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Philosophenkönig – eine Einführung. Martin Arnold Gallee
Читать онлайн.Название Philosophenkönig – eine Einführung
Год выпуска 0
isbn 9783844232523
Автор произведения Martin Arnold Gallee
Жанр Документальная литература
Издательство Bookwire
Impressum
Philosophenkönig – eine Einführung
Martin Arnold Gallee
Copyright: © 2015 Martin Arnold Gallee
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 978‐3‐8422‐3252‐3
Vorwort
Dieses eBook stellt eine Einführung in die Philosophie dar und richtet sich sowohl an Studienanfänger als auch an Philosophie‐Neugierige außerhalb der Universität. Es wird durch das Computerspiel Philosophenkönig und die Internetseite www.philosophenkoenig.com ergänzt, die über den Code am Ende des Textes (im Abschnitt Zugang zur Internetseite) zugänglich ist. Diese Internetseite beinhaltet eine Vielzahl weiterer Materialien, darunter zu jedem der besprochen Philosophen
eine ausführliche, kommentierte und regelmäßig ergänzte Literaturliste,
eine ständig erweiterte Sektion mit Leserfragen sowie
Exkurse zu ergänzenden Themen (z.B. „Heidegger und der Nationalsozialismus”).
Darüber hinaus finden sich dort
das Computerspiel Philosophenkönig zum freien Download sowie eine ausführliche Installations- und Spielanleitung,
eine Sektion mit Leserfragen zum Buch und zur Philosophie allgemein,
Exkurse zu übergreifenden philosophischen Themen (z.B. „Was ist eigentlich ein Paradigma?”) sowie
allgemeine Literaturtipps zur Philosophie und Links zu philosophisch interessanten Seiten im Internet.
Das vorliegende eBook ist aus einer Reihe von Lehrveranstaltungen hervorgegangen, die ich über mehrere Jahre hinweg u.a. an der Universität Stuttgart gehalten habe. Ich bedanke mich herzlich bei allen Teilnehmern, die durch ihr Interesse und ihre rege Mitarbeit zur Entstehung dieser Einführung mit beigetragen haben.
Bevor es losgeht, noch eine kurze Anmerkung zu den Fußnoten. Bei den meisten eReadern erscheinen aus Platzgründen keine Fußnoten zusammen mit dem Text, vielmehr kann jede Fußnote einzeln angeklickt und gelesen werden. Das ist zwar zur Papierform eine deutliche Veränderung, hört sich aber dennoch schlimmer an, als es ist. Sie können es gerne hier gleich mit Fußnote 1 versuchen, anschließend kommen Sie mit einem Link (etwa auf dem iPad), der Back-Taste (zum Beispiel beim Kindle) oder einfach einem Klick auf das Fußnotenzeichen wieder zurück. Das kleine Ausrufezeichen neben der Fußnote ist zu Ihrer Orientierung gedacht – es zeigt an, dass diese Fußnote über eine bloße Quellenangabe hinaus geht[1]!.
Sie können aber in den Fußnoten auch einfach so stöbern, im Inhaltsverzeichnis gelangen Sie über den letzten Eintrag (Fußnoten) direkt dorthin. Wenn Sie dort auf ein Fußnotenzeichen klicken, finden Sie sich anschließend an der entsprechenden Stelle im Text wieder.
Kapitel 1
Einleitung
Zu den größten Merkwürdigkeiten, die auf die Neuankömmlinge in der Philosophie warten, gehört der Mangel an Einführungen in unser Fach. Nicht, dass es nicht einige Bücher mit den Worten Einführung in die Philosophie als Titel geben würde, darunter ausgezeichnete, für Einsteiger hervorragend geeignete Beispiele[1]!. Das Problem dabei ist allerdings, dass es sich bei genauerer Betrachtung um Einführungen in das Denken einzelner Philosophen handelt. Richard David Precht bemerkt in diesem Sinn, „dass es nur sehr wenige befriedigende Einführungen in die Philosophie gibt. […] Was sich als systematische Einführung ausgibt, präsentiert zumeist eine Abfolge von Denkströmungen”[2]. Das scheint zunächst keinen wesentlichen Unterschied zu machen – Philosophie wird doch schließlich von Philosophen betrieben. Da müsste man eigentlich erwarten, dass sich aus den vielen Einzeldarstellungen von Philosophen irgendwann auch ein einheitliches Gesamtbild der Philosophie einstellt.
Unglücklicherweise ist aber genau das nicht der Fall. Auch noch so viele gelungene Darstellungen des Denkens einzelner Philosophen erbringen nicht notwendigerweise eine einheitliche Darstellung der Philosophie. Es ist sogar eher das Gegenteil der Fall: Je mehr Philosophen man bezüglich ihrer Argumente befragt, desto widersprüchlicher und unklarer wird das Gesamtbild. Es ist, als würden alle diese Denker zwar unter der Flagge der Philosophie segeln, aber auf unterschiedlichen Schiffen und vor allem mit völlig verschiedenen Kursen. Früher oder später stellt sich daher die Frage: Was ist eigentlich das Gemeinsame, Philosophische an diesen Einzelperspektiven? Gibt es so etwas überhaupt? Und warum ergibt sich aus dem Denken einzelner Philosophen kein einheitliches Gesamtbild der Philosophie?
Um mit der letzten Frage zu beginnen: Die Gründe dafür sind (sicher auch aufgrund der zweiteinhalbtausendjährigen Geschichte der Philosophie) vielfältig, den größten Anteil hat aber ohne Zweifel der folgende Aspekt. Bis auf sehr wenige Ausnahmen scheint es Philosophen bis heute schwer zu fallen, sich selbst den Spiegel vorzuhalten und über sich und ihr philosophisches Tun nachzudenken. Dass heißt natürlich nicht, dass in der Philosophie nicht nachgedacht würde – im Gegenteil. Ein Blick in irgendeinen Bibliothekskatalog, eine Verlagsbroschüre oder im Internet das Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB)[3]! zeigt, dass die Produktion philosophischer Gedanken und Werke auf Hochtouren läuft und dabei immer weitere Themenbereiche umfasst. Darunter finden sich neben traditionellen Beispielen wie der Erkenntnis, der Sprache und dem Handeln auch neuere Interessengebiete von Philosophen, zum Beispiel die Technik oder die Medien. Ein Thema wird man auf der Liste der Dinge, mit denen sich die Philosophen von der Antike bis zur Gegenwart auseinandergesetzt haben, aber nur relativ selten finden: die Philosophie selbst.
Während sich bei der Betrachtung und Darstellung des Denkens einzelner Philosophen also recht zügig ein einheitliches Gesamtbild hinsichtlich der Teile der Welt einstellt, mit denen sich die Philosophie beschäftigt (etwas wissenschaftlicher ausgedrückt: ihr Objektbereich), bleibt die Frage offen, was eigentlich das Besondere, Philosophische an der Behandlung dieser Themen ausmacht (also die Methode). Die Antwort auf diese Frage bleiben die allermeisten Philosophen durch die gesamte Geschichte hindurch schuldig. Das war vor ein paar hundert oder tausend Jahren nicht weiter problematisch, denn die Philosophie hatte bei der Beschäftigung mit ihren Themen keine Konkurrenz. Mit der Entstehung der verschiedenen Wissenschaften aber hat sich das grundlegend geändert. Das menschliche Handeln wird zum Beispiel auch in der Ökonomik zum Thema gemacht, mit dem Erkennen setzt sich die Hirnforschung auseinander. Linguisten gehen den Rätseln der Sprache auf den Grund, und in den Ingenieurwissenschaften wird der Zugriff auf die Technik immer präziser und effizienter. Die Philosophie hat bei der Behandlung dieser oder anderer Themen also kein Monopol mehr, was von ihren Vertretern bis heute weitgehend ignoriert wird – mit der Folge, dass in der öffentlichen Diskussion die Philosophie weitgehend ignoriert wird.
Die erste und wichtigste Aufgabe einer Einführung in die Philosophie, ist also, genau das zu sein: eine Darstellung dessen, was alle ihre Repräsentanten gemeinsam haben und was damit den Kern der Identität unseres Fachs ausmacht, also eine Antwort auf die Frage: ‚Was ist die Philosophie?’.
An dieser Stelle scheint sich aber ein gravierendes Problem aufzutun. Denn wenn, wie soeben erläutert, die Philosophen aller Zeitalter nicht in der Lage waren, schlüssig und vor allem einheitlich die Frage nach der Philosophie zu beantworten – woher soll eine solche Antwort denn dann kommen? Wo, wenn nicht in den Büchern der einzelnen Philosophen soll sich die Identität der Philosophie verbergen? – Man könnte sich nun die Meinung Immanuel Kants zu eigen machen, der bei seiner Auseinandersetzung mit Platon in der Kritik der reinen Vernunft einfach vorschlägt, „durch die Vergleichung der Gedanken, welche ein Verfasser über seinen Gegenstand äußert, ihn sogar besser zu verstehen, als er sich selbst verstand […]”[4]!. Anders gesagt und auf unser Thema bezogen: Die einzelnen Philosophen haben zwar alle über die Philosophie geschrieben – sie wussten es nur nicht. Und deshalb ist es legitim, ein einheitliches Gesamtbild