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      Hier bringt man ausgeprägte Erfahrungen der Beziehungen und Gemeinschaftlichkeit mit in diese Inkarnation. Das Aufgehen im Freundeskreis, in einer gleich gesinnten Gruppierung oder einem Team, das seinen Vorstellungen von angenehmem, zuvorkommendem Austausch ohne Streits und Reibereien entsprach, nahm früher eine wesentliche Stellung ein. Begegnungen und Hilfsbereitschaft, Freundschaftlichkeit und Gemeinschaftssinn standen über jeglichen persönlichen Wünschen und Bedürfnissen.

      Der Aufbau von Beziehungen, in denen Distanz und das Einbeziehen von Freunden, in denen Freiheit und Ungewöhnlichkeit ganz oben standen, war ein Hauptanliegen, ebenso wie die Demonstration eines unkonventionellen Geschmacks und Kunstsinns.

      In diesem Leben nun soll die Richtung gen Individualität und kämpferischen Ausdruck seiner Einzigartigkeit gehen. Es geht darum, sich von der Außenorientierung zu lösen und vollkommen auf sich selbst zu besinnen, um zu spüren, welche besonderen Werte, Kräfte und Eigenschaften in einem ruhen und nun dringend nach schöpferischer Darstellung rufen, die Gestalt annehmen und sich zur Schau stellen wollen.

      Es empfiehlt sich, von den Hoffnungen durch Freunde und Partnerschaften mehr und mehr abzulassen und sich stattdessen ganz der aktiven, mutigen und nach Neuerungen strebenden Entfaltung des individuellen Potenzials zu widmen, in all seiner Ungeduld aus sich heraus gebären lassen, was auch an innerer Kraft und Lebendigkeit erwacht und nach außen präsentiert werden möchte. Es gilt, all seine Energie zu spüren und zu mobilisieren, seinen Kampfgeist und seine Tatkraft, um seine Persönlichkeit in all ihrer Egohaftigkeit, aber auch herzlicher Wärme, Kreativität und Strahlkraft zu verwirklichen.

       Widder-Nordknoten im 6. Haus

       (Waage-Südknoten im 12. Haus)

      Bei dieser Konstellation kommt der Horoskopeigner aus einer Traumbeziehungswelt, aus einem Schaum an Sehnsüchten nach dem Märchenprinzen ganz sanft in diese Inkarnation geschwebt. Er hatte sich wieder und wieder verloren in den Wirren und Nebeln des Zusammenseins, in der Verschmelzung mit dem Geliebten, in der Sucht nach Partnerschaft und endloser Harmonie.

      Die Realität hatte keine große Rolle gespielt, vielmehr lebte er in seiner Phantasiewelt, in der er sich die schönste, entgrenzende Verbundenheit mit dem Traumgeliebten ausmalte. Vielleicht konnte er sich seine Sehnsüchte auch tatsächlich erfüllen oder aber lebte in einer Retter/Opfer-Beziehung.

      In dieser Inkarnation muss man nun früher oder später auf den Boden der offiziellen Tatsachen und Vernunft gelangen und sich mit der aktiven wie auch erdverbundenen Seite dieses Daseins anfreunden. Man fällt hinab in die kleine, greifbare Welt der Notwendigkeiten und Anforderungen des Alltags, die mit allem Elan, mit neuen Ideen und Aktivitäten bewältigt werden will. Es herrscht nun der analytische Geist und nicht länger die Intuition. Statt phantasievoller Weite gerät man unweigerlich in die Fänge der Vernunft und Anpassung, der Dienstbarkeit und Hingabe an seine Arbeit.

      Erst wenn die Bereitschaft erwächst, sich von seiner Beziehungsorientierung zu verabschieden und einen eigenwilligen und dennoch vernunft- und arbeitsorientierten Weg einzuschlagen, wenn man seine Impulsivität und Fähigkeit, neue Wege im Bereich von Arbeit und Analyse zu gehen und sich auf diesen Sektoren kraftvoll durchsetzen, wenn man gleichzeitig seine ungebündelte Urenergie in rationelle Bahnen einzubinden versteht, bewegt man sich bewusst und aktiv in seine vorgesehene karmische Richtung.

       Widder-Nordknoten im 7. Haus

       (Waage-Südknoten im 1. Haus)

      Hier scheint die Lernaufgabe nicht so unterschiedlich zu sein. Man kommt von der Fähigkeit, sich durch seine Kompromissbereitschaft und seinem Friedenswillen durchzusetzen, hin zu der Aufgabe, innerhalb von Beziehungen, in der Begegnung mit den Mitmenschen das Kämpfen zu lernen.

      Der Bereich, in dem die Entwicklung in diesem Leben am meisten Früchte trägt, wechselt von der eigensinnigen Dickköpfigkeit und Selbstbehauptung zur Begegnung mit dem Du. Sich auf den anderen einzulassen, wenn auch in dynamischer, kämpferischer und triebhafter Weise, wird jetzt in den Vordergrund gestellt, nicht länger das Durchboxen seiner Eigeninteressen, wenn dies auch auf freundliche Weise geschehen war.

       Widder-Nordknoten im 8. Haus

       (Waage-Südknoten im 2. Haus)

      Vorbei sind die Zeiten, in denen sich genüsslich mit dem Partner vergnügt wurde, in denen man sich gemeinsam den Köstlichkeiten von Leib und Nahrung hingab, zusammen schlemmte und seinen Gelüsten frönte. Nur die Annehmlichkeiten des Lebens gewohnt, eingebettet in einer sicheren, reichen Beziehung, lediglich die schönen Seiten gesucht und erfahren wird man sich schwer tun, sich den Lernschritten seines Nordknotens zu widmen.

      Dieser verlangt die vollkommene Reinigung von alten Sicherheiten, überhaupt von jeglichem Sicherheits- und Genussstreben. Er will weitertreiben in die bisher verdrängten, schwarzen Gemächer, die solange verschlossen gehalten wurden. Er zwingt früher oder später dazu, den Ballast und das Bollwerk seiner Besitztümer zurückzulassen oder zumindest in ihrer Bedeutung zurückzuschrauben und stattdessen nur noch auf Echtheit und Totalität zu setzen, auf die Durchsetzung seiner Ideen und Vorstellungen mit aller Gewalt, auf Teufel komm raus.

      Sämtliche Sicherheitsvorkehrungen in der greifbaren Außenwelt gilt es loszulassen und nur noch an seiner inneren Sattheit und Sicherheit zu arbeiten, indem man sich mit Mut und vollem Risiko den versteckten, verborgenen Gestalten seines Unterbewusstseins zuwendet und diese wieder einsammelt, ins Gedächtnis ruft und in sein Selbstbild einbaut. Das wird ihm eine Art von Sicherheit verleihen, die keine Versicherungspolice und keine Eigentumswohnung je bieten kann.

      Die Orientierung am Partner soll durch die reine Beachtung seiner Eigeninteressen ersetzt werden, durch die extreme Fähigkeit, seinen Willen durchzusetzen. Diese Kampfeskraft kann man für die Umsetzung der fixen Lebensprinzipien und den Aufbau einer Machtposition einsetzen oder aber als mutiger Antrieb, noch tiefer in sich zu forschen und seiner Leidenschaft unkontrolliert freien Lauf zu gewähren.

      Letztendlich geht es darum, zu lernen, diese auftauchende intensive Durchsetzungskraft und Aktivität einer höheren Aufgabe bzw. Führung zu unterstellen und durch tiefe Innenschau und die Bereitschaft, Sicherheiten loszulassen, sich zu wandeln.

       Widder-Nordknoten im 9. Haus

       (Waage-Südknoten im 3. Haus)

      Bei dieser Konstellation kommt man aus einer Zeit, in der Austausch und Begegnung über alles ging, schlichtweg das Leben ausmachte. Dabei blieben Tiefe und eigene Meinung meist weit zurück. Was zählte war ein emsiges Hin und Her an Informationen und das Bedürfnis nach einem höflichen, streitfreien Miteinander. Voraussetzung dafür war es, seine Eigenheiten in den Hintergrund zu rücken bzw. seine Eigenheit darin zu sehen, schlichten und ausgleichen zu können, indem man sich wieder und wieder verbal mit allen Parteien auseinandersetzte, um einen Konsens zu finden und die gewünschte Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung zu erhalten.

      Man liebte es, zu parlieren und sich in verschiedenen Kreisen zu bewegen, die wie man selbst nur ein Ziel kannten: sich zu unterhalten und Wissen und Meinungen auszutauschen, immer unter dem Vorbehalt, den kultiviert gewählten Rahmen nicht zu sprengen.

      In dieser Inkarnation wird jetzt mehr die persönliche Seite im Wesen des Menschen angesprochen, seine Fähigkeit, alleine nach vorne zu stürmen und sich zu nehmen, was er braucht, sich eigenständig zu behaupten. Gleichzeitig gilt es für ihn, sich die reichlich gesammelten Informationen zu Nutze zu machen, um seine eigene Weisheit herauszufinden und sich sein individuelles Weltbild zu entwerfen.

      Hat er dieses für sich gefunden, geht er damit nicht im freundlichen Umgangston nach außen, sondern zeigt sich eher als kämpferischer Missionar, der jeden von seinen glorreichen Weisheiten überzeugen will und nicht das verbindende, sondern das konfrontierende Gespräch sucht. Er wird lernen, nicht nur Wissen weiterzuleiten, sondern es für seine Bewusstseinserweiterung einzusetzen und sich mit dessen Hilfe weiterzuentwickeln.

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