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Nadines erotische Kurzgeschichten #5. Nadine Berger
Читать онлайн.Название Nadines erotische Kurzgeschichten #5
Год выпуска 0
isbn 9783847611110
Автор произведения Nadine Berger
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Nachdem Tessa mich geschminkt hatte und dabei geschickt all meinen Fragen über die Art des Clubs ausgewichen war, drückte sie mir noch einen ihrer Röcke in die Hand; ein gewagt kurzes Teil mit rotweißen Streifen. Es war wirklich verdammt kurz, außerdem ebenfalls mal grad eine 36. Und dazu noch gestreift. Da sollte ich mich reinzwängen? Stirnrunzelnd betrachtete ich es, doch mit viel Überredungskunst gelang es ihr, mich schließlich zu überzeugen.
Zeit, mir groß Gedanken über meinen freizügigen Auftritt zu machen blieb mir nicht, denn nach einem obligatorischen Glas Sekt ging es per Taxi in Richtung Club, der sich am Stadtrand befand.
Ich möchte jetzt gar nicht groß ins Detail gehen, sind die Eindrücke von diesem Ort doch noch immer verstörend. Aber dazu hat sich eben auch ein ganz anderes Gefühl, ein Gefühl lange nicht mehr erlebter Leidenschaft eingestellt. Ein Gefühl, das ich Tessa und eben jenem Etablissement, jenem plüschig-verruchten SM-Club zu verdanken habe. Und Serge. Serge, der mich dort einige Tage später zum ersten Mal in meinem Leben auf eine Art nahm, die mir noch Stunden zuvor in den heißesten Fantasien nicht eingefallen wäre. Eine Art, die eine ganz neue, viel zu lange tief in mir schlummernde Seite zu Tage geführt hatte.
Serge? Tja, als was soll ich ihn bezeichnen? Meinen Freund? Nein, schließlich verbindet uns bisher nur eine für mich faszinierende Art der Lust, die ich mit ihm erstmals erlebe. Dann vielleicht meinen Liebhaber? Das trifft es ebenfalls nicht ganz, wenigstens nicht in dem klassischen Sinn, der mir bis vor kurzem noch vorschwebte. Ich belasse es für den Anfang mit mein Herr - ganz so, wie ich ihn anzusprechen habe, wie er mir beim ersten Clubbesuch eindeutig zu verstehen gegeben hatte. Also, zu meinem Herrn: Er ist mit seinen fünfundvierzig Jahren um einiges älter, was man an seinen graumelierten Haaren und den Fältchen um die Augen herum gut erkennen kann. Überhaupt diese Augen! Graublau schauen sie unter den schütteren Brauen hervor, beinahe stechend mit einer Art Adler-Blick, dem nichts zu entgehen scheint. Jedenfalls war es genau dieser Blick, der mir in dem Club zuerst an ihm auffiel. Dieser Blick, mit dem er mich taxierte. Aber nicht so, wie die anderen Männer, die sich kaum mehr als mit meinen Rundungen an Busen und Po beschäftigten. Er schaute, starrte mir geradewegs in die Seele. Ganz so, als wollte er ergründen, was für ein Mensch sich hinter der Fassade versteckte. Fasziniert und erschrocken hatte ich zurückgeschaut, die Augen dann allerdings rasch niedergeschlagen und schutzsuchend nach Tessas Hand gegriffen. Als ich mich wieder traute, zu ihm rüberzusehen, spielte ein vielsagendes Lächeln um seine Lippen. Ein Lächeln, welches ganz entgegen diesem entwaffnenden Blick in keinster Weise einschüchternd auf mich wirkte. Viel mehr beruhigend und vertrauenserweckend und ganz so, als würde er mich schon seit Jahren kennen. Was natürlich nicht der Fall war. Aber was er dafür in mir erkannt hatte, was er später hervorlockte und aus mir herauskitzelte, das entsprach einer so tiefen und intimen Kenntnis meiner Selbst, was mich erschrak, aber was mein Zutrauen in ihn nur umso vergrößerte. Als wir uns später zufällig an der Bar über den Weg liefen - ich mich immer dicht hinter Tessa haltend - und er mich von oben herab, er war gut einen Kopf größer als ich, ansprach und zu einem Wein einlud, da war mir gar nichts anderes übrig geblieben, als das Angebot mit einem verzagten Nicken anzunehmen. Und von da an war Tessa für den Abend vergessen. Dabei ist Serge eigentlich überhaupt nicht mein Typ. Jetzt nicht aufgrund des Altersunterschieds, eher schon wegen dem akkurat gestutzten 3-Tage-Bart, den er trägt. Ich hasse Bärte! Bis dahin jedenfalls. Aber das Zusammenspiel der wachen Augen mit den weit geschwungenen Lippen, um welche permanent ein schwer zu deutendes, am ehesten noch spöttisches Lächeln zu schweben schien, und der tiefen, sonoren Bassstimme, verflog meine Einstellung zu dem Thema schnell. So schnell, dass ich nach dem Glas Wein mit ihm in die hinteren Bereiche das Clubs ging, wo er mir all die aufwändig gestalteten und eingerichteten Räume zeigte und erklärte, dass meine anfängliche Furcht wie von allein verschwand. Meine Güte, der Mann hatte so eine Wirkung auf mich, die mich noch an diesem Abend Dinge tun und ertragen ließ, bei denen ich jedem anderen Mann aus Scham eine Ohrfeige verpasst hätte.
Seit diesem ersten Besuch zusammen mit Tessa haben Serge und ich uns noch zweimal in dem Club getroffen, wobei er mir bei unserem letzten Date besagten Slip mitgebracht hatte. Auf seine Anweisung hin hatte ich ihn übergestreift und mich dann von ihm in ein abgedunkeltes Zimmer führen lassen. Was er dort mit mir anstellte, beschämt mich noch heute. Selbst mit Tessa habe ich bisher kein Wort darüber gesprochen, doch die Erinnerung treibt mir jedes Mal die pure Lust zwischen die Schenkel. So auch jetzt, während ich auf dem Sofa sitze und warte. Auf die Uhr starre und warte. Und warte.
Trotz des Pikkolos klopft mir das Herz wie verrückt. Sicher, ich habe Serge jetzt zweimal gesehen, mich mit ihm unterhalten und weiß ein wenig von ihm. Jedenfalls bezogen auf das, was uns momentan so verbindet, was mich derart heftig zu ihm hinzieht, dass ich oft auch während der Arbeit für Minuten nicht ansprechbar bin, weil ich an ihn denke. An ihn und das, was er so mit mir getan hat. Oder was er noch mit mir zu tun gedenkt. Das Besondere an unserem heutigen Date ist allerdings, dass er mich das erste Mal zu Hause besucht. Das Treffen hätte auch bei ihm stattfinden können, war sogar sein erster Vorschlag gewesen. Ich habe dankend abgelehnt und ihn zu mir eingeladen. So gut kenne ich ihn nun doch noch nicht, als dass ich mich zu einer verdorben-unzüchtigen Sitzung bei ihm einfinden würde. Wer weiß, was er da so in seinem Keller aufbewahrt. Der Gedanke daran, ihm dort hilflos ausgeliefert zu sein, raubt mir auch jetzt noch den Atem. Wobei, ein leichtes Knistern verursacht er dazu doch in meinem Schoß. Pia, was ist nur aus dir geworden?, frage ich mich jedes Mal stirnrunzelnd bei derlei Fantasien. Vor ein paar Wochen noch wäre mir nichts lieber als ein wenig kuscheln und küssen, fummeln und Blümchensex mit einem lieben Mann gewesen. Und jetzt das...
Als es endlich kurz vor sieben ist, springe ich auf und ins Schlafzimmer, wo ich nachdenklich die bereitgelegten Kleidungsstücke betrachte. Und sofort ist sie wieder da, diese Beklemmung, die mich überfällt, wann immer ich mit meiner geheimen Ader, meiner devoten Seite, konfrontiert werde. Kein Wunder, spüre ich doch erst seit kurzem dieses Gefühl, welches jetzt, kaum das es in mir geweckt wurde, mit aller Macht emporbricht.
Dabei ist es gerade dieses bange Empfinden, die Furcht vor dem Unbekannten und die damit verbundene Hilflosigkeit, die den verbotenen Reiz für mich ausmacht und mich auch jetzt rasch nach dem Höschen greifen lässt, kaum dass ich die Sporthose ausgezogen habe. Darüber kommt der Rock, klar. Aber was dann? Serge hat mir keine Angaben gemacht, was ich obenrum tragen soll. Bisher hatte ich bei den Besuchen im Club jedes Mal Tessas Mieder getragen, es ihr aber vor zwei Tagen zurückgegeben. Das ich selbst keinen adäquaten Ersatz dafür in meinem Kleiderschrank habe, erklärt sich von selbst. Also habe ich mich nach langem Zögern für die mädchenhafte Variante entschieden und mir eine weiße Bluse zurechtgelegt. Nach langem Suchen fand ich in den Tiefen meiner Kommode sogar einen weißen, stützenden und nach oben hin offenen BH, der den Großteil meiner Brüste samt ihrer kleinen, dunkelrosafarbenen Perlen freilässt. Vor Jahren hatte ich das Teil mal für einen meiner Exe gekauft, dann aber in der Wäsche-Schublade vergessen.
Gedankenverloren streichen meine Finger über den spitzenbesetzten Stoff, wandern dann weiter zu den schwarzen, halterlosen Nylons, die ich mir erst letzte Woche im Wäschegeschäft gekauft hatte. Und je mehr ich die Teile befühle, desto größer wird mein Verlangen, sie anzuziehen und mich darin zu betrachten. Aber nicht, weil ich mich selbst unbedingt so toll darin finde, sondern weil es mir einen kitzelnden Schauer über den Rücken schießen lässt, wenn ich daran denke, wie ich mich meinem Herrn präsentieren werde. Mit eigenen Augen betrachten, was er in nicht all zu langer Zeit zu sehen bekommt. Nicht nur zu sehen, sondern auch anzufassen, abzugreifen, auszuziehen...
Ein unvermutetes Keuchen kommt mir bei der Fantasie über die Lippen und ich kichere nervös auf, während ich mir die Bluse zuknöpfe und neugierig vor den Spiegel trete. WOW! ist das Erste, was mir zu dem Outfit einfällt. Oberflächlich betrachtet ist das Outfit gar nicht mal so besonders, wenn ich mal von dem kurzen Rock und den hochhackigen Schuhen absehe. Aber ich weiß ja genau, was unter dieser recht eintönig erscheinenden Schicht lauert. Ich beuge mich ein Stück weit nach vorne, schaue mir in den Ausschnitt der Bluse und