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auch Ning-Nong.

      Der kleine Belly Button nahm mit seinem Raumschiff ein wenig Anschwung und schlängelte sich aus dem Bauchnabel.

      Er flog direkt auf die Puppenstube zu und landete auf einem Puppenstühlchen. Ning-Nong wollte erst einmal schauen, wo er war. Von seinem Platz aus hatte er einen guten Blick.

      Das Kinderzimmer hatte freundlich sonnengelb gestrichene Wände und einen blauen Teppich. An den Fenstern hingen blaue Gardinen mit Sonne, Mond und Sternen. Die Möbel waren aus hellem Kiefernholz und an den Wänden entlang standen große Spielkisten und eine kleine Kinderküche, mit der anscheinend oft gespielt wurde. Auf dem kleinen Herd stand noch ein Topf in dem ein Kochlöffel lehnte. In der kleinen Spüle stand das bunte Geschirr gerade so, als wenn eine kleine Hausfrau nur eben kurz die Küche verlassen hätte, um die Kartoffeln aus dem Keller zu holen. In einer Ecke des Zimmers lag ein großer Haufen Kuscheltiere. An der Wand neben dem Fenster hing ein Regal, auf dem sich Kinderbücher stapelten. Und direkt gegenüber an der anderen Wand hing ein zweites Regal, auf dem die Schneekugelsammlung von Josie stand.

      Josie liebte ihre Schneekugeln. Sie hatte ganz viele davon. Ganz besonders aber liebte sie große Schneekugel, in deren Inneren ein Märchenland mit einem großen Schloss war. Das war die farbenfrohste aller Kugeln. Leider war Josie diese Schneekugel einmal herunter gefallen und aus einem kleinen Riss war allmählich die ganze Flüssigkeit ausgetreten. Trotzdem mochte sich Josie nicht von ihr trennen, denn es war ihre Glückskugel. Wann immer sie etwas Wichtiges zu erledigen hatte und Glück brauchte, nahm Josie ihre Glückskugel mit.

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      Dann sah Ning-Nong, wie Josie eben das Zimmer verließ und düste lieber hinterher. Er wollte auf keinen Fall längere Zeit ohne sie sein.

      „Mal sehen, was Josie und ich heute so erleben werden und vielleicht, aber auch nur vielleicht, werde ich mich ihr auch zeigen!“, sagte sich der kleine Belly Button!

      Ning-Nong beeilte sich, denn Josie war schon unten in der Küche angekommen. Da sah der kleine Belly Button dann auch Julia, Jan und Josie´s Eltern. Die Menschen saßen am Frühstückstisch und sahen riesengroß aus.

      Ning-Nong versteckte sich in einer Gardinenfalte. Von dort oben konnte er alles gut sehen, nur ihn selbst konnte man nicht entdecken, denn Ning-Nong hatte sich besonders klein geatmet. Er wollte sich erst einmal ein Bild von den Menschen machen, bevor er sich ihnen zeigen würde.

      Allerdings gefielen ihm die kleinen viel besser als die großen Menschen. Irgendwie fand er sie „putziger“.

      Ning-Nong dachte sich:

      „Bin ich froh, Josie´s Belly Button zu sein!“

      Huch, wer bist du denn?

      Josie war gerade mit dem Frühstück fertig und überlegte, was sie wohl heute tun würde. Als Mama und Papa nicht hinschauten, stibitzte sie noch schnell ein Stückchen Mettwurst und rannte hinauf ins Kinderzimmer. Ning-Nong hatte seine Mühe, ihr zu folgen. Oben angekommen, flog er gleich wieder auf seinen ihm bekannten Platz in die Puppenstube.

      Von dort aus konnte er wirklich alles gut sehen. Josie saß auf dem Boden und baute mit ihren Legosteinen ein Haus für ihre kleinen Spielfiguren. Sie hatte drei Schlümpfe, zwei Hunde, zwei Katzen, eine Benjamin Blümchen Figur und einen kleinen Außerirdischen heraus gekramt. Und überhaupt, Josie hatte wirklich immer etwas zu tun. Nie hatte sie Langeweile!

      Ning-Nong wurde ein bisschen schläfrig, es war ja alles so aufregend. Ihm fielen die Augen zu und er schlief ein.

      Auf einmal wurde er hin und her geschüttelt. Ning-Nong wurde wach und rieb sich seine Äuglein. Und dann sah er in ein Paar riesige grüne Augen!

      „Hey, was ist das denn?“, rief Josie, „das habe ich ja noch gar nicht gesehen.“ Josie lugte durch das kleine Fenster und sah den Belly Button. Ning-Nong war so erschrocken, dass er sich die Augen zuhielt.

      „Der bewegt sich ja. Das muss ich gleich Papa zeigen.“

      Da bekam es der kleine Belly Button wirklich mit der Angst zu tun. Er holte tief Luft und fing an zu wachsen. Nun bekam es Josie aber mit der Angst, sie ließ das langsam wachsende Raumschiff fallen und krabbelte unter das Bett. Als Ning-Nong in etwa so groß wie eine Barbiepuppe war, atmete er aus und hörte sofort auf zu wachsen. Ning-Nong stieg aus seinem Raumschiff aus, rannte zum Bett und rief: „Josie!“

      Josie luscherte unter ihrem Bett hervor und sagte mit ganz leiser Stimme:

      „Huch, wer bist du denn?“

      „Ich bin es doch nur, Ning-Nong, dein höchstpersönlicher Belly Button!“ Aber Josie krabbelte noch weiter unter ihr Bett, bis an die Wand und zitterte wie Wackelpudding. So erschrocken war sie!

      Ning-Nong flüsterte beruhigend auf Josie ein:

      „Hab doch keine Angst, ich tue dir bestimmt nichts.“

      Und dabei schaute er sie ganz lieb an. So lieb, dass sogar Wackelpuddings und Josie aufhörten zu zittern.

      Klein Mittel Groß

      Josie kroch vorsichtig unter dem Bett hervor und schaute verwundert auf den kleinen Belly Button. So einen drolligen kleinen Kerl hatte sie ja noch nie gesehen. Und so grün! Irgendwie hatte sein kleines Gesicht die Ähnlichkeit mit einem Krokodil. Aber wie ein liebes Krokodil!

      „Sag mal, woher kommst du denn?“, fragte Josie vorsichtig. Ning-Nong erzählte, wie er aus Josie´s Bauchnabel gefallen war.

      „Ja aber, das gibt es doch gar nicht“, staunte Josie „dafür bist du doch viel zu groß.“

      Ning-Nong atmete tief aus und fing an zu schrumpfen. Winziger als eine Erbse rief er:

      „Wenn ich so klein bin, dann kann ich sogar ganz bequem unter der Teppichkante fliegen.“

      „Und wie groß kannst du werden?“, fragte Josie.

      Ning-Nong antwortete:

      „Weiß ich nicht, das habe ich noch nicht ausprobiert, aber wir werden es gleich wissen!“ Er holte tief Luft und fing wieder an zu wachsen.

      Aus dem kleinen wurde ein großer Belly Button. Erst so groß wie ein Ei, dann wie eine Flasche Apfelsaft. Ning-Nong holte noch tiefer Luft und wurde so groß wie ein Stuhl, dann so groß wie Mama, dann wie ein Bär. Er musste schon den Kopf einziehen, um nicht an die Decke zu stoßen.

      „Hör auf“, sagte Josie, „sonst bricht hier gleich alles zusammen.“ Josie konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen, das gefiel ihr nun wirklich. Ning-Nong war so groß geworden, das er überall an den Wänden anstieß und auf allen Vieren kriechen musste. Mindestens so groß wie ein Elefant war er geworden!

      Dann ging die Kinderzimmertür auf und Josie´s große Schwester Julia kam herein. Vor Schreck wurde Ning-Nong in Null-Komma-Nichts wieder so klein wie eine Erbse, sprang in sein Raumschiff und düste in die Puppenstube.

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      Hat Julia auch einen?

      Im Kinderzimmer herrschte Stille! Josie saß auf dem Teppich und glotzte wie eine Kuh auf dem Glatteis! Es dauerte einen Moment, bis sie wieder klar denken konnte.

      „Julia, komm rein und mach schnell die Tür zu!“, rief Josie.

      „Was hast du denn? Warum bist du denn so aufgeregt?“, fragte Julia erstaunt.

      „Ich muss dir unbedingt etwas zeigen... komm her!“

      „Und was soll es hier nun so Besonderes geben? Hast du mal wieder irgendein armes kleines Tier eingefangen und in die Puppenstube gesperrt?“ Julia war

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