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      Claudia A. Wieland

      Für immer Rosa

      Dieses ebook wurde erstellt bei

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       I. NORDBRETAGNE

       Ein Mädcheninternat in Frankreich

       1. Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

       12. Kapitel

       II. SÜDKALIFORNIEN

       Eine Schulklasse in Deutschland

       13. Kapitel

       14. Kapitel

       15. Kapitel

       16. Kapitel

       17. Kapitel

       18. Kapitel

       19. Kapitel

       20. Kapitel

       21. Kapitel

       22. Kapitel

       23. Kapitel

       24. Kapitel

       Impressum neobooks

      I. NORDBRETAGNE

       C’est en vérité un lieu admirable, et j’avais de la peine à détacher mes regards de cette mer blanchissante d’écume, d’où sortent çà et là les têtes verdâtres d’une mult itude des rochers aux formes fantastiques. Ce coin de terre semble exceptionnel .

       Prosper Mérimée, Notes d’un voyage dans l’Ouest de la France

      Ein Mädcheninternat in Frankreich

      Es ist Abend, kurz vor der Schlafenszeit. Ein blasses, rot­blondes Mädchen mit ausdrucksvollen, grünen Augen und wei­chen, ebenmäßigen Gesichtszügen, vielleicht zehn Jahre alt, sitzt auf seinem Bett in dem großen Schlafsaal. Die Kleine hat ihr weißes, am Saum mit zarter Spitze besetztes Nacht­hemd weit über die angewinkelten Beine gezogen, fast bis zu den kleinen Füßen, die in merkwürdig groben Wollsocken ste­cken. Eifrig kaut sie an einem Bleistift und starrt ange­strengt auf das Heft auf ihren Knien, die Stirn in kleine Falten gelegt.

       Liebste Maman,

       jetzt bin ich schon 3 Monate hier und endlich komme ich dazu, Dir zu schreiben. Das Internat gefällt mir ganz gut und die Direktorin und die Mädchen sind nett. Ich habe auch schon ganz viele Freundinnen gefunden.

       Ob das Essen gut schmeckt? Natürlich nicht so gut wie das, was Du für mich gekocht hast, aber ich esse immer alles auf. Mach’ Dir bitte keine Sorgen!

       Ich habe auch bestimmt kein Heimweh!!!

       Ich habe ganz tolle Noten in den Naturwissenschaften. Und auch in Musik und Englisch bin ich sehr gut. In Latein und Sport klappt es nicht so richtig. Ist das schlimm? Ich brauche aber in keinem Fach Nachhilfestunden! Nicht, dass Du das denkst!

       Im Unterricht darf ich nicht so viele Fragen stellen, weil sie mich dann einen Quälgeist nennen. Ist das Quälen, wenn ich von den Lehrerinnen Sachen wissen will, die wir hier sonst nicht lernen? Ich will ihnen doch nicht wehtun!

       Vielleicht kannst Du mir bei ein paar Fragen helfen? Warum kann ich in meinen Träumen fliegen? Du hast mir einmal erklärt, was eine schöne Seele ist. Weißt Du das noch? Aber kann man auch ohne Seele leben? Oder warum sind manche Menschen überhaupt nicht lieb? Und noch was muss ich unbedingt wissen. Wie lange muss ich bis zu der Stelle schwimmen, wo die Sonne im Meer untergeht? Kann ich das schon mit 10 Jahren? Und ist das Wasser da auch im Dunkeln schön warm?

       Wir müssen mal wieder zusammen erzählen, wie früher, wenn wir abends im Bett gekuschelt haben.

       Ich muss jetzt wieder Schluss machen, denn gleich ist Zeit zu schlafen und ich muss mir noch die Zähne putzen.

       Du bist die beste Maman auf dieser Welt!

       Ich umarme Dich. Deine Zabou.

       P.S. Papa wollte jede Woche anrufen, aber er hat im Moment wohl nicht so viel Zeit. Er hat mir Wollsocken geschickt, damit ich nicht frieren muss. Das ist doch lieb von ihm, oder? Wenn er mich das nächste Mal besuchen kommt, bringt er mir ganz bestimmt meinen Lieblingskuchen mit. Und dann fahren wir vielleicht zu Dir, um …

      Die Tür zum Schlafsaal wird aufgerissen und eine Schar von etwa gleichaltrigen Mädchen in bunten Pyjamas kommt hereingestürmt.

      »Ah, da ist ja unsere kleine Märchenerzählerin.« Die Stimme des stämmigen Mädchens, das die Gruppe anführt, klingt keineswegs freundlich. »Na, was schreibst du denn da schon wieder?« Sie geht schnurstracks auf das Bett zu, entreißt

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