Frauen von jeher als geheimnisvoll faszinierend und Unheil bringend zugleich galt.

       Basilisk

      Basilisk, der „kleiner König“ ist ein mythisches Tier und wurde zum Namensgeber einer Leguangattung in Lateinamerika. Er gilt als „König der Schlangen“.

      In mittelalterlichen Tierbüchern werden Basilisken oft als Mischwesen mit dem Oberkörper eines Hahns, auf dem Kopf eine Krone, und dem Unterleib einer Schlange, dargestellt.

      Der Blick eines Basilisken versteinert oder tötet. Sein Atem ist tödlich giftig. In der Alchemie war die Asche des Basilisken begehrt. Sie galt als Mittel gegen andere giftige Tiere.

       Befana

      Befana ist die Benennung eines weiblichen Dämons oder einer Hexe des italienischen Volksglaubens, welche in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf der Suche nach dem Jesuskind auf einem Besen von Haus zu Haus fliegt, Geschenke bringt, und straft.

      Der Name stammt ab vom Fest Epiphanias, dem Fest der Erscheinung der Heiligen Drei Könige Balthasar, Melchior, Kaspar. Der Sage nach soll die Hexe von den Hirten die Frohe Botschaft gehört haben. Der Stern von Bethlehem sollte sie zur Krippe führen. Da sie jedoch zu spät aufbrach, verpasste sie den Stern.

      Im Laufe der Zeit überwogen die positiven Aspekte ihrer Gestalt, so gilt sie heute in erster Linie als gute Fee.

       Behemoth

      Behemoth ist der Name eines Ungeheuers der jüdisch-christlichen Mythologie. In mancher Tradition wird es als Landlebewesen dargestellt, das Gegenstück zum Seeungeheuer Leviathan und dem Vogel Ziz.

      Behemoth trägt vor allem Züge des Flusspferds, aber auch des Elefanten, des Wasserbüffels und einer Ziege. Beeinflusst wurde die Vorstellung eines flusspferdartigen Ungeheuers möglicherweise durch den altägyptischen Gott Seth, als dessen Attribut das Nilpferd galt.

      In späterer Zeit wurde Behemoth mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Er gilt als dummer und gefräßiger Dämon und soll daher als „Mundschenk und Kellermeister der Hölle“ arbeiten.

      Bergmännchen

      Bergmännchen sind Sagengestalten, insbesondere Erdgeister bzw. Berggeister oder Zwerge. Das Gajemänndl - ein guter Geist - lebte einst in der „Weißen Hohle“, einem tiefem Löss-Hohlweg in den Wäldern bei Heidelberg.

      Im ganzen nördlichen Europa glaubten Bergleute lange an die Existenz von Bergmännchen. Als altes graues Zwerglein neckt es die Bergleute, die ihm seine Schätze rauben, auf verschiedenste Weise. Doch gibt es auch gute Berggeister, die einzelne zu Lieblingen erwählen und ihnen Goldadern zeigen, ihre Arbeit fördern.

      Bergwerksdämonen

      Bergwerksdämonen, auch Berggeister genannt, sind Fabelwesen altdeutschen Ursprungs, die in Bergwerken zu finden sind. Sie unterscheiden sich untereinander, indem sie einzeln wie der Bergmönch, oder in Gruppen auftreten.

      Diese Geister leben nach verschiedenen Beschreibungen aus Sagen und Mythen in Stollen und gelten als kleine graue Männel.

      Sie treten in den überlieferten Geschichten sowohl bösartig, als auch hilfreich auf, verursachen bei schlechter Laune Unwetter oder helfen bei guter Laune den Armen.

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