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und Bewegungsdrang von Kindern wird immer mehr eingeschränkt, die Ernährung vieler Kinder ist durch das immer größer werdende Fast-Food-Angebot schlecht und Kinder unterliegen höheren Alltagsbelastungen. Zahlreiche Studien zeigen, dass Kinder heute häufiger

      Haltungsschäden aufweisen, sich weniger bewegen und häufiger übergewichtig sind – der Teufelskreis der Risikofaktoren beginnt. Gerade im Kindesalter stehen die Chancen besonders gut, sich Verhaltensweisen anzueignen, die der Entstehung dieser Risikofaktoren entgegenwirken. Die Wurzeln für einen aktiven und gesunden Lebensstil werden im Kindesalter gelegt, das gilt auch für die Gelenkpflege. Diese Chance sollten wir nutzen.

      Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, der in unserer technisierten Welt schnell unterdrückt wird. Spätestens, wenn unsere Kinder in die Schule kommen, werden sie gezwungen, lange Zeit stillzuhalten. Wir sehen ab diesem Alter auch eine erschreckende Zunahme von Haltungsschwächen und – schäden; mehr als ein Drittel aller Grundschüler hat bereits Haltungsschwächen. Eltern und Erzieher sind daher aufgefordert, für ihre Kinder Bewegungsraum und Bewegungsanlässe zu schaffen und damit die natürliche Bewegungsfreude zu erhalten. Die Forderung nach der täglichen Schulsportstunde wird sich sicherlich auch in Zukunft nicht durchsetzen, aber Lehrer sollten in der Schulzeit zumindest immer wieder Bewegungspausen einbauen.

      Eltern als Vorbilder

      Eltern kommt eine wichtige Vorbildfunktion zu. Kinder lernen viel über Nachahmung. Sind die Eltern aktiv, werden die Kinder es wahrscheinlich auch. Lassen Sie Ihre Kinder nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher oder dem Computer sitzen, sondern bewegen sie sich – am besten gemeinsam. Das gleiche gilt für die Haltung. Von Kindesbeinen an sollte eine das Gelenk schonende Haltung bewahrt und gefördert werden. Ein krummer Rücken beim Sitzen, Heben, Bücken oder Tragen lernt sich schnell. Sind Eltern und Erzieher aber vorbildhaft und achten bei ihren Kindern auf eine gute Körperhaltung, kann diese erhalten werden.

      Gefahren des Sports

      Wir müssen aber auch auf die Risiken des Sports, insbesondere des Leistungssports, für die Gelenke im Kindes- und Jugendalter hinweisen. Der kindliche Körper befindet sich in der Reifung und im Wachstum und ist daher besonders empfindlich für Fehl- und Überlastung. Gerade der Leistungssport verlangt heute Kindern immer mehr und immer früher Extremleistung ab. Leistungssport muss daher unter einer hoch qualifizierten Leitung stehen. Trainer von Kindern und Jugendlichen müssen genau wissen, welche Belastungen sie ihren Schülern zumuten können. Kinder brauchen (mehr noch als Erwachsene) neben der Bewegung ebenso Phasen der Regeneration, damit ihr Körper sich von den Belastungen erholen kann.

      Es muss also ein ausgewogenes Verhältnis von Be- und Entlastung gefunden werden. Ebenso wichtig ist der Ausgleichssport. Leistungssport fordert oft einseitige Belastungen bestimmter Gelenke und Muskeln. Um hier Über- und Fehlbelastungen vorzubeugen, müssen Trainer ausgleichende Bewegungsformen und Übungen in ihr Trainingsprogramm einbauen.

      Ich empfehle Eltern, stets eine orthopädische Untersuchung bei ihren Kindern durchführen zu lassen, bei der Aufnahme eines Leistungssports ist das Pflicht. In der orthopädischen Untersuchung wird der Körperbau des Kindes untersucht und Haltungsschwächen und Fehlhaltungen identifiziert. Diese können an den Füßen auftreten in Form von Platt-, Knick- oder Spreizfüßen, an den Beinen in Form von X- oder O-Beinen, an der Hüfte oder an der Wirbelsäule. Treibt Ihr Kind mit solchen Fehlhaltungen Sport, bedeutet dies eine große Belastung für die Gelenke, die langfristig zu einer Arthrose führen kann.

      Ihr Arzt wird Sie dann individuell beraten, welche Sportarten für Ihr Kind geeignet sind, ob orthopädische Hilfsmittel, wie Einlagen notwendig sind oder ein krankengymnastisches Ausgleichstraining.

      Auch beim Essen haben Kinder eigentlich einen natürlichen Instinkt, welche Nahrung ihnen gut tut und welche nicht, der aber früh verloren gehen kann. Heutige Familienstrukturen lassen häufig keine regelmäßigen gemeinsamen Mahlzeiten zu und wir leben in einer Fast-Food-Gesellschaft. Die Folge: ca. 30 Prozent der 8-18jährigen Kinder sind heute übergewichtig. Je früher Übergewicht entsteht, desto länger haben unsere Gelenke die zusätzliche Last zu trage. Gerade das Essverhalten prägt sich im Kindesalter, so dass wir hier verstärkt auf eine gesunde Entwicklung achten sollten.

      Tipps zur Vorbeugung

      Jeder kann vorbeugend etwas für seine Gelenke tun, in jedem Alter. Hier einige Tipps, wie Sie selbst aktiv dazu beitragen, eine Arthrose zu verhindern oder ihr Fortschreiten zu verzögern.

       Mit Sport den Knorpel „füttern“. Sie wissen, dass Bewegung eine notwendige Voraussetzung für einen gesunden Knorpel ist und die notwendige Nährstoffversorgung garantiert. Studien haben herausgefunden, dass durch vermehrte sportliche Betätigung im Kindes- und Jugendalter die Dicke des Knorpels zunimmt. Dieser Effekt hält allerdings nur an, wenn regelmäßig Sport betrieben wird, ansonsten bildet sich der Knorpel wieder zurück. Der Knorpel ist trainierbar wie unsere Muskeln. Wir können also der Entwicklung einer Arthrose schon frühzeitig vorbeugen, in dem wir in jungen Jahren sportlich aktiv sind – und bleiben.

       Bewegen, aber nicht belasten. Auch der Arthrosepatient sollte aktiv bleiben. „Wer rastet, der rostet“ ist ein alter Spruch mit hohem Wahrheitsgehalt für Arthrosepatienten. Haben Sie keine Angst davor, dass Bewegung Ihren Knorpel zusätzlich schädigt oder Sie mehr Schmerzen haben werden. Solange Sie keine Bewegungen unter großer Belastung durchführen, hilft Bewegung, Ihre Gelenke mobil und schmerzfrei zu erhalten. Hören Sie aber immer auf die Signale Ihres Körpers. Ihr Körper hat ein sehr gesundes Warnsignal – den Schmerz. Sie sollten sich auf keinen Fall über den Schmerz hinaus bewegen. Der Schmerz ist ein deutliches Zeichen, dass Sie Ihre Gelenke zu stark oder falsch belasten. Bewegung um jeden Preis ist das falsche Motto. Sobald Sie Schmerzen verspüren, reduzieren Sie die Belastung oder hören im Zweifelsfall lieber ganz auf. Sie werden in späteren Kapiteln noch erfahren, welche Bewegungsformen besonders geeignet sind für Ihre Gelenke. Grundsätzlich gilt aber, dass Bewegungen mit wenig oder ohne Belastung wie leichte gymnastische Übungen, Walken, Schwimmen oder Radfahren unproblematisch sind.

       Halten Sie ein gesundes Körpergewicht. Ein gesundes Körpergewicht ist wichtig, um die Belastung der Gelenke und Schmerzen zu reduzieren. Ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung werden nicht nur Ihr Wohlbefinden erhöhen, es wird Ihnen auch helfen, ein gesundes Körpergewicht zu halten oder zu erhalten. Jedes Pfund, das Sie nicht zu viel haben, reduziert den Stress für Ihre Gelenke. Jedes Pfund, das Sie verlieren, senkt das Risiko Arthrose-bedingter Einschränkungen. Im Verlauf dieses Buches erhalten Sie weitere Tipps, wie Sie effektiv Gewicht reduzieren können.

       Vermeiden Sie Fehlbelastung der Gelenke. Diese entstehen durch körperbaubedingte Faktoren wie Achsenfehlstellung oder Beinlängendifferenzen oder durch Umweltfaktoren wie unergonomische Arbeitsplätze. Wie man solche Faktoren vermeidet, hängt stark vom jeweiligen Gelenk ab. Zunächst ist es wichtig, diese Faktoren zu identifizieren. Körperbaubedingte Fehlstellungen kann Ihr Arzt durch eine genaue körperliche Untersuchung diagnostizieren und bei identifizierten Problemen geeignete Maßnahmen wie z. B. Schuhzurichtungen, Krankengymnastik oder achsenkorrigierende Operationen einleiten. Eine Analyse des Arbeitsplatzes wird durch verschiedene Institutionen angeboten und viele Arbeitgeber sind bereit, eine solche Analyse durchführen zu lassen.

       Keine Überlastung. Wenn Sie Ihre Gelenke über viele Jahre hohen oder einseitigen Belastungen im Beruf oder Sport aussetzen, verschleißen diese schneller. Am besten ist es natürlich, solch einseitige Belastungen zu vermeiden. Sollte dies nicht möglich sein, kann ein kräftiges Muskelkorsett die Gelenke entlasten und schützen. Bei vorhandenen Fehlstellungen oder auch Instabilitäten der Gelenke können auch orthopädische Hilfsmittel einen Gelenkschutz darstellen.

       Nehmen

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