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samt Durchführung mit sich brachte, doch als die Weintolligen irgendwann von ihr abließen und die Verfolgung einstellten, da wußte sie, daß sie es geschafft hatte. Von nun an wollte sie ein anderes Leben führen und so erkannten die Age-Leute voller Erleichterung, daß der Informationsstand von Weintolligy weg war, stellten jedoch zu ihrem Erstaunen zugleich fest, daß die Frau von Weintolligy nach wie vor vor dem Haupteingang ihr Unwesen trieb. Man vermutete dahinter eine Taktikänderung, denn niemand konnte sich vorstellen, daß die gute Frau aus ihrem Verein tatsächlich ausgetreten war. Deswegen wurde sie von den Arbeitenden dort umso schärfer beobachtet, bis man irgendwann herausfand, daß die Frau damit begonnen hatte, den Arbeitslosen unterstützend zur Seite zu stehen und sie auf ihre Rechte hinzuweisen. Das gefiel den Menschen aus der Agentur noch weniger, aber sie konnten nichts dagegen unternehmen, denn Senta tat nichts Verbotenes, doch mit der Zeit gab es immer mehr Personen, denen es viel lieber gewesen wäre, wenn die gute Frau die Weintolligy Church niemals verlassen hätte.

      „Was soll das? Was erlauben Sie sich? Was machen Sie hier? Wer glauben Sie eigentlich, daß Sie sind? Wieso schauen Sie so verstrahlt?“ „Das sind ja gleich fünf Fragen auf einmal, aber ich werde natürlich versuchen, sie zu Ihrer vollsten Zufriedenheit zu beantworten, sehr verehrter Herr Stasi-Offizier. Das soll gar nichts, ich erlaube mir überhaupt nichts, ich stehe hier rum und versuche zu atmen, ich glaube ich bin ein Berliner und Sie sind ein Würstchen, wenn ich das hinzufügen darf und ich schaue so verstrahlt, weil Sie gerade Ihren Finger erst in Ihr Ohr, danach in Ihre Nase und gleich darauf in Ihren Mund gesteckt haben.“ „Das ist mein gutes Recht, sowie meine Pflicht, denn ich habe die Weisung.“ „Dann würde ich Ihnen aber eher eine Einweisung empfehlen. Wissen Sie, Leute wie Sie sind es, die dieses Land in den Ruin treiben.“ „Wie kommen Sie denn auf sowas?“ „Sie belästigen Ihre Mitmenschen nicht nur durch Ihre Anwesenheit, welche den meisten Zeitgenossen sehr unangenehm sein dürfte, sondern nerven uns Normalbürger auch noch mit ihren hirn- und sinnlosen Fragen.“ „Aber das ist mein Job. Ich kann doch auch nichts dafür, daß wir in einem Unrechtsstaat leben.“ „Ach, tun wir das? Ganz was Neues, damit hatte ich jetzt aber nicht gerechnet. Wären Sie so freundlich, mich darüber aufzuklären, warum Sie mir andauernd auf meine mittlere Körperhälfte schauen?“ „Ich mustere Sie gerade, schließlich brauchen wir wieder jede Menge Kanonenfutter für unseren nächsten Blitzkrieg.“ „Wie wäre es denn mit einem Witz- oder einem Sitzkrieg? Apropos Blitzkrieg: Wußten Sie eigentlich, daß die deutschen Soldaten nur deshalb Polen in so kurzer Zeit überrollen konnten, weil sie jede Menge Amphetamine intus hatten?“ „Das ist mir neu, überrascht mich allerdings nicht sonderlich. Andererseits stellt sich mir da natürlich eine ganz andere und weitaus wichtigere Frage: Muß dann der Zweite Weltkrieg annuliert werden, da es sich ja zweifellos um ein Dopingvergehen handelt?“ „Ich glaube nicht. Erstens haben die Deutschen ja ohnehin verloren und zweitens darf man sich im Krieg dopen soviel man will, schließlich gibt es dort keine Schiedsrichter und keine Regeln und Gesetze.“ „Und was ist mit der Genfer Konvention und dem Kriegsrecht?“ „Keine Ahnung, daran hält sich doch sowieso kein Schwein und erst recht kein Mensch. Ich freue mich jedenfalls darüber, mit so einem kompetenten Gesprächspartner über so ein schwieriges Thema reden zu können.“ „Wollen Sie mich verarschen? Ich glaube, Sie sind von der Versteckten Camorra.“ „Nein, das hat nur den Anschein, im Grunde bin ich ein sehr friedliebender Mensch, der allen Lebewesen nur das Beste wünscht, manchmal allerdings auch die Bestie.“ „Da haben wir es mal wieder: In jedem Gutmensch steckt ein kleiner Diktator. Glauben Sie mir, die Gutmenschen dürfen niemals an die Macht kommen, sonst geht Deutschland endgültig unter.“ „Und wie wollen Sie die Regierungsübernahme durch die Grünen verhindern?“ „Indem wir die SPD unterwandern und zusammen mit der Linkspartei eine Minderheitsregierung bilden, welche von der Rechtspartei geduldet wird.“ „Das klingt mir alles ein bißchen verdreht, möchten Sie sich nicht lieber doch selbständig machen?“ „Also meiner steht von selbst und zwar ständig.“ „Wie originell und ordinär. Da hab ich auch noch einen für Sie: Einsamer sucht Einsame zum Einsamen.“ „Ha ha, selten so verlacht. Kommen Sie, geben Sie sich doch einen Ruck und lassen sie den Roman vom alten Scherzog in ihr Herz!“ „Und was bringt mir das?“ „Einen Wuff im Schafspelz. Also wenn die Türken ernsthaft glauben sollten, daß der Blinde sie in die EU führt, dann fällt Weihnachten auf den St. Nimmerleinstag.“ „Wieso bezeichnen Sie unseren großartigen Bundespräsidenten denn als Blinden?“ „Diesen Gaukler, der unseren wahren Volkspräsidenten Gaukle verhindert hat! Der hat damals als niedersächsischer Ministerpräsident das Blindengeld kürzen oder streichen lassen.“ „Na hoffentlich mit einer schönen Farbe.“ „Das ganz bestimmt. Seine Frau hat schließlich ein Tatoo.“

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