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Inneren entzündet

       hatte. Wie ferngesteuert hatten sie sich ausgezogen, und als er sich

       nackt mit seinem großen, erigierten Schwanz vor sie hingestellt hatte,

       war sie wie von selbst vor ihm auf die Knie gesunken.

       Er hatte ihr all die Zeit gelassen, die sie gebraucht hatte. Sie hatte

       sich mit dem Werkzeug vertraut gemacht, dass in den folgenden Jahren

       ihr ständiger Wegbegleiter werden sollte. Sie hatte jeden

       Quadratmillimeter seiner Haut erkundet, mit ihrer Zunge seine Eier

       entlang geschlängelt und ausgiebig seinen Damm geleckt. Er war einfach

       nur dagestanden und hatte zugesehen, wie sie Stück für Stück sein

       hartes Rohr hinaufgeklettert war. Schließlich hatte sie die Eichel

       erreicht, die vor Lust pulsierte hatte. Sie hatte die Lippen angesetzt

       und ihn unendlich langsam in ihrem Mund aufgenommen. Die Zeit war lang

       und länger geworden, es hatte sicherlich eine halbe Stunde gedauert,

       bis sie endlich unten angekommen war. Doch damit war es um sie

       geschehen gewesen: Sie hatte sich den männlichen Schwanz untertan

       gemacht, hatte sich mit ihm vereinigt und sich ihm mit Haut und Haaren

       verschrieben.

       In dieser Stellung waren sie geblieben, bis die fast unmerklich zarten

       Bewegungen ihrer weichen Zunge ihn in Zeitlupe zum Höhepunkt gebracht

       hatten. Automatisch hatte sie die Augen geschlossen, was sie ab da zu

       ihrem selbstauferlegten Markenzeichen erkoren hatte. Das Stahlrohr in

       ihrem Mund hatte sich geschlagen gegeben, und ihr erstes wirkliches

       Schwanzlutschen war in einem Freudenbad aus Saft und Leidenschaft

       geendet. Minutenlang hatte sein Schwanz in ihrem Mund gepumpt und

       pulsiert, und scheinbar grenzenlose Mengen Sperma waren zwischen ihre

       Lippen hinab in ihren Rachen geflossen. Als er sich schließlich aus ihr

       zurückgezogen hatte, hatte sie sich für eine Ewigkeit nicht rühren

       können. Er hatte sie hochheben müssen und in seinen Armen wiegen, damit

       sie langsam wieder zu sich gekommen war.

       Oft dachte sie an diese Initiation zurück, und auch an diesem Abend am

       Strand gab sie sich wieder den tiefen Emotionen jenes Tages hin. Sie

       wusste, dass sie sich damals verloren hatte an den Geschmack von

       Sperma. Aber es war mehr als das, es war die Macht über den Moment, der

       sie immer wieder in diese Situationen trieb. Kondome lehnte sie strikt

       ab, sie musste das Sperma direkt in ihrem Mund aufnehmen. Ihr war sehr

       wohl bewusst, dass diese Praktik mit Risiken einherging; aber sie

       konnte sich der magischen Anziehungskraft des männlichen Saftes einfach

       nicht entziehen.

       Seit jenem Abend hatte sie viele Schwänze zwischen die Lippen genommen,

       sehr viele. Literweise hatte sie in diesen sechs Jahren Sperma in sich

       aufgenommen, und sie hatte jeden einzelnen Tropfen genossen. Sobald sie

       an der Grenze stand, an der sich der nahende Orgasmus der Männer

       ankündigt, war sie wie im Himmel, es war wie eine Reise in eine andere

       Welt. Sie schloss die Augen und konnte alles um sich herum unfassbar

       klar wahrnehmen: den Geruch der Situation, das Rauschen des Blutes, die

       sich öffnenden Schweißporen, die unterdrückten Schreie, das Pulsieren

       der Eier, das Zucken der Muskeln. Sie war allein mit dem Schwanz und

       mit seinem Höhepunkt, es war ihrer. Und dann ließ sie sich von jedem

       einzelnen Spermaspritzer bis ans Ende des Universums katapultieren.

       Neben dem Schließen der Augen hatte sie noch ein paar andere Grundsätze

       im Lauf der Jahre aufgestellt und verfolgte diese eisern. Jeder Mann

       musste diese Grundsätze akzeptieren, das war ihr Credo - und in den

       allermeisten Fällen war es auch aufgegangen:

       Erstens: Es musste immer die erste Entladung sein, die sie in ihrem Mund

       aufnahm, niemals der dünne Nachgeschmack eines Zweit- oder

       Drittorgasmus - kräftig und nussig wollte sie es schmecken.

       Zweitens: Sie bestand darauf, vor ihm zu knien, denn nur so hatte sie

       Schwanz und Eier gleichzeitig im Griff und konnte die von ihr so

       geschätzte Macht ausüben.

       Drittens: Sie nahm nie mehr als einen pro Nacht, das war sie sich selbst

       und ihrem Lustobjekt schuldig - trotz der Vielzahl der Angebote, die

       sie immer wieder bekam.

       Und viertens: Jeder durfte sie nur immer einmal genießen - es gab kein

       Wiedersehen, so groß auch die Verlockungen sein mochten.

       Außerhalb dieser Grundsätze war sie nicht besonders wählerisch, sondern

       verließ sich auf ihr Gefühl und ihre momentan Lustanfälle. Weder

       Aussehen noch Alter, weder Hautfarbe noch Nationalität spielten eine

       entscheidende Rolle, es waren andere, spontane Dinge, die im

       Allgemeinen den Ausschlag gaben, wenn sie sich für einen entschied. Sie

       redete sich manchmal ein, dass sie damit auch die Gefahr möglicher

       Krankheiten verringerte, denn sie verließ sich immer auf ihr

       Bauchgefühl; und das sah es einfach nicht vor, dass sie ob ihrer -

       zugegeben ungewöhnlichen Leidenschaft - negative Erfahrungen machte.

       Aber wenn sie ehrlich zu sich war, dann war ihr auch klar, dass ihre

       Auswahlkriterien diesen Prüfungen nicht immer standhielten.

       Sie hatte schon von so ziemlich allen Arten von Schwänzen gekostet: es

       waren weiße, braune, olivfarbene, sogar einige schwarze dabei gewesen;

       es waren kleine, mittlere und große darunter gewesen, und sogar zwei,

       die so riesig waren, dass sie sie kaum in ihrem Mund aufnehmen hatte

       können; es waren krumme und knochige dabei gewesen, dünne und dicke,

       fette, trockene, dürre, dreckige, fleischige, stahlharte, butterweiche,

       schweißige, wohlduftende, ungewaschene, nasse, knotige, pummelige,

       wuchtige, brachiale, schwammige, monströse, sehnige, ebenmäßige. Und

       alle hatte sie gelutscht, kniend, immer nur einer pro Nacht, immer beim

       ersten Mal und immer hatte sie die Augen kurz vor dem Moment

       geschlossen, als sie in ihrem Mund abspritzten. Und letztlich hatte sie

       keinen einzigen von all diesen Schwänzen je bereut.

       All das ging Gudrun durch den Kopf, als sie sich schließlich aufraffte,

       ihre Sachen am Strand zusammensammelte

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