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die Schminke aus deinem Gesicht, du siehst grässlich aus“! Drehte sich um und ging wortlos raus. Verdattert sah Caren hinter ihm her. Was war denn in Andy gefahren? Als sie später auf die Straße trat, war von Andy und dem Auto nichts mehr zu sehen. Fröstelnd schlang sie beide Arme um ihren Körper. Es war zwar Sommer doch um diese Zeit noch sehr frisch. Ihre Kollegin Tanja trat neben sie und sah ihre Verzweiflung. „Lass mich raten, der feine Herr hat dich hier stehen lassen und du weißt nicht, wie du nach Krefeld kommen sollst!“ „Was soll ich machen, Tasche, Geld und Schlüssel sind im Auto. Ebenfalls meine Strickjacke.“ Tanja legte ihren Arm um Carens Schulter: „Eine Jacke und Geld kann ich dir geben, wenn dir damit geholfen ist?“ Müde und dankbar legte Caren ihren Kopf an Tanjas Schulter. Nach Stunden kam Caren in Krefeld an. Bis zu ihrer Wohnung lag noch ein Weg durch einen kleinen Wald vor ihr. Als auch das geschafft war, lehnte sie sich völlig entkräftet an die Hauswand. Was kam jetztwieder auf sie zu? Um ihre Vermieterin nicht zu wecken, klopfte sie leise ans Fenster. Zynisch grinsend öffnete Andy das Fenster: „Na, ist die Dame auch schon zuhause?“ Caren lehnte blass an der Hauswand, ihre Füße taten weh und sie wollte nur noch schlafen: „Bitte Andy, mach die Türe auf“, flehte sie ihn an. Immer noch grinsend ließ er sie rein. „Geh ins Bad und schmink dich ab“, befahl er ihr. Caren fiel fast über ihre Füße und stolperte ins Bad. Nachdem sie sich frisch gemacht hatte, stellte sie entsetzt fest, dass die Badezimmertüre abgeschlossen war. Auf ihr Rufen und Bitten erfolgte keine Reaktion. Resigniert schnappte sie sich einige Badetücher und legte sie in die Wanne. Ihr blieb keine andere Wahl als in der Wanne zu schlafen. Steif und völlig gerädert stand sie Stunden später auf. Sieh an, die Türe war auf. Andy kam ihr verlegen grinsend entgegen. Seine Entschuldigung war lahm und Caren ignorierte ihn einfach. Andy war außer Barmixer auch noch Koch. Caren hingegen verabscheute das Kochen. Sie hatte es nie gelernt und hatte auch nicht das geringste Interesse daran. Als Andy sie bat, Spiegeleier zu machen, schwante ihr schon nichts Gutes. Sie war von den letzten Ereignissen noch zu sehr angespannt. Natürlich gingen die Spiegeleier total daneben. Wütend schnappte Andy sich die Pfanne, öffnete das Fenster und schmiss sie im hohen Bogen hinaus. „Du bist wirklich zu dämlich! Nicht einmal Spiegeleier kriegst du hin. Wozu bist du eigentlich nützlich?“ Mit bleichem Gesicht stand Caren in der Küche und hielt sich am Tisch fest.

      „Verdammt noch mal, dann mach es doch selber! Du kannst nur rumschreien – du bist doch Koch, zeig mal was du kannst!“ Abrupt drehte sie sich um und verließ die Wohnung. Stundenlang lief Caren durch die Gegend, wollte ihren Kopf frei bekommen. War das alles so richtig was sie machte? Sollte sie Andy wirklich heiraten? Manchmal machte er ihr Angst. Aber er konnte auch sehr lieb sein Noch hatte sie Zeit alles zu überdenken.

      Heimlichkeiten

      Ihre Hochzeit wurde im kleinsten Kreis gefeiert. Auch Carens Mutter machte gute Miene zum bösen Spiel. Mal wieder zogen sie um, nach Bergisch – Gladbach. Eine ganze Ecke weit weg von Köln. Drei Monate später stellte Carens Arzt fest, dass sie schwanger war – schon im dritten Monat. Andy freute sich genauso darüber wie Caren. „Es wird sowieso ein Junge“, meinte er siegessicher. „Und wenn nicht, wenn es ein Mädchen wird?“ fragte Caren etwas pikiert.

      „Mädchen sind Ausschussware – haben einen Sprung!“ Caren konnte nur den Kopf über solch eine Bemerkung schütteln. Unbehagen beschlich sie. Zwei Wochen später fing Caren in Deutz in einer Bar als Tänzerin an. Sie unterschrieb den Vertrag mit gemischten Gefühlen. Ihrer Chefin sagte sie nichts von ihrer Schwangerschaft. Einen Monat später schleppte Andy Caren zu einem Arzt. „Was soll ich da?“ fragte Caren ihn. „Ja weißt du, ich habe mir was geholt“, druckste Andy rum. „Was geholt?“ „Naja, ich gehe schon mal im Freien pinkeln und da muss ich wohl was abbekommen haben. Man nennt das Windtripper!“ „Toll, was soll ich dabei?“ „Nur vorsichtshalber untersuchen lassen. Du bist schwanger und der Arzt gibt dir eine Spritze. Wirklich nur zur Vorsicht.“ Nach der Untersuchung bekam Caren eine Spritze und der Arzt brachte sie zur Tür. Er und Andy sahen sich an und der Arzt nickte kurz. Was immer es zu bedeuten hatte, sie würde es wohl nie erfahren. Danach lud Andy Caren ins Kino ein „Komm, der Film soll gut sein“, forderte Andy Caren auf. „Was läuft denn?“ „Keine Ahnung“, meinte er nur und grinste so hinterhältig. Als der Hauptfilm anfing, wurde Caren kreideweiß im Gesicht. Ihre Hände fingen an zu zittern. Sie sprang auf und rannte zum Ausgang. Draußen setzte sie sich auf eine Treppenstufe. Wie konnte Andy ihr das nur antun? Ein Horrorfilm über eine Riesenspinne?! Caren hatte eine Spinnenphobie. Alles andere wäre egal gewesen, aber keine Spinnen. Andy kam aus dem Kino und machte sie regelrecht zur Sau. „Was bist du eine bescheuerte Alte, wegen so einem kleinen Viech!“ „Von Feinfühligkeit hast du wohl noch nie etwas gehört. Ich bin außerdem Schwanger, schon vergessen?“ So langsam glaubte Caren, dass Andy seinen Spaß an solchen sadistischen Aktionen hatte. Nach Feierabend kam Andy sie von der Arbeit abholen. Sein missmutiges Gesicht verhieß nichts Gutes. Vielleicht hätte er lieber etwas anderes gemacht. Ein Pfiff ließ Caren hochfahren. Vor ihnen stolzierte eine Blondine und Andy riss die Beifahrertüre auf, schupste Caren aus dem Auto und ließ sie einfach stehen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Andy neben der Blondine anhielt und diese einstieg. Und jetzt? Caren ging zum Bahnhof und erkundigte sich nach der Zugverbindung. Sehr spät kam sie Zuhause an. Andy sah sie den ganzen Tag nicht mehr. Inzwischen hatte Carens Mutter ihrer Chefin erzählt, dass Caren im 5. Monat schwanger war. Sie bekam die fristlose Kündigung und das Problem des „Nachhause Kommens“ hatte sich damit auch erledigt.

      Ein Sonnenschein

      Der Geburtstermin war bereits überschritten. Caren musste ins Krankenhaus und die Wehen wurden künstlich eingeleitet. Jetzt hieß es nur noch warten. „Hoffentlich wird es eine Junge“, dachte Caren und Angst beschlich sie. Was, wenn es ein Mädchen wird? Aber gesund soll es sein, nur das zählt. Abends um 19 Uhr fingen die Wehen an und Caren kam in den Kreissaal. Als Caren einen Druck verspürte, ging sie zur Toilette. Sie stützte sich links und rechts an Wanne und Waschbecken ab und schlief ein. Ihre überaus feinfühlige Hebamme weckte sie grob mit den Worten: „Wollen Sie Ihr Kind auf dem Klo kriegen?“ Ziemlich ruppig führte sie Caren zurück zur Liege. Eine Schwester drückte ihr eine Maske aufs Gesicht und erklärte: „Sie bekommen jetzt Lachgas – später dann Sauerstoff!“ Ein Arzt trat zu ihr: „Ich muss Sie das fragen: Haben oder hatten Sie oder Ihr Mann eine Geschlechtskrankheit?“ Caren verneinte, erzählte ihm aber von dem Arztbesuch. „Gut dass Sie mir das sagen. Jetzt können wir Ihrem Baby nach der Geburt Tropfen in die Augen geben. Es könnte sonst blind werden!“ Caren nahm alles nur verschwommen wahr. Als die Schwester zum Telefon ging und dem Arzt mitteilte, dass das Köpfchen durchkommt, ging alles sehr schnell. Der Arzt gab ihre eine Spritze und als Caren wieder zu sich kam, hatte sie ihr Baby frisch gewickelt im Arm. „Es ist ein Junge“, sagte die Hebamme. „Aber doch 14 Tage zu früh“. „Ist das schlimm?“ fragte Caren ängstlich. „Wollen wir hoffen, dass es gut geht!“ „Sie haben ein Gemüt wie ein Fleischhauer, Madam“, dachte Caren. Um 22 Uhr war sie schon wieder auf ihrem Zimmer. Damals gab es noch keinen Ultraschall, was vieles erleichtert hätte. Ihre Bettnachbarin war schon über 50 und wünschte sich so sehr ein Mädchen. Zwei erwachsene Söhne hatte sie bereits. Sie freuten sich alle, als es auch bei ihr losging. Als Stunden später die Schwester reinkam und ihnen mitteilte, dass das Baby tot sei, waren alle geschockt. Das Baby lag verkehrt herum und die Nabelschnur hatte sich um den Hals gelegt. Und es war auch noch ein Mädchen. Caren ließ sich früher entlassen, da das Baby hinter dem Krankenhaus auf dem Friedhof beerdigt werden sollte. Nein, das konnte sie im Moment nicht verkraften. Wieder zuhause mit dem Baby, verlangte Andy, dass sie sich nackt ausziehen und im Zimmer rauf und runter gehen sollte. „Was soll das, Andy?“ „Will nur sehen wie fett du durch die Schwangerschaft geworden bist“, war sein Kommentar. Andere Männer würden ihre Frau nach der Geburt in den Arm nehmen, aber Andy? dachte sie nur traurig.

      Ein böses Erwachen

      Caren war vollauf mit Mike, ihrem Sonnenschein, beschäftigt. Zu der Zeit gab es noch keine Pampers und sie war damit beschäftigt, auf einem großen Kessel die Pampers zu kochen - von morgens bis abends. Andy war auf Jobsuche und als es klingelte, ging Caren zur Tür. Vor ihr standen

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