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Tant Maries Hus. Dörte Nibbe
Читать онлайн.Название Tant Maries Hus
Год выпуска 0
isbn 9783847629931
Автор произведения Dörte Nibbe
Издательство Bookwire
Dörte Nibbe
Tant Maries Hus
Der Reitklub
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Ferien – endlich Zeit für wirklich Wichtiges!
Danke
Danke
Danke an meine Eltern - ohne sie hätte ich nie das erlebt, was ich erleben durfte!
Danke an alle Pferde, die mein Leben so bereichert haben - besonders an Kella und Kinning!
Danke an alle, die mich auf meinem Pferdeweg begleitet haben!
Und Dank an meine Familie, die mein Schreiben akzeptiert...
Und noch eine Bitte: Ich liebe Pferde, aber seinen eigenen Weg mit ihnen muss jeder selbst finden.
Meine Beschreibungen sind keine Reitlehre... Es ist nur eine Geschichte und erhebt keinerlei Anspruch auf Professionalität...
Schreck in der Morgenstunde
Als Ronja Vivienne aufwachte, schien die Sonntagssonne bereits warm in ihr Zimmer und blendete sie im ersten Moment in ihren blauen, noch etwas schläfrigen Augen. Doch schon bald war sie hellwach, schlüpfte ohne weiteres Bedauern aus ihrem kuscheligen Kojenbett, schnappte sich von ihrem Stuhl die Klamotten von gestern und verschwand im Badezimmer. Ihre Mutter Eva rümpfte zwar immer die Nase, wenn sie diese Klamotten mit in ihr Zimmer nahm, weil sie den Geruch - ganz im Gegensatz zu ihr selbst - nicht ausstehen konnte. „Vivi!“, pflegte sie zu sagen. „Die Kleidung stinkt! Dein Zimmer ist doch kein Stall!“ Leider, dachte Vivi dann immer. Kopf an Kopf mit den Islandpferden zu schlafen war ihr Traum. Aber Eltern sind da eben komisch.
Eine kurze Wäsche reichte Vivi heute, sie nahm sich die Bürste und ein dickes, hellblaues Haargummi und band ihr aschblondes, leider recht dünnes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. Gut gelaunt schlüpfte sie in ihre halbhohen, etwas derben, jedoch äußerst praktischen Reitschuhe aus Fettleder, denen man den intensiven Gebrauch ansah.
Das Wohnhaus, in das sie mit ihren Eltern vor gar nicht so langer Zeit gezogen war, hatte einen Zugang über die Diele, eine praktische Dreckschleuse. Hier hatte Vivi auch ihre Schuhe, Stalljacken, Halfter und vieles mehr, was man im Umgang mit Pferden brauchte, untergebracht.
Das alte Haus bot ihnen allen viel Platz. Hier und da war noch Renovierungsbedarf und die Räume wurden im Winter nicht so warm beheizt. Dafür gab es in der Küche einen Holzofen und einen gemütlichen Kamin im Wohnzimmer. Für den Rest halfen warme Socken, Puschen und Wollpulli. Der Kopf blieb jedenfalls kühl und das war angenehm so. Vivis Oma hatte es immer so warm bei sich, dass Vivi davon ganz müde und mall im Kopf wurde. Dabei hieß ein alter Spruch doch: „Kopf kalt, Füße warm, das macht den reichsten Doktor arm!“
Vivi ging zur Diele hinaus in Richtung Paddock. Die beiden Isis, also Islandpferde, waren Mutter und Tochter. Sie hatten einen netten Offenstall mit Auslauf, dem Paddock. Um diese Zeit hatten sie immer Hunger - kein Hunger war bei den beiden ein Alarmzeichen!
Vivi rief sie beim Namen: „Kella, Kinning!“ Doch weder ein schwarzbrauner Kopf mit unregelmäßiger noch einer mit regelmäßiger Blesse tauchte auf!
„Nanu,“ wunderte sich Vivi, „da stimmt etwas ganz und gar nicht!“ Besorgt kletterte sie schnell über das Paddocktor in den gut eingezäunten Paddock und ging zum Offenstall. Alles, aber auch alles leer! Nicht eine Schweifspitze war zu sehen! Leer und verlassen! Der Schreck fuhr Vivi in die Glieder als sie wahrnahm, dass die Ketten am kleinen Durchgang neben dem Offenstall locker am Pfosten herunterhingen. „Scheiße!“, entfuhr es ihr wenig damenhaft. „Ich Idiot habe die Ketten gestern Abend nach dem Abäppeln nicht wieder eingehakt!“ Schnell lief sie über das Anwesen, aber nirgendwo war auch nur irgendein Hinweis auf die Ponys! Es blieb zu ihrem Entsetzen dabei, die beiden Isis waren weg - ohne eine Spur zu hinterlassen... Vivi wurde es abwechselnd heiß und kalt, die Knie waren wackelig. Weg, weg, weg dröhnte es in ihrem Kopf!
Was, was um Himmels Willen, konnte sie nun tun? Panik kam in ihr auf. Ausgebrochene Ponys waren beileibe kein Spaß! Die Straße in der Nähe war vielbefahren! Düstere Szenarien von verunfallten Ponys und Autos sowie Menschen schossen ihr durch den Kopf. Die Angst lähmte sie. Vertrieb das letzte bisschen klaren Verstand aus ihrem Kopf. Sie spürte es ganz genau, sie wollte schreien, weinen, heulen. Sich hinschmeißen und nie, nie wieder aufstehen. Aber jetzt kam zum Glück ein Funken Vernunft zum Vorschein und donnerte in ihrem Inneren: „Vivi, jetzt reiß dich zusammen, davon wird es nicht besser! Ruhe noch einmal! Überlegen und dann handeln!“
Vivi schluckte, atmete tief durch und sagte sich selbst: „ Immerhin kennen beide Ponys Verkehr und sind auch vieles andere gewohnt. Trotzdem bleibt es gefährlich.“ Sie wurde langsam wieder klarer!
Vivi brauchte jetzt Hilfe! Sie lief zurück ins Haus. Ihre Eltern waren gerade aufgestanden. Eva, ihre Mutter, kochte Kaffee. Das schulterlange und ebenfalls aschblonde Haar wollte mal wieder nicht so, wie es Eva gerne gehabt hätte, deshalb strich sie es andauernd zurück übers Ohr. Insgesamt sah Eva zierlich und schmal aus, fast knabenhaft in ihrer Jeans und dem T-Shirt. Kristoph war am Tischdecken. Vivis Vater war ebenfalls schlank, aber sein Haar war dicht und dunkel - naja, jedenfalls stellenweise noch. Er gehörte zu denjenigen, die früh meliertes Haar hatten, dafür ewig lange jung aussahen. Seine blauen Augen waren meist fröhlich und er tüftelte mit Ausdauer an Lösungen für die vielfältigsten Probleme.
„Mama,