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sogar dazu animiert, Ihren gegenwärtigen Job hinzuschmeißen und bewusst ins Trinkgeld-Geschäft zu wechseln und Kellner zu werden.

      Wer sich Träume erfüllen möchte, dem bietet sich hier die Gelegenheit. Man muss nicht Lotto spielen oder eine Bank ausrauben, um die Traumfrau zu bekommen, ein Haus zu bauen, unter Palmen zu arbeiten oder auf einem Schiff über die Weltmeere zu schippern. Es geht alles viel einfacher. Nun gut, etwas anstrengen müssen Sie sich schon, ein paar Jahre Durchhaltevermögen haben und einfach clever sein. Aber die gebratenen Hähnchen sind noch keinem in den Mund gefallen.

      Internationaler Standard

      In fast allen Reiseführern wird das Thema Trinkgeld angesprochen. Als internationale Faustregel gelten zehn bis 15 Prozent der Rechnungssumme als Trinkgeld. Allerdings: Wenn das Essen nicht gut war oder der Service schlecht, dann darf man auch mit einem entsprechendem Hinweis das Trinkgeld ganz verweigern. Doch das ist meist die Ausnahme. Selbst wenn´s mal nicht ganz so toll war, lässt man etwas auf dem Tisch oder dem Teller zurück. Dies gilt besonders für die Länder, von den wir wissen, dass das Trinkgeld nahezu der einzige Verdienst des Personals ist, wie beispielsweise in den USA.

      Natürlich gibt es auch Länder, in denen Trinkgeld nahezu unbekannt ist, wie beispielsweise Japan. Aber selbst dort sind wir aus unserer Mentalität heraus großzügig. Die Extragabe ist schon zu einer Kultur geworden – so selbstverständlich wie das tägliche Essen.

      Ob man nun Trinkgeld, Tip, Service Charge, Pourboire, Bakschisch, Schmattes oder Mancia dazu sagt - die wahren Trinkgeld-Gurus jedoch entlocken dem Gast ein Vielfaches dieser Prozente. Wenn der Restaurantbesucher nämlich voll zufrieden ist und Sie ein persönliches Verhältnis in den zwei oder drei Stunden Ihrer Betreuung aufgebaut haben, dann können Trinkgelder auch schon mal ins Astronomische gehen.

      Wir reden hier nicht von dem Scheich, der seine Bedienung mit Brillanten entlohnt. Aber wenn Sie richtig gut sind, dann verdoppelt der Gast auch mal seine Rechnung oder schenkt Ihnen einen Tageslohn. Wichtig ist, sich solche „Kunden“ warm zu halten. Wer gut bedient wurde, kommt gerne regelmäßig zurück. Das muss Ihr Ziel sein, denn eine pralle Kuh lässt sich oft melken. Setzen Sie also als Kellner, Concierge oder Page auf Nachhaltigkeit. Schielen Sie nicht auf den kurzfristigen Einmal-Erfolg. Füttern Sie Ihre Kuh ruhig und gelassen an. Sie kommt wieder, weil sie sich bei Ihnen wohl fühlt und weiß, was sie an Ihnen hat. Das ist wie mit Hund oder Katze: Füttern Sie sie einmal, dann prägt sich das in deren Instinkt ein; sie schnuppern quasi Fressen bei Ihnen. Ähnlich ist das Verhältnis Gast-Kellner.

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