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gegenüber Fremden sehen kann, sei an dieser Stelle nur erwähnt. Es wird später noch zu besprechen sein.

      Zum gegenwärtigen Konzept der sexuellen Identität gehört die Annahme, dass für einen Menschen, der nicht zu den Bisexuellen gehört, 50% der Menschheit grundsätzlich als Ziel von Lust und Begehren ausgeschlossen sind. Man kann normalerweise entweder nur Männer oder nur Frauen begehren. Das wirkt sich unmittelbar darauf aus, wie Fremdgehen und Eifersucht erlebt werden. Wenn sich die Partnerin eines heterosexuellen Mannes in einen Menschen außerhalb der Beziehung verliebt, so muss dieses ein Mann sein. Der andere Mann kann von dem , der in der Beziehung lebt, als nichts anderes denn als Konkurrent erlebt werden. Bei schwulen Männern ist das anders. Der Mann eines Mannes kann seinen Nebenbuhler als völlig unattraktiv empfinden. Vielleicht findet er ihn aber auch begehrenswert, ist es doch auch ein Mann. Grundsätzlich verschlossen ist ihm das Empfinden seines Partners jedenfalls nicht. Er kann prinzipiell dieselben Menschen sexuell anziehend finden wie sein Lebensgefährte. Das kann gegebenenfalls Eifersucht harmloser machen, ist es doch immer möglich, die Gefühle des Partners unmittelbar nachzuvollziehen oder vielleicht sogar zu teilen.

      Andererseits kann im Falle, dass ein Partner Lust mit einem anderen Mann erlebt, dies doppelt kränkend sein. Es ist ja nicht nur der Partner, der einen anderen Mann vorzieht, es ist auch der andere Mann, der den Partner attraktiver findet als den Ausgeschlossenen. Der beschriebene Unterschied zwischen gleich- und gegengeschlechtlichen Paarbeziehungen wird selten thematisiert. Eifersucht ist in erster Linie schmerzhaft - egal wer sie erlebt. Diese Gemeinsamkeit der verschiedenen Paarbeziehungen ist für das Erleben wahrscheinlich wichtiger als das, was als Unterschied herausgearbeitet wurde.

      Allerdings relativiert sich die Bedeutung dieses Unterschiedes dort, wo die Sexualität kein Exklusivitätskriterium der Paarbeziehung ist; bei so genannten offenen Beziehungen also. Dort wird die Exklusivität auf andere Weise sichergestellt. Eifersucht spielt auch dann noch eine Rolle, aber in diesem Kontext wird ihr Grund seltener als allgemein nachvollziehbar und selbstverständlich angesehen. Kommt es in anderen Beziehungen zum so genannten Fremdgehen, dann wird dem Betrogenen Eifersucht ohne jeden Zweifel zugestanden. Es wäre sogar verwunderlich, wenn sie nicht auftauchte. Bei offenen Beziehungen sieht das grundsätzlich anders aus. Es gehört zu ihren wesentlichen Merkmalen, dass sexuelle Eifersucht in ihnen nicht vorgesehen ist und eigentlich nicht vorkommen darf. Je nach Wertvorstellungen von Beobachtern ist solche Eifersucht in ihren Augen entweder ein Zeichen dafür, dass das Modell der offenen Beziehung ohnehin untauglich ist, oder sie ist ein Zeichen emotionaler Unreife dessen, der sie erlebt. So oder so ähnlich dürften das auch diejenigen sehen, die Eifersucht bei sich selbst spüren. Sie ist etwas, dessen man sich zu schämen hat und von dem man nur wünschen kann, dass es verschwindet. Derzeit sind offene Beziehungen unter heterosexuellen Paaren ein Minderheitenmodell. Unter schwulen Männern wird verhältnismäßig häufiger dieses Beziehungsmodell verwendet. Genauere Zahlen zu diesem Themenkomplex lassen sich nicht finden. Es ist aber durchaus möglich, dass es in Zukunft immer häufiger ergriffen wird und damit die beschriebenen Unterschiede zwischen schwulen und heterosexuellen Paaren unbedeutender werden.

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