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Stimmungsschwankungen

      Häufige und unangemessene Zornausbrüche

      Wiederkehrende Selbstmorddrohungen oder –versuche und Selbstverletzungen

      Das Fehlen eines klaren Identitätsgefühls

      Chronische Gefühle von Leere

      Verzweifelte Bemühungen, die reale oder eingebildete Angst vor dem Verlassenwerden zu verhindern

      Für mich muss ich sagen , dass alle Punkte, außer Punkt 4 zutreffen.

      Zornausbrüche kenne ich nicht. Wenn, dann würde ich sie nach Innen ausleben. Es gab aber Zeiten zu denen ich Wutausbrüche hatte, meist wegen dem Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein. Wenn ich ehrlich bin war es immer die Angst verlassen zu werden.

      Mein größtes Problem zur Zeit ist das „ Nähe - Distanz -Problem „

      Ich suche die bedingungslose Nähe zu meiner Therapeutin und kann andererseits die Nähe anderer nur schwer ertragen. Die Anwesenheit anderer erzeugt in mir das unangenehme Gefühl von Leere, deshalb ziehe ich mich meist zurück. Ich habe oft den Wunsch nach Regression.

      Der Grund einer meiner letzten stationären Einweisungen

      war der sehr unangemessene Wunsch nach Nähe, nach Verschmelzung mit meiner Therapeutin.

      Ich konnte das Warten, die Stunden bis zur nächsten Therapiestunde kaum aushalten. Ich habe noch nie eine so intensive Beziehung zu einem anderen Menschen erlebt. Ihr gehört mein uneingeschränktes Vertrauen.

      Aber ich weiß, dass meine Wünsche zu weit gehen.

      Ich bin ihr Patient, aber sie hat viele andere auch zu betreuen.

      Sie ist Leiterin der Tagesklinik, und hat auch oft noch zusätzlich Dienst im Krankenhaus.

      Ich bin dankbar für jede Stunde Zeit, die ich während der Therapie mit ihr verbringen kann.

      Eines meiner wichtigsten Worte lautet die „ therapeutische Distanz „.

      Ich habe Schwierigkeiten diese einzuhalten, deshalb weiß ich oft nicht wie ich mich zu verhalten habe. Ihre Nähe berührt meine Seele. Manchmal raubt es mir fast den Verstand auf diese Momente warten zu müssen.

      Ich habe das Gefühl, dass diese emotionale Bindung eigentlich zu weit geht. Mein Verstand weiß das, meine Seele ruft nach Mehr.

      Aber ohne diese Distanz könnte ich auch nicht leben. Zu viel Nähe würde ich am Ende auch nicht aushalten.

      Ich habe deshalb auch schon Beziehungen abgebrochen, weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte.

      Aber bei uns habe ich vor allem um meine Therapeutin Angst. Es gab schon viele Borderliner, die ihre Therapeuten eingebüßt haben, weil es einfach zu viel, vielleicht zu intensiv wurde.

      Deshalb gebe ich mir Mühe „ Normal „ , und trotzdem authentisch zu sein.

      Manchmal finde ich bei unseren Sitzungen nicht die richtigen Worte, was mich danach sehr traurig macht. Ich muss dann wieder 4 Wochen warten. Wir haben diesen Rhythmus gewählt.

      Manchmal drohe ich in meinem Gefühlschaos zu versinken und dann schreit alles in mir nach schneiden.

      Sicher sind das sehr blutige Phantasien.

      Tropfen für Tropfen soll es sickern bis in die Ewigkeit. Meine Oma hat mir erklärt, dass die Ewigkeit ist, wenn jedes Jahr ein Vögelchen kommt und an einem riesigen Felsen ein Körnchen abpickt. Wenn der Felsen dann abgetragen ist, ist die Ewigkeit erreicht.

      In mir ist auch ein Vögelchen was jeden Tag an der Seele ein Körnchen abpickt. Wenn sie wird aufgefressen sein, dann ist die Ewigkeit erreicht.

      Ich möchte meine Seele, welches Teil das auch immer ist, herausnehmen und in ihre Hände legen.

      Vielleicht das Herz, was sich dann noch bewegt.

      Damit hätte ich die therapeutische Distanz überschritten, denn näher kann man sich nicht sein.

      Ich bin Organspender - vielleicht hält irgendwann mal ein Arzt es in den Händen.

      Und er wird nie erfahren wie viel Traurigkeit und Liebe es durch jede Ader gepumpt hat.

      So wie ich einen Menschen ganz innig lieben kann, so sind mir andere völlig gleichgültig. Ich suche keine Kontakte zu anderen.

      Ich gehe zwar jede Woche einmal zur Ergotherapie und einmal zum Handarbeitskurs, aber mehr wegen der Tätigkeiten dort. Und es ist mir empfohlen worden ein paar soziale Kontakte zu pflegen.

      Ich habe auch ganz große Probleme mit anderen Mitpatienten, von denen ich weiß, dass sie auch mit meiner Therapeutin Kontakt haben.

      Es befällt mich dann immer eine ganz schlimme Eifersucht. Ich versuche immer den Gedanken zu verdrängen, dass das ein ganz normaler Vorgang ist.

      Meine Seele leidet Höllenqualen bei dem Gedanken sie zu teilen.

      Diese Gefühle erinnern mich auch an meine Kinderzeit.

      Ich konnte es auch nur schwer ertragen, wenn meine Mutter sich anderen Kindern zugewandt hat. Und das ließ sich ja nicht verhindern, da sie Lehrerin war. Mir war damals schon bewusst, dass diese Gefühle völlig übertrieben waren.

      Vielleicht ist es auch die Angst den, den man so sehr liebt, zu verlieren.

      Wenn wir uns verabschieden, ist es das Gefühl sie nie wieder zu sehen.

      Das macht mich dann immer ganz unglücklich. Ich müsste es eigentlich

      besser wissen. Meine Therapie dauert nun schon 10 Jahre, und sie ist immer noch für mich da. Und bei jeder Therapiestunde ist sie nur für mich da.

      Ich fühle ihre Anwesenheit, und ihre Gedanken.

      Meine Gefühle sind zu intensiv, es tut schon weh.

      Und manchmal ist es kaum auszuhalten.

      Es ist eine Welt ohne Grenzen. Die werden mir von anderen gesetzt,

      was zwar weh tut, aber notwendig ist.

      Zum Thema selbstschädigendes Verhalten gehört auch das Thema Essstörungen.

      Ein wichtiges Thema in meinem Leben sind die Essstörungen. Ich muss meinen Körper kontrollieren. Magersucht und Bulimie haben mich begleitet. Ich kann keine Veränderung meines Körpers ertragen. Der Körper ist meine Grenze zur Außenwelt. Und diese Grenze will und kann ich nicht überschreiten. Ich lebe in meiner inneren Welt. Der körperliche Zustand muss dem seelischen entsprechen. Sonst kann ich mich nicht als Einheit empfinden.

      Wenn es mir gut geht muss ich das essen kontrollieren. Es ist immer eine Gratwanderung.

      Ich kann die Veränderungen an meinem Körper nicht ertragen. Jedenfalls nicht das Zunehmen. In meiner Seele bin ich immer noch ein Kind, und so möchte ich auch aussehen. Dünn und schmächtig.

      Dazu kommt noch, dass wenn man sich schlecht fühlt, nicht aussehen kann wie ein zufriedener Mops.

      Ich muss Seele und Körper im Einklang haben.

      Zwanzig Jahre meines Lebens hatte ich immer psychosomatische Probleme.

      Ich habe wenig gegessen, da mir Essen immer Schwierigkeiten machte. So hielt sich das Gewicht in Grenzen.

      Es gab aber auch Phasen, wo ich alles in mich hineingeschlungen habe, um es dann wieder los zu werden. Das war immer eine Gratwanderung zwischen Bulimie und Magersucht. „ Nicht essen „ war schließlich leichter und kein Grund sich zu schämen.

      Ich

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