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Der Sohn ihrer Kegelschwester. Georgina O´Well
Читать онлайн.Название Der Sohn ihrer Kegelschwester
Год выпуска 0
isbn 9783738062557
Автор произведения Georgina O´Well
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Schwer atmend erholte sie sich von ihrem Höhepunkt, der meistens dann einsetzte, als sie sich erinnerte, wie er sich neben sie setzte und wie er kurze Zeit später explodiert war in seiner Hose, weil sie nur kurz ihre Finger darauf gelegt hatte. Naja, vielleicht auch etwas länger. Es war einfach so über sie gekommen. Sie allein hatte seinen Steifen registriert, schon weil ihr Blick dorthin wollte, wo sie nun seine ausgeprägte Männlichkeit bemerkte, als er auf den Tisch zuging. Und vielleicht hatte sie auch mit ihren Fingerkuppen etwas zu heftig dort massiert, wo sie seine pralle, unglaublich harte Eichel vermutete. Wahrscheinlich. Weiß der Teufel, was sie damals geritten hatte! Und die Tatsache, dass sich seine Hand auf ihren Oberschenkel legte und fahrig über die Maschen der Strumpfhose glitt bis hinauf zu dem sehr knappen Saum des Minirocks, ermutigte sie noch mehr. Als sie dann noch spürte, dass seine neugierige Hand sich zwischen ihre Schenkel drängen wollte und sie diese Tatsache ziemlich erregt aus der Fassung brachte, da rieb sie ihn schnell zu Ende!
Genau jetzt erinnerte sie sich wieder an die Blicke ihrer anderen Kegelschwestern, die irgendwie ahnten, dass da mit dem blutjungen Sohn und ihrer achtunddreißigjährigen Freundin unter dem Tisch gerade ungehörige Dinge abgingen.
Haha, abgingen war gut, musste sie lächelnd denken.
Sie hörte Dollys scheltendes „Also - Doris!“ heute noch in ihren Ohren genauso wie damals und sah den warnenden Blick in Richtung seiner Mutter, die aber zum Glück nichts mitbekommen hatte von dem ganzen Blitzdrama, weil sie in dem Moment eine neue Runde Persiko bestellte, gerade als ihrem Sohn neben ihr das Sperma in die Unterhose schoss und kurz bevor seine neugierigen Finger die Überschwemmung im Schoß ihrer Kegelschwester bemerken konnte!
Kurz danach fuhr Harald die ganze Bagage nach Hause. Alle, leider außer Doris, denn sie wohnte gleich um die Ecke. Nur kurz hatte er sie noch einmal angesehen. Fast beschämt. Und ihr tat es leid, dass man einen kleinen Fleck auf seiner Jeans sah. Es kam ihr vor, als würden alle ihn sehen können, außer seiner Mutter zum Glück. In dieser Erinnerung versunken musste sie lächeln.
Und jetzt klingelte das Telefon auf dem Beckenrand der Badewanne. Sie hatten seit Kurzem so ein neuartiges, schnurloses, das jetzt genau neben ihr lag. Sie wusste, dass er es war und schnurrte in den Hörer: „Hallo Schatz! Wie geht’s dir? Konzert gut überstanden? Wie ist Mailand?“
Harald erholte sich gerade von seinen alkoholbedingten Kopfschmerzen und war immer wieder sofort verliebt, wenn er ihre Stimme hörte. Auch über die Entfernung hinweg funktionierte das meistens. Und als sie ihm erzählte, aus welchen feuchten Träumen er sie gerade gerissen hatte, da entspannte auch er sich und seine Hand legte sich um seinen zur Morgenlatte versteiften Freund. Er ließ es sie wissen und sie bat ihn, sie zuhören zu lassen. Nur da zu liegen, ihn zu hören, wenn seine Lust sich steigerte, genügte ihr schon.
Es war nicht das erste Mal, dass sie es so taten. Meistens machte sie am anderen Ende der Telefonleitung mit. Allzu oft war er unterwegs. Irgendwann, kurz nachdem sie sich ihre Liebe gestanden hatten in einer unglaublich, ersten sinnlichen Nacht, da lernte er in einer Kneipe eine Bluesband aus der Region kennen und da er zupacken konnte und auch sonst nicht auf den Kopf gefallen war, fragten sie ihn, ob er ihnen nicht bei den Konzerten als Rowdy helfen könne. Na klar, sagte Harald und freute sich auf ein kleines Zubrot nebenbei. Aus diesem Zubrot war mit den Jahren ein Fulltimejob geworden, oft durch ganz Europa und auch noch weiter fort. Bald gründeten Doris und er eine eigene Firma und organisierten ganze Tourneen von Rockbands und anderen Showgrößen. Sie lebten beide gut davon. Harald allerdings war meistens unterwegs und weit weg von seiner großen Liebe, die Doris bis heute war, auch wenn er an so mancher anderen Blüte naschte, was sie ihm auf keinen Fall verwehren wollte. Und als er ihr jetzt von der Nummer mit der heißblütigen und vollbusigen Italienerin erzählte, die ihn vorgestern Abend mit Bon Jovi verwechselt hatte, musste sie lachen. Und kurze Zeit später, als er kam in einem Mailänder Hotel weit entfernt, da stöhnte auch sie in den Hörer – weil sie selbst auch nochmal den Gipfel erklommen hatte im aufgewühlten warmen Badewasser.
Damals, abends im Regen vor ihrer Haustür, als er dort stand, eine Woche später nach seinem Unterhosenabgang, da wusste sie schon, dass dies ein schwieriger Weg werden würde. Der Sohn ihrer Freundin, achtzehn Jahre alt und sie die Kegelschwester seiner Mutter, zwanzig Jahre älter. Was jetzt noch als unheimlich begehrlicher feuchter Traum für beide galt, würde später vielleicht zum Albtraum werden. Besonders für sie selbst. Wenn er in ihrem Alter angekommen wäre, dann stand sie bereits außerhalb ihrer Blüte. Dann würde er sie gar nicht mehr ansehen wollen. Aber jetzt gerade, als sie ihn mit einem erstaunten Blick bedachte und registrierte, wie er hilflos und verliebt dort vor ihr stand, weil er nicht eingestehen konnte, warum er hier war, außer dass er sie vögeln wollte vielleicht - da wollte sie das auch. Auf der Stelle!
Harald traute sich erst gar nicht zu klingeln. Sicherlich würde sie ihn auslachen. Und jemand, der schon abspritzte, nur wenn man ihn kurz berührte, wäre bestimmt nicht der richtige Lover für diese Rassefrau. Da hatte sie garantiert andere in Petto. Aber irgendwie ließ sie ihn nicht mehr los in seinen Gedanken – und in seinen geheimen Träumen schon gar nicht. Und tatsächlich glaubte er felsenfest daran, sich verliebt zu haben. Am Verhängnisvollsten aber war, dass er meinte zu spüren, dass auch sie verliebt war! Aber warum? Nur weil er in seine Hose gespritzt hatte, weil ihre Berührungen so köstlich und zielstrebig waren? Was sollte es für einen Grund geben, solch einen schüchternen und unerfahrenen Knirps überhaupt zu lieben? Jemand, der Nacht für Nacht einsam onanierte und noch nicht einmal wusste, wie eine Frau denn dort aussah wo er sich hinsehnte in seinen Fantasien. Aber er erinnerte sich noch einmal an ihren Blick, als sie alle bis auf Doris die Kneipe verließen – und da erkannte er, dass auch sie verliebt war. Er sah aber auch, dass sie sich dieses unmögliche Gefühl nicht eingestehen wollte. Keine Chance also!
Fast jeden Abend borgte er sich nun den Wagen seines Vaters aus und fuhr herum. Und dabei kam er früher oder später immer an ihrem Haus vorbei. Aber nie hielt er an. Und in seinen Träumen später in seinem Bett steigerte sich ihre gegenseitige Lust ins Unermessliche und fast bis ins unmöglich Machbare. Immer wieder spürte er ihren warmen, seidigen Schenkel unter seiner Hand und die Hitze, die ihm aus ihrer Mitte entgegengestrahlt war. Als er es schließlich vor Ungewissheit nicht mehr aushielt, da blieb er eines späten Abends doch vor ihrem Haus stehen und brauchte noch einmal fast eine halbe Stunde, bis er den Mut aufbrachte, den Klingelknopf zu drücken. Als er schon fast hoffte, sie wäre gar nicht daheim, um diesem schüchternen Freak die Haustür zu öffnen – da geschah genau das.
Und in diesem Moment war für sie beide alles klar!
Roh war das einzige Wort, das ihr einfiel, wenn sie an körperliche Liebe dachte. Und innige, gefühlvolle, alles verzehrende Liebe? Das war ihr vielleicht ein paar Wochen lang vergönnt gewesen, kurz nachdem sie ihren späteren Ehemann kennengelernt hatte. Bis dieser dann zum saufenden Arschloch mutierte und diesen Zustand nicht mehr verließ, sie auf ihren Wunsch hin geschieden wurde und einen völlig katastrophalen gesellschaftlichen Ausnahmezustand erreichte. 1970 geschieden zu sein, absichtlich den Ehemann zu verlassen, der für sie bis dahin die Brötchen verdiente und für den Unterhalt gesorgt hatte, das war ein No Go in großem Ausmaß. Zum Glück gingen aus dieser Ehe keine Kinder hervor. Aber mit Fünfunddreißig schien sie schon am Ende zu sein. Und ihr sexuelles Wesen wagte sie gar nicht zu bedienen. Aber zumindest lernte sie, endlich einen Orgasmus zu haben, auch wenn sie sich nur selbst streichelte. Das kannte sie bisher nur aus Erzählungen und Filmen. Also, Aufklärungsfilmen Marke Oswald Kolle – Deine Frau das unbekannte Wesen. Sie selber erkannte darin nur, dass ihr Körper und ihre Bedürfnisse ihr bisher total unbekannt waren. Ihr Ehemann, der natürlich alle Filme dieser Art mit ihr aufsuchte – und gar nichts daraus lernte – der sah sich nur die Busen der schönen Schauspielerinnen an. Dabei war ihr eigener auch nicht zu verachten. Sie war ein echter Hingucker. Das hatten auch die Ehemänner ihrer Freundinnen und Kegelschwestern schon erkannt und es ärgerte Doris ganz besonders, wenn diese ihr hintenherum immer eindeutige Komplimente machten. Sie kam sich irgendwie vor wie Freiwild und sie konnte sich nirgendswo beschweren, weil