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widerlichen Geschmack im Mund und meine Muskeln schmerzten. Ich kannte den Geschmack und dieses Gefühl. Automatisch kamen Erinnerungen zurück.

       „Er wacht auf!“, drang eine nebelhafte Stimme an mein Ohr.

       Was war das für ein ekelhafter Geschmack in meinem Mund? Als hätte ich verwestes Fleisch, welches man gründlich in Scheiße gewälzt hatte, gegessen. Ich verzog das Gesicht. Alien Breed übergaben sich äußerst selten, doch ich hatte das Gefühl, jetzt war so ein Moment, wo mein Mageninhalt wieder hoch kommen würde. Ich wollte meine Augen öffnen, doch meine Lider waren schwer wie Blei. Mein ganzer Körper schmerzte, als hätte man mich gründlich zusammengeschlagen. Nicht ein Muskel schien ohne Schmerz zu sein.

       „Gebt ihm zehn Milliliter Dirasol!“, vernahm ich Doktor Lesters Stimme.

       Eine Nadel drang in das Fleisch meines Oberarmes und augenblicklich flutete Adrenalin durch meinen Körper. Ich riss nach Luft schnappend die Augen auf und wollte mich aufsetzen, doch ich war offensichtlich festgebunden.

       Mein wilder Blick glitt durch den Raum. Über mir erblickte ich das runzlige Gesicht von Doktor Lester und neben ihm stand Schwester Sarah. Sie lächelte mich an. Was ging hier vor? Sie mussten mich betäubt haben, doch warum? Ich war erst elf Jahre alt. Die Versuche wurden doch nur an erwachsenen Breed vorgenommen.

       „Gut, meine Junge, du bist wach!“, sagte der Doktor zufrieden. „Dann können wir dich ja bald zurück auf deine Zelle verlegen.“

       „Was ...? Warum ...?“, krächzte ich mit wunder Kehle.

       „Du wirst Sonntag zwölf Jahre“, begann Sarah mit einem fragenden Blick auf Doktor Lester zu erklären. Der nickte zustimmend und Sarah fuhr fort: „Es war Zeit für deine Operation und die Wachstumshormone. Wir werden jetzt testen, ob die Operation erfolgreich war. Es wird ein wenig wehtun, doch es muss sein. Sei ein guter Junge, dann ist es schnell vorbei.“

       Ich sah Schwester Sarah fragend an. Was für eine Operation und was für ein Test? Erst jetzt stellte ich fest, dass man an verschiedenen Stellen meines Körpers Drähte angebracht hatte. Was hatte man mit mir vor? Panisch blickte ich umher. Der Monitor zu meiner Linken zeigte meinen schneller werdenden Herzschlag.

       „Ganz ruhig, Junge. Es dauert nur ein paar Minuten, dann ist es vorbei“, redete Schwester Sarah beschwichtigend auf mich ein.

       Ich nickte tapfer. Wenn es jemanden unter den Menschen gab, dem ich vertraute, dann war es Schwester Sarah.

       Ich sah, wie Doktor Lester einer Schwester zunickte, die bei einem anderen Gerät stand. Ich konnte noch sehen, wie die Schwester einen Regler aufdrehte, dann schossen elektrische Ströme in meinen Körper. Ich brüllte auf, als mein Leib von den Stößen durchgeschüttelt wurde und ich das Gefühl hatte, von innen heraus zu verbrennen. Ich wollte brüllen, dass sie aufhören sollten, doch ich konnte keine Worte formen. Die Agonie schien unendlich anzudauern, doch dann endete die Tortur so plötzlich, wie sie begonnen hatte. Ein schmerzhaftes Kribbeln in jeder Zelle meines Körpers blieb zurück. Mein Herz klopfte unregelmäßig und hart. Es fühlte sich an, als würde mein Brustkorb bersten und mein Herz würde jeden Moment aus meinem Körper herausspringen. Meine Atmung war hektisch, als hätte man meinen Kopf zu lange unter Wasser gedrückt.

       „Es wird dir gleich besser gehen“, versprach Schwester Sarah.

       Ich sah sie aus unsteten Augen an. Ich würde ihr nie wieder vertrauen können. Sie hatte gewusst, was man mit mir tun würde und sie hatte es zugelassen. Das Lächeln, welches mich so viele Male zuvor beruhigt hatte, löste nun nur noch Hass und Abscheu in mir aus.

      Jahre später erst erfuhr ich, was genau man mit mir gemacht hatte. Was jeder Alien Breed im Alter von zwölf durchgemacht hatte. Offenbar hatte man während der ersten Alien Breed Testreihe herausgefunden, dass die Aliens, deren DNA man genutzt hatte um uns zu schaffen, ein Biest in sich trugen, welches etwa im Alter von zwölf Jahren erwachte. Die Forscher waren nicht in der Lage gewesen, die DNA so zu verändern, dass dieses Biest bei den Alien Breeds nicht auftrat. Doch sie fanden heraus, dass ein kleines, unscheinbares Organ neben dem Herzen dafür verantwortlich war, dass wir von unserer humanoiden Form in eine noch gefährlichere, monströse Form schlüpfen konnten. Alien Breed, denen man das Organ entfernt hatte, starben innerhalb weniger Stunden, doch wenn ein Chip in das Organ gepflanzt wurde, welches ein gewisses Hormon ausschüttete, dann konnte das Biest in uns nicht erwachen. Der Test mit den Stromschlägen sollte sicherstellen, dass die Hormone wirkten, denn ohne das Hormon würde unter Zufügung von Schmerz das Biest zum Vorschein kommen.

      Der nur zu bekannte Geschmack in meinem Mund verriet mir, in wessen Händen ich mich befand. Ich empfand keine Angst, mich wieder in den Klauen meiner einstigen Peiniger zu befinden. Was ich empfand war Wut! Wie viele von diesen Schweinen liefen noch frei herum? Und wie viele meiner Brüder und Schwestern befanden sich noch in ihrer Gewalt. Würde dies denn nie aufhören?

      Ich bringe die verdammten Bestien um! Jeden einzelnen von ihnen!, schwor ich mir.

      Man mochte mich wieder gefangen haben, doch das war nicht das Ende. Nicht, solange ich noch einen Funken Leben in mir hatte. Jetzt, wo ich wusste, dass ein Leben in Freiheit für mich und alle Breeds existierte, würde ich mein Schicksal nicht mehr hinnehmen. Diesmal würde ich alles daran setzen, meine Peiniger zu überwältigen und die Freiheit für mich und alle anderen Breeds, die sie hier gefangen halten mochten, zu erlangen.

      Es dauerte eine Weile, bis ich in der Lage war, meine Augen zu öffnen. Meine Glieder waren noch immer taub. Ich konnte nur das sehen was in meinem Gesichtsfeld lag, ohne den Kopf drehen zu müssen. Eine Decke aus Metallplatten über mir. Rohre, die aus der Decke kamen und in der Wand verschwanden. Ein Ventilationsschacht, der mit einem Gitter versehen war. Zu klein, als dass er mir als Fluchtweg dienen könnte. Von irgendwo auf meiner linken Seite konnte ich ein leises Knurren hören. Ein anderer Alien Breed? Es klang ein wenig anders. Fremd. Doch was, außer einem Alien Breed, sollte es sonst sein?

      Ich schaffte es, einen Finger zu bewegen. Ich würde meine Beweglichkeit schneller wiedererlangen, wenn ich meine schlaffen Muskeln trainierte. Also bewegte ich den Finger ohne Unterlass, bis ich weitere Finger bewegen konnte. Diesmal war niemand hier, um mir eine Aufwachspritze zu geben, also würde es etwas dauern. Doch ich blieb hartnäckig. Bald konnte ich die Muskeln in meinen Beinen anspannen, dann konnte ich den Kopf bewegen. Während ich weiter meine Muskeln zwang, aus ihren Schlaf aufzuwachen, wandte ich den Kopf nach links, von wo ich das Knurren gehört hatte.

      Was zum Teufel ...?

      Mit dem Rücken zu mir, kniete eine Frau. Nackt. Ihr Oberkörper war über das Bett gebeugt. Ihre Beine waren gespreizt, die Füße waren mit Eisenschellen am Boden fixiert. Auch ihre Arme, die sie weit nach vorn gestreckt hatte, schienen mit Ketten so fixiert zu sein, dass sie sich nicht wegbewegen konnte. Es musste sich um eine Alien Breed Frau handeln, die man offenbar für Zuchtzwecke hier für mich gefesselt hatte. Ein Knurren stieß aus meiner Brust auf. Ich würde diesen Bastarden nicht geben, wonach sie verlangten. Ich würde diese Frau nicht anrühren. Selbst damals, bevor meiner Befreiung, hätte ich niemals eine Frau mit Gewalt genommen und genau das war es, was man hier von mir wollte. Allein die Tatsache, dass die Frau gefesselt war machte deutlich, dass sie sich freiwillig niemals von mir anfassen lassen würde. Außerdem suchte ich mir die Frauen mit denen ich Sex haben wollte selbst aus. Die Zeiten waren vorbei, wo man mich als Zuchthengst für die perversen Zwecke von DMI missbrauchen konnte.

      Ein Knurren kam von der Frau. Diesmal lauter und deutlicher. Dies war nicht das Knurren einer Alien Breed Frau. Doch was war sie, wenn sie kein Alien Breed war? Sie war auch ganz offensichtlich kein Mensch. Was zum Teufel wurde hier gespielt? Und warum hatten diese Leute die Mühen und das Risiko auf sich genommen, nach Eden zu fliegen, nur um mich zu entführen? Das alles schien für mich keinen Sinn zu ergeben. Ich wandte den Kopf zur anderen Seite. Ein massives Gitter trennte die Zelle in der ich mich befand von einem Gang. Alles hier war aus Metall. Wo zum Teufel befand ich mich?

      Die

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