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links, vom Rathaus und sie erwischte mich. Dann löste sich der Katapult und ich war erwacht und es war Morgen.

      Was mir dieser Traum sagt? Nach den verheerenden Anschlägen auf das „World Trade Center“ in New York, nahm diese weltweit operierende Terrorgruppe ja wieder öffentlich Stellung. War es eigentlich das schlechte Gewissen der Mächtigen, die den Irak-Krieg unter so obskuren unglaubwürdigen Begründungen begonnen hatten, dass sie die Kommentare und Ankündigungen der Al Kaida wie ein Urteil annahmen und sie dann, unzuverlässig und verlogen wie sie diesen Krieg nun mal begannen, sich, sehnsüchtig nach der Wahrheit, sozusagen darauf verließen, was der Sprecher der Al Kaida ankündigte? Ihre innere Uhr danach stellten? Ihn somit für absolut zuverlässig erachteten? Sie haben sich das Zepter doch längst aus ihren Händen nehmen lassen und sind gefesselt im Bann ihrer eigenen Taten, die sich im Gesicht Osama Bin Ladens widerspiegelten. Vielleicht wissen sie längst, wann was als nächstes passiert.

      Ist nicht die Familie Bin Laden zwei Tage nach dem 11. September nett aus den USA ausgeflogen worden? Michael Moore sei Dank, dass wir die Hintergründe kennen. Doch die Opfer sind immer die Unschuldigen. Und die Menschheit? Hockt davor wie das Kaninchen vor der Schlange.

      An Dich, mein Publikum, das so verstreut in der Welt ist.

      Wenn alle, die meine Musik liebten und verstehen könnten in einem Saal vor mir säßen, wollte ich schon gerne wissen, wie weit es mit uns beiden, mein Publikum, ginge. Ich weiß ja, Du wünschtest Dir, Dich eines „Lachers“, „Erstauners“ oder „Wunderers“ zu entledigen.

      Wo wäre Deine Grenze dann, würde ich gerne wissen und br(e)chte ich Dich zur Empörung, würde ich ironisch, so dass Du schmunzeltest. Ich weiß, Du verstündest mich, sänge ich für Dich.

      Vielleicht tauchten dann auch Fragen auf. Fragen, deren Antworten Du schon erahntest und die Du dann, als mein Auditorium, zum Inhalt meiner Performance machtest. Fragen nach dem „Wie?“ und „Warum?“ des Unfassbaren. Und ich empfände es dann als sensationell intelligent, sagten mir Deine Reaktionen, wie tief Du es erspürtest, das Gefühl, welches Dich durchdränge und vielleicht lachen oder weinen ließe, sänge ich für Dich, mein Publikum.

      Schau nur, viele wollten meine Unbestechlichkeit nicht. Sie könnten auch meine Wahrheit nicht ertragen, wie sie mir zeigten. Sie wollten die Lüge, die unterhält. Also müssten sie manchmal so tun, als gäbe es mich nicht oder sie erlaubten sich selbst lediglich, meine technischen Fähigkeiten zu würdigen. Alles, was darüber hinausginge und dir, meinem Publikum, Glanz verliehe, würde von ihnen ignoriert oder ad absurdum geführt, einfach nicht zur Kenntnis genommen. Das zu verstehen fiele mir dann wirklich nicht leicht, denn ich liebte sie ja auch genau so, wie sie nun mal sind.

      Mein so ersehntes Publikum, Du stelltest Dich als eine Versammlung mir unbekannter Menschen vor und trotzdem liebte ich es, für Dich zu singen. Ich würde beinahe sagen

      „Ich liebte Dich“. Warum ich Dich liebte? Weil ich fand, das auf diesem verhältnismäßig kleinem Planeten die ganze Menschheit eine große Weltfamilie sei, derer Du ein Teil bist.

      Alles was ich will…

      Hey das ist keine Disco, das ist kein Schlager-Move!

      Das ist Kiez! Hamburg!

      Fischmarkt!!

      Alles was ich will ist einfach nur Spaß!

      Und dann macht er wieder seine Kehle nass.

      Alles was er will, ist einfach nur Spaß,

      bis die Sonne auf geht übern Fischmarkthafenpanorama.

      „Alles was ich will ist einfach nur Fun,

      bevor ich krepier!“

      sagt der Typ neben mir.

      Einer von irgendwo her

      und der scheinbar nichts weiter will.

      Er sagt, sein Name sei Billy,

      doch ich weiß, er heißt Joe oder Jack

      oder Jan oder Willy.

      Und wie er da so abgerissen vor mir sitzt,

      da weiß ich, dass er eigentlich

      nie so richtig Spaß hatte, in seinem Leben.

      Wir trinken was, morgens um fünf,

      im „Snobs“ direkt am Hafen.

      Und draußen tobt der Fischmarkt.

      Da laufen die Leute rum,

      kaufen Fisch, massenhaft Südfrüchte und Papageien.

      Die Touris fotografieren sich tot

      und fast auch die Queen Mary 2,

      die mit einem satten, tiefen Ton vorübergleitet.

      Dann knattern „Harley`s“ und Blaulicht blitzt auf!

      Und drüben spielt ne Band

      Songs von Westernhagen und Michael Jackson.

      Und Schlachtrufe brüllend,

      tobt `n Trupp Fußball-Fans vorbei.

      Und nebenbei, so ganz nebenbei,

      steigt ein Morgennebel vom Wasser auf…

      Aber was ist das alles,

      gegen Billy und mich?

      Nach so` ner Nacht zieh ich mir morgens gern noch `n Absacker rein.

      Wenn die Hot Chilly Papers aus den Boxen dröh`n.

      Billy pult den Aufkleber seiner Bierbuddel ab,

      zerreißt ihn und schmeißt die Fetzen auf`n Tresen.

      Er zündet jedes Streichholz aus seiner Schachtel einzeln an,

      lässt es bis zu seinen schwieligen Fingern abbrennen,

      bevor er es im letzten Moment ausbläst und dann erzählt,

      wie er seine Frau mit seinem besten Kumpel im Bett erwischt hat.

      Er sagt dann noch,

      dass er ihm eine reingehau`n

      und beide rausgeschmissen hat,

      aus seiner Wohnung am Mümmelmannsberg.

      Und dann guckt er traurig

      der Party und den eng umschlungenen Pärchen

      beim Tanzen zu.

      Und sehr melancholisch den Bierbuddeln hinterher,

      die hier und da auf dem Kneipenboden herum kollern.

      Dann kommen ein paar Leute rein,

      gefährlich eng zusammen.

      Und die Bar-Queen guckt vom Zapfhahn hoch,

      morgens, um halb sechs,

      im „Snobs“, am Fischmarkt.

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