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nur noch dazu genutzt, um dem A&R-Manager die Haare zu fönen ...

      4.5.1.1Nearfield- und Midfieldmonitore

      Im Projektstudio der Klasse 10.000,- bis 50.000,- EUR kommen daher Midfield- und Nearfieldmonitore zum Einsatz.

      Als Midfieldmonitore bezeichnet man typischerweise Monitore, die eine Bassmembran größer 8 “ und mehr als 150 Watt Leistungsaufnahme haben. Diese haben klanglich grundsätzlich die Nase vorn. Sie decken größenbedingt ein breiteres Frequenzspektrum ab und erzeugen einen größeren Sweetspot, was bei der Arbeit mit mehreren Personen als Mithörer ein erheblicher Vorteil ist. Abgesehen davon sind mit ihnen auch höhere Lautstärken möglich.

      Die Größe und Leistung bringt aber auch Nachteile mit sich: es ist ein größerer Hörabstand nötig, wodurch der Raumklang wiederum in den Vordergrund rückt. Auch hier sind also merkliche Investitionen in Akustikbau nötig.

      Aus diesem Grund setzen viele Kollegen im Hobbysegment und semi-professionellen Bereich auf hochwertige Nearfieldmonitore. Diese sind vergleichsweise günstig, bieten ebenfalls eine sehr gute Klangabbildung und sind auf Grund der hörernahen Aufstellung gutmütiger, was die Raumqualität betrifft.

      Da kleine Nearfieldmonitore bauartbedingt weniger Bass abbilden können, wird gerne die Unterstützung durch einen Subwoofer empfohlen. Ich sehe dies zwiespältig. Zum einen kostet ein Subwoofer zusätzlich 300,- bis 1000,- EUR und zum anderen ist besonders im Studio die Abstimmung der Grenzfrequenz zwischen dem Subwoofer und den Monitoren eine diffizile Angelegenheit.

      Ich empfehle daher: Wenn du bzgl. Bass auf Nummer sicher gehen willst, lieber etwas mehr Geld in größere Monitore investieren und auf den zusätzlichen Subwoofer verzichten. Gute 6“- bis 8 “-Monitore mit Bassreflextechnik sollten hierfür genügen. Mit qualitativ hochwertigen, großen Nearfields, die du mit Analysetools unterstützt, bist du auf der sicheren Seite.

      Bei allen Monitoren mit Bassreflexöffnung solltest du im Rahmen deiner Kaufentscheidung besonderes Augenmerk auf evtl. entstehende Strömungs- und Nachschwinggeräusche bei (Tief-)Basssignalen achten, welche die Transparenz des Gesamtsignals sehr beeinträchtigen können. Insbesondere bei Bassreflexsystemen im unteren Preissegment stößt die Technik eben schnell an hörrelevante Grenzen.

      Es gibt ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: aktiv oder passiv. Passive Monitore bestehen wie klassische Boxen lediglich aus den Membranen und Treibern an sich und einer Frequenzweiche, die das eingehende Signal auf die Wege aufteilt. Sie benötigen eine zusätzliche Endstufe. Dadurch verdoppelt sich die nötige Investition schnell. Den Vorteil, den die passiven Systeme haben, möchte ich nicht verheimlichen: Als externe Endstufe kannst du stets ein hochwertiges Gerät mit ordentlich Leistungsreserven wählen, was sich positiv auf die Impulsverarbeitung des Monitoringsystems auswirkt.

      Bei aktiven Monitoren sind die Endstufen bereits im Monitorsystem integriert.

      Die Vorteile dieser Technik sind schlagend:

       Jeder Treiber hat eine eigene, auf ihn abgestimmte Endstufe.

       Die Frequenztrennung erfolgt mit dem Linesignal, was technisch einfacher zu lösen ist als mit einem anliegenden Lautsprechersignal.

       Daher benötigt die Weiche weniger aufwändige Bauteile wie Spulen, Kondensatoren und Widerstände, durch die sich das Signal quälen muss. Dies macht die Trennung kostengünstiger und letztlich klangneutraler.

       Das Aktivsystem ist in sich komplett. Bei Passivsystemen musst du jedoch immer noch eine hochwertige Stereoendstufe samt Verkabelung einrechnen.

      Aus diesen Gründen geht meine Empfehlung klar zu Gunsten der aktiven Monitoringsysteme!

      Um die Verwirrung komplett zu machen, möchte ich noch passive Monitore mit einer eingebauten Endstufe ins Spiel bringen. Gerade im unteren Preissegment gibt es sogenannte Aktivboxen, die allerdings im Sinne der Studiotechnik keine sind. Ein Aktivmonitor hat immer je eine Endstufe für jeden Treiber. Dies ist bei den günstigen Pseudoaktivboxen nicht erfüllt: Die Frequenztrennung erfolgt eben immer noch nach der Endstufe und somit mit dem Lautsprechersignal. Daher bleibt eine Passivbox mit eingebauter Endstufe weiterhin eine passive Box. Lass dich hier also nicht blenden!

      4.5.1.2HiFi-Lautsprecher

      Es ist prinzipiell auch möglich, mit guten HiFi-Lautsprechern abzuhören. Mittelgroße Regallautsprecher in vernünftiger Qualität (also ab rund 250,- EUR pro Stück) sind durchaus brauchbar. Ab diesem Preisbereich gibt es sogar einige Produkte, die beinahe Monitorqualitäten haben.

      Aber: Typische HiFi-Lautsprecher sind nicht prinzipiell für eine neutrale Wiedergabe gebaut, sondern, um schön zu klingen. In diesem Wohlklang gehen negative Mixeigenschaften leider oft verloren.

      Beispielsweise werden kleinere HiFi-Boxen häufig so konstruiert, dass sie trotz ihrer geringen Ausmaße voll und groß klingen. Dies ist nur über eine baubedingte Überbetonung im Bassbereich möglich. Für Hintergrundmusik kann dies ganz toll sein, als Werkzeug sind solche Lautsprecher aber keinesfalls zu gebrauchen.

      Erschwerend kommt hinzu, dass HiFi-Boxen nicht speziell für den Betrieb im Nahfeld gebaut werden. Insbesondere große Standlautsprecher benötigen für die volle Klangentfaltung einen großen Hörabstand. Hierdurch kommt ein eventuell schlechter Raumklang wieder zum Tragen.

      Zudem verfügen sie nicht wie Monitore über einen dezidierten Sweetspot, sondern über einen recht breiten Bereich, in welchem es immer irgendwie gut klingt. Im Gegensatz dazu setzen Monitore auf einen sehr schmalen Sweetspot, der dafür mit sehr genauer Ortung und Detailauflösung auftrumpft. Durch diese starke Fokussierung kann auch wiederum der Raumeinfluss begrenzt werden.

      Das Thema HiFi-Boxen als Monitore wird immer wieder teils hitzig diskutiert. Wenn du dir darüber im Klaren bist, wie diese Lautsprecher funktionieren, spricht erst mal nichts dagegen, sie für den Mix zu nutzen. Dein Ziel sollte es aber sein, auf lange Sicht ordentliche Monitore anzuschaffen.

      4.5.1.3Zweitabhören

      Neben deinen Hauptboxen, welche also idealerweise Studiomonitore sein sollten, haben sich billige „Schrottboxen“ als Zweitabhöre bewährt. Hierfür eignen sich einfache PC-Aktivboxen oder/und einer dieser unglaublich hässlichen Ghettoblaster mit Triple-X-Hyper-Bass und Pseudo-Surroundfunktion. Mit diesen Boxen simulierst du das obligatorische Küchenradio, billige HiFi-Anlagen und all die PC-Lautsprecher, durch die tagtäglich gute Musik gequält wird.

      Es klingt an dieser Stelle komisch, aber ein lausiger Klang ist kaum zu simulieren! Ein guter Monitor wird auch trotz fieser Equalizer-Verzerrung nie wie ein schlechter Lautsprecher klingen. Zum miesen Klang gehören eben nicht nur ein eingeschränkter Frequenzbereich, sondern auch Resonanzen und ungenaues Ein- und Ausschwingverhalten.

      4.5.1.4Kopfhörer

      Kopfhörer sind neben Studiomonitoren weitere wichtige Monitoringinstrumente. Sie sind ideal zum Monitoring von Mikrofonaufnahmen, als Lupe beim Editing oder für den Roughmix in der Nacht.

      Die großen Vorteile des Hörens über Kopfhörer sind das komplette Ausblenden des Raumeinflusses und die Tatsache, dass besonders im unteren Preissegment Kopfhörer deutlich besser klingen als Lautsprecher zum ähnlichen Preis.

      Zum tatsächlichen Mischen und Mastern sind Kopfhörer aber leider ungeeignet. Dies hat verschiedene Gründe:

      1 Technisch bedingt ermöglichen Kopfhörer keine neutrale Klangwiedergabe. Dies liegt an der Konstruktion und an der unnatürlichen Nähe zum Ohr. Auf Lautsprechern hat ein Kopfhörermix tendenziell zu wenig Höhen und zu viel Bass.

      2 Beim Hören über Kopfhörer ist die Wirkung des Raumes ausgeschaltet, welcher aber essentiell für unser Hörempfinden ist. Total unterschätzt wird dabei auch der Einfluss unseres Kopfes, um den der Schall gebeugt wird!

      3 Der Zweikanalklang entsteht sensorisch

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