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      Melissa Jäger

      Raetia

      Das Wunder der Geburt

      Dieses ebook wurde erstellt bei

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Teil I

       Monat August, am XIV. Tag vor den Kalenden des Septembers, Vinalia rustica

       Monat August, am VI. Tag der Kalenden des Septembers, Volturnalia

       Monat August, am V. Tag vor den Kalenden des Septembers, Festtag der Göttin Victoria

       Monat August, am IV. Tag der Kalenden des Septembers

       Monat August, am Tag vor den Kalenden des Septembers

       Monat September, Kalenden des Septembers, Festtag der Göttin Tellus Mater

       Monat September, am IV. Tag vor den Nonen des Septembers

       Monat September, am III. Tag vor den Nonen des Septembers

       Monat September, am VIII. Tag vor den Iden des Septembers, III. Tag der Ludi Romani

       Monat September, am VII. Tag vor den Iden des Septembers, Tag IV der ludi Romani

       Monat September, VI. Tag vor den Iden des Septembers, Tag V der ludi Romani

       Monat September X. Tag vor den Kalenden des Oktober, XIX. Tag der ludi Romani

       Monat September, IX. Tag der Kalenden des Oktober, XX. Tag der ludi Romani

       Monat September, VII. Tag vor den Kalenden des Oktober

       Monat September, IV. Tag vor den Kalenden des Oktober

       Monat Oktober, XVII. Tag vor den Kalenden des November

       Monat Oktober, VII. Tag vor den Kalenden des Novembers

       Teil II

       Monat April, IV. Tag vor den Nonen des April

       Monat April, III. Tag vor den Nonen des April

       Monat April, VII. Tag vor den Iden des April, IV. Tag der Megalesia

       Monat April, VI Tag vor den Iden des April, V. Tag der Megalesia

       Monat April, V. Tag vor den Iden des April, VI. Tag der Megalesia

       Monat April, IV. Tag vor den Iden des April, VII. Tag der Megalesia

       Monat April, III. Tag vor den Iden des April

       Monat April, III. Tag vor den Kalenden des Maius

       Glossar

       Impressum neobooks

      Teil I

      Ab urbe condita 845, im zwölften Regierungsjahr von Kaiser Titus Flavius Domitianus, unter den Konsuln C. Iulius Silanus und Q. Iunius Arulenus Rusticus

      Monat August, am XVI. Tag vor den Kalenden des Septembers, Portunalia

      Anspannung machte sich im Raum breit, noch ehe der Hirte rief und an die Tür klopfte. Mit einem Schlag war zu spüren, dass die Angst des Mannes durch alle Ritzen der Holztüre kroch und den Wohnraum des Langhauses in Besitz nahm. Perthas Augen verrieten die sofortige Änderung ihrer Gefühlslage hin zu gespannter Aufmerksamkeit. Ohne jegliches äußeres Anzeichen von Unruhe oder gar Angst, öffnete sie die Tür und ließ den aufgeregten Mann ein. Pithamne Helanu war Anfang dreißig, doch hätte man ihn auf Grund seiner wettergegerbten Haut durchaus einige Jahre älter geschätzt. Er trug die Tracht der raetischen Kelten, eine karierte Tunika und einen groben Kapuzenumhang. Keuchend vor Anstrengung und Anspannung stieß er hervor: „Pertha, es ist soweit! Du musst dringend kommen, das Kind ist unterwegs. Die Wehen sind ganz plötzlich gekommen, wir waren schon zu Bett gegangen!“

      Pertha nickte fachmännisch und legte Pithamne beruhigend die Hand auf die Schulter.

      „Fein“, sagte sie. „Dann werde ich mal alle nötigen Dinge packen! Habt ihr jemanden, der helfen kann?“

      Der Mann schüttelte entsetzt den Kopf. „Nein, dass ist ja das Unglück! Phrimas Schwester ist krank, sie liegt mit Fieber im Bett!“

      Pertha nickte wieder, und man konnte sehen, wie sie im Kopf die Möglichkeiten durchspielte.

      „Ich kümmere mich darum! Geh du schon mal zurück zu deiner Frau und bereite mir warmes Wasser und einige Tücher vor. Ich komme gleich nach! Mach dir keine Sorgen, wir werden das auch so schaffen! Und vor allem – beruhige dich! So machst du es deiner Frau gewiss nicht leichter!“

      Aufmunternd zwinkerte Pertha dem Hirten zu, dann wandte sie sich zum Schlafraum des Langhauses. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. Die erfahrene alte Hebamme öffnete den Vorhang zum Schlafraum und kletterte auf das Podest, auf dem ihre Familie schlief. Lasthe, ihr Mann und Alpina, ihre Enkelin, lagen auf dem Lager aus Fellen und Decken. Alpina war zwölf und verbrachte die Sommerzeit, wie immer, bei ihren Großeltern. Pertha kniete sich nieder und schüttelte Alpina sanft. Es dauerte eine Weile, bis das Mädchen die Augen öffnete und ihr verschlafen zuraunte. „Was ist?“ Pertha flüsterte, um Lasthe nicht zu wecken. „Liebling, ich brauche deine Hilfe! Phrima, die Frau des Hirten Pithamne bekommt ihr Kind, die Wehen haben eingesetzt und es wird Zeit, dass ich ihr beistehe. Kannst du mir bitte helfen, sie haben sonst niemanden, der das übernehmen könnte.“

      Alpina war blitzartig hellwach und schälte sich sogleich aus den Decken. Noch nie hatte Pertha sie zu einer Entbindung

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