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gelingt unsauber nur in Ansätzen. Ein besonderer Punkt ist die Unterdrückung der Frauen in der Sprache.

       Zumeist wird bei Berufsbezeichnungen nur die männliche Form angegeben. Es wird davon geredet, dass jemand

       zum Arzt geht, auch wenn das in Wirklichkeit eine Ärztin ist. Die Aufzählung von solchen Beispielen ließe sich

       endlos fortsetzen.

       Die andere Form aber, immer die weibliche und männliche Form auszuschreiben, mindert manchmal die

       Verständlichkeit, ist aber auf jeden Fall mehr Arbeit.

       Eine Lösung bieten hier wohl nur neue Begriffe. Wir haben auch nach neuen Begriffen z.B. für Arzt/Ärztin

       gesucht, aber keine befriedigenden gefunden (die Spritze, Weißkittel, Kontrollärztin).Aber wenn wir dann z.B.

       Facharzt/ärztin sagen wollten, wurde es mit den Begriffen schon schwierig. Eine laue Lösung aus diesem

       Dilemma ist der Weg, den wir auch in der Broschüre beschreiben:

       Wir reden manchmal von dem Arzt, dem Facharzt, dem Patienten usw., an anderer Stelle von der Ärztin, der

       Fachärztin, der Patientin. Das heißt dann nicht, dass damit eine Frau oder ein Mann gemeint ist. Es steht immer

       für beide.

       Vertreibt diese Broschüre!

       Überall, vor den Betriebs- und Behördentoren, Berufsschulen, auf Veranstaltungen, auf Büchertischen,

       einfach überall, und gebt sie euren Freundinnen und Freunden.

       Druckt die Broschüre nach!

       Wir erheben keinen Anspruch auf Urheberrechte! Wenn ihr sie nicht kriegen könnt, druckt oder kopiert

       sie ruhig nach, auch in großer Auflage, ist uns alles Recht, finden wir prima!

       Aber verkauft sie billig!

       Krank machen ist gut. Nie mehr krank werden ist besser

       Es lebe die Revolution

      TEIL 1 - Zur Einführung in den »Problemkreis«

      Was dieses Buch soll oder Hilfe zum Aussteigen aus dem krankmachenden Trott

       Vier Wochen Urlaub im Jahr sind doch einfach zu wenig. Sei doch so gesund, »krank« zu machen, ehe du richtig

       krank wirst. Dann hast du mal Zeit zum leben und überlegen

       Das wird aber, einfach mal so, schwer möglich sein, es sei denn, du findest einen Arzt, der dich zum Ausspannen

       krankschreibt. Hast du nicht einen solchen, bleibt dir nur die Möglichkeit den Ärzten das zu erzählen, was sie

       auch hören wollen. In der Medizin herrscht noch weitgehend die Meinung, dass Krankheit immer sichtbare,

       nachweisbare Veränderungen mit sich bringt; das sind die so genannten »objektiven Befunde« nach denen die

       Ärzte immer so detektivisch suchen. Bei manchen Krankheitsbildern gibt es nun viele »objektive Befunde«,

       andere haben ein paar, müssen sie aber nicht unbedingt haben. In diesem Buch findest du einige »Krankheiten«,

       die sich unserer Meinung nach eignen, eine Krankschreibung zu erreichen. Also Sachen, die sich nicht so leicht

       im Rahmen der Schulmedizin entlarven lassen.

       Du hast selber schon die eine oder andere Krankheit und die damit verbundenen Schmerzen und Beschwerden

       gehabt. Vielleicht warst du damals auch nur leicht krank, dennoch weißt du Bescheid, wie und wo das alles

       gewesen ist. So was kannst du ausbauen

       Komplizierte Krankheitsbilder lassen sich für dich am einfachsten darstellen, wenn du sie schon mal gehabt hast

       oder jemand dir von seinen Beschwerden genau erzählt, wie bei ihm/ihr die Beschwerden waren. Trifft das aber

       bei dir nicht zu, so suche dir für den Anfang eine Krankheit aus, die wir ausdrücklich als leicht darzustellen

       gekennzeichnet haben.

       Lies dir das Krankheitsbild genau durch und achte noch mal auf den »Allgemeinen Teil«. Präge dir die Tricks

       ein mit denen du von der Seite der Ärzte bei der Untersuchung zu rechnen hast und spiele das Ganze mehrmals

       jemandem vor.

       Das müsste eigentlich den begehrten gelben Schein bringen!

       Die Arztpraxis

       Die Arztpraxis: Hexenküche, Folterkammer, Mythos, Reparaturwerkstatt, Dienstleistungsbetrieb, Nepplokal?

       Ärzte haben oft ein eigenartiges Image. Unter der Vorstellung, dass sie »heilen«, dürfen sie über weite Strecken

       über das Leben der Patienten entscheiden. Ob sie krankgeschrieben werden müssen, auch wenn sie nicht wollen,

       oder nicht, obwohl sie sich nicht wohl fühlen, ob sie jetzt gerade ins Krankenhaus müssen, auch wenn sie gerade

       mal verreisen wollen. Obwohl es um wichtige Entscheidungen geht, wird

       dem Patienten fast nichts erklärt, sondern mit »es muss sein« abgehackt. Auch wenn die Entscheidung des

       Arztes ein Irrtum war, der Patient nicht geheilt wird, oder nach der überflüssigen Operation das Krankenhaus als

       Verstümmelter verlässt, erfährt er es entweder gar nicht oder die Fehlentscheidung wird oft genug auch

       nachträglich stocksteif für richtig erklärt. Medizin, wie sie gehandhabt wird, funktioniert sowieso nur als

       Reparaturbetrieb. Daher ist das Wenigste, was man erwarten kann, die gleiche Aufklärung und

       Entscheidungsfreiheit wie bei einer Autowerkstatt.

       Der Patient gibt seine Beschwerden an, der Arzt erklärt, welche Möglichkeiten er sieht, der Sache auf den Grund

       zu kommen und welche Behandlungsvorschläge er hat, die seiner Meinung nach Erfolg versprechen. Der Patient

       entscheidet nach der Beratung unter Berücksichtigung seiner persönlichen Situation, auf welche Untersuchungs- und

       Behandlungsvorschläger sich einlassen will, die dann vom Arzt durchgeführt werden.

       Solange man Gesundheitsstörungen hat und noch nicht eine richtige chronische Organkrankheit, muss man

       lernen, richtiger und sorgsam mit sich umzugehen (z.B. öfter mal sich von der Arbeit erholen und sich gegen die

       Bedingungen in dieser Gesellschaft sich wehren). Der Arzt kann dabei seine Hilfe und Hilfsmittel anbieten,

       gesund werden muss jeder selbst.

       So wird die Medizin zum Dienstleistungsbetrieb, in dem der Patient als gleichberechtigter Partner eine fachlich

       gründliche Beratung und Behandlung bekommt, alle Entscheidungen aber selbstständig trifft.

       In dieser Betrachtungsweise ist die Krankschreibung auf Wunsch nichts, wo für man einem verständnisvollen

       Arzt dankbar sein müsste, weil er einem und sich die Schmierenkomödie erspart, sondern die Krankschreibung

       wäre selbstverständlich; wenn die Patienten weitergehende Betreuung ärztlicherseits für nötig hielten, würden sie

       ihren Wunsch schon äußern.

       Der Gang zum Arzt

       Die durchschnittliche Zeit, die du dich im Sprechzimmer aufhältst, dürfte so zwischen zwei und acht Minuten

       liegen. In dieser Zeit sollte die Ärztin dich untersuchen, sowie die so genannte Anamnese erheben, das heißt,

       dich über deine Beschwerden befragen und auch die für die Krankheit wichtigen Hintergründe erforschen. Das

       alles geht aber höchstens in einer

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