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      Jutta Maschmeier

      Stürme der Prärie

      Wild West Romantik heute

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1.Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

       12. Kapitel

       13. Kapitel

       14. Kapitel

       15. Kapitel

       16. Kapitel

       17. Kapitel

       Impressum neobooks

      1.Kapitel

       Stürme der Prärie

      Es lag eine gespenstische Stille über der kargen Landschaft, nur ein paar Vögel zogen ganz in der Nähe ihre Kreise. Waren das etwa Geier? Nein, das konnte nicht sein, oder doch? Die junge Frau blieb stehen und hielt sich ihre Hand über die Augen, um die Vögel genauer zu betrachten. Die Mittagssonne, die unerbittlich vom Himmel schien, blendete sie. Nach wenigen Augenblicken war sie sich immer noch nicht sicher, welcher Vogelrasse diese Exemplare angehörten. Auch egal, ich bin jedenfalls nicht euer Abendessen, soviel steht fest, dachte sie. Sie nahm ihren Koffer wieder auf. Das edle Gepäckstück war zwar vom teuersten Designer und todschick, aber die Rollen waren wohl eher für glatte teure Marmorböden konzipiert, denn sie funktionierten schon seit einiger Zeit nicht mehr richtig. So schleifte die junge Frau ihren Koffer hinter sich her. Wer hätte auch gedacht, dass ich damit mal eine Wüste durchquere, ging es ihr durch den Kopf. Die Straße war zwar asphaltiert, doch sehr uneben und zum Teil mit Sand und Steinen übersät. Außerdem schien sie kein Ende zu nehmen, seit Stunden war Karen nun unterwegs. Ihre Füße brannten. Sie hatte bereits nach kurzer Zeit ihre schicken Pumps gegen ihre Turnschuhe ausgetauscht, doch trotzdem taten ihr die Füße weh. Sie überlegte, ob sie noch bequemere Schuhe dabei hatte. Die große Reisetasche, die über ihrer Schulter hing, war schließlich voll mit Schuhen, weil sie nicht mehr in den Koffer gepasst hatten, doch bequeme flache Exemplare waren ganz sicher nicht darunter. Ich glaube, ich habe die falschen Sachen für diese Gegend eingepackt, überlegte sie. Oder einfach den falschen Ort für mein Vorhaben gewählt. Dabei hatte sie gar keine große Wahl gehabt! Ja, wenn sie mehr Bargeld von ihrem Konto abgehoben hätte, dann hätte sie auch nach Miami oder Hawaii fliegen können, aber so musste sie sich mit einem Flug nach Phoenix begnügen. Wenn sie gewusst hätte, wie fehl am Platz sie hier war, hätte sie vielleicht doch noch ein letztes Mal ihre Kreditkarte benutzt. Aber dann hätte ihr Vater herausbekommen, wohin sie verschwunden war. Er hätte sie schnell gefunden, da war sie sich sicher. Nein, ihre Kreditkarte war ab sofort tabu, sie wollte keine Spur hinterlassen. Er sollte sie verzweifelt suchen und sich grämen, dass er sie fortgejagt hatte! Karen blieb einen Moment stehen. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn. Warum musste es hier auch so verdammt heiß sein? Sicher, wenn sie nur ein wenig netter zu Harry gewesen wäre, dann säße sie jetzt in seinem klimatisierten Truck und müsste nicht laufen, doch sie musste diesem Macho einfach die Meinung sagen, so wie der sich aufgeführt hatte! Der Gedanke an diesen schmierigen Möchtegern-Casanova machte sie wütend. Energisch schnappte sie sich wieder den Griff des Koffers und zog weiter. Dieser Typ hatte doch tatsächlich geglaubt, bei ihr landen zu können, nur weil er sie ein Stück mitnehmen sollte. Nach einigen Meilen hatte er sogar versucht, sie zu begrapschen, was ihm dann eine schallende Ohrfeige und eine Moralpredigt vom Feinsten einbrachte. Leider war er dafür nicht sehr empfänglich gewesen. Er hatte sie kurzerhand mitten auf der Strecke rausgeschmissen. Das musste nun schon drei Stunden her sein. Seitdem war kein einziges Auto vorbeigekommen. Wirklich eine gottverlassene Gegend hier, was sollte sie tun, wenn nun niemand kam? Dann müsste sie womöglich hier am Straßenrand übernachten, ganz allein in der Wildnis. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Ihre Wut wandelte sich augenblicklich in Selbstmitleid. Gestern Morgen war ihre Welt noch in Ordnung gewesen. Sie hatte schon um halb acht Uhr ihr Büro im sechzehnten Stock von Cook Industries in New York betreten. Wie immer hatte sie Suzanne, ihre persönliche Assistentin, mit einem Milchkaffee empfangen. Dann hatte sie sich sofort auf ihre Arbeit gestürzt, denn das war schließlich ihr Leben. Mit viel Ehrgeiz hatte sie sich nach dem Studium in der Firma ihres Vaters hochgearbeitet und immer jegliche Unterstützung seinerseits abgelehnt. Sie wollte nicht nur als Tochter von Nelson Cook, sondern wegen ihrer Leistung anerkannt werden. Das hatte sie ohne Weiteres geschafft, worauf sie sehr stolz war. Ihr Vater könnte ohne schlechtes Gewissen in den Ruhestand gehen, denn sie wäre durchaus bereit, die Firma zu übernehmen. Das hatte sie ihm auch schon mehrmals erklärt, doch er dachte gar nicht daran, das Ruder aus der Hand zu geben. Dabei könnte er das Leben nun endlich mal genießen, schließlich war er mit seinen einundsechzig Jahren noch jung genug dafür. Vielleicht würde er sich auch noch einmal verlieben, Karens Mutter war schließlich schon zehn Jahre tot. Doch für ihn gab es nur die Firma und seine Tochter, das war immer schon so gewesen. Als er sie gestern Vormittag zu sich ins Büro gerufen hatte, ahnte Karen noch nichts von seinen neuen Plänen. Sie hatte sich nur gewundert, dass Paul nicht anwesend war, was bei geschäftlichen Besprechungen eigentlich immer der Fall war. Pauls Meinung zählte viel bei ihrem Vater. Als Teilhaber hatte er bei allen Entscheidungen Mitspracherecht. Leider war er immer anderer Meinung als Karen. So kam es oft zum Streit zwischen den beiden. Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass Karen eine leichte Abneigung gegen ihn hatte. Sie wusste nicht, warum. Er war durchaus charmant und gut aussehend, doch sie mochte seine aalglatte Art nicht. Paul erschien immer in perfekt sitzenden Maßanzügen und bei seiner Frisur lag kein Haar in der falschen Richtung. Vielleicht war es das, was sie störte, oder sein allgemein bekanntes Interesse an ihr. In der Firma gab es laut Suzanne Gerüchte, dass er in sie verliebt war, doch davon hatte Karen noch nichts gemerkt. Sie waren schon ein paar Mal essen, doch er verhielt sich immer korrekt und distanziert, worüber Karen mehr als froh war. Denn eines wusste sie genau, sie wollte nichts von ihm! Falls er sich ihr jemals nähern sollte, würde sie ihm das schon klarmachen, damit hatte Karen keine Probleme. In den letzten Jahren

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