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zu Bruch….

      Der Berührungssinn ist nicht nur evolutionsbiologisch ein sehr alter Sinn, er entwickelt sich auch beim menschlichen Embryo als erster.Er beginnt beim Ungeborenen schon in der achten Woche zu wirken; 2,5 Zentimeter ist der Mensch dann groß. Riechen, Hören und Schmecken kann er erst im letzten Drittel der Schwangerschaft, die Augen öffnet er erst nach der Geburt. Über den Tastsinn erfährt der Mensch zuerst etwas übers ich selbst, sein Körper-Ich, und spürt, dass er nicht allein auf der Welt ist.“

      Margit Mertens zitiert wiederum Charlotte Royen von der Creighton Universität in Omaha :

      „Berührung ist unsere erste Sprache. Sie ist das erste funktionsfähige System im Uterus, über sie machen wir unsere ersten Erfahrungen in dieser Welt… mit Hilfe von Berührungen werden wir ernährt und beruhigt; über Berührungen entstehen unsere ersten emotionalen Bindungen.“

      Und weiter mit Margit Mertens :

      „Hautkontakt ist einer der ursprünglichsten Kommunikations – und Kontaktwege von Tieren und Menschen. Berührung ist die direkteste Verbindung zwischen zwei Menschen….

      Auch bei Erwachsenen stärken Streicheleinheiten Abwehrkräfte und emotionales Gleich-gewicht… Sanfte Berührungen lassen die körpereigenen Glückshormone in die Höhe schießen und senken das Stresshormon Kortisol im Blut, das bei Diabetes, Bluthochdruck und Krankheiten des Immunsystems sowie bei Depressionen eine Rolle spielt….

      Die rund zwei Quadratmeter große und etwa zehn Kilo schwere Körperhülle eines Erwachsenen ist …mit bis 20 Millionen Sinneszellen der Haut…. sein größtes Organ. Dennoch weiß die Wissenschaft über den Berührungssinn noch wenig.

      Bisher kennt man neun verschiedene Sinneszellen in Haut, Muskeln, Sehnen und Gelenken, die jeweils für den Empfang unterschiedlicher Reize zuständig sind. Diese Sensoren sind ungleichmäßig auf den Körper verteilt. Am intensivsten fühlt der Mensch mit Fingerkuppe, Handteller, Lippen, Zunge und erogenen Zonen. Während der Abstand zwischen den Reizmeldern am Rücken mehrere Zentimeter betragen kann, befinden sich auf einer Fingerkuppe rund 2000 Tastkörperchen. Das ermöglicht es dort Druckpunkte zu unterscheiden, die nur drei Millimeter auseinander liegen. Damit spürt man einzelne Haare im Nacken, über die…..jemand anderer…. streichelt. Dafür verantwortlich ist das Nervensystem der so genannten taktilen C-Fasern. Dieses spezielle Nervengeflecht reagiert sehr träge und leitet die Signale zarter Streicheleinheiten langsam mit etwa einem Meter pro Sekunde ins Gehirn.. Die C-Fasern sind für die angenehmen Aspekte von Berührung verantwortlich „ zitiert Margit Mertens wiederum den Forscher Olausson, der deswegen zu langsamen Zärtlichkeiten rät.

      Soweit Margit Mertens.

       Unser Alltag ist durchaus berührungsintensiv

      Im Alltag denken wir weiter nicht über Berührung nach.Man kann sich dies gut am Tages-ablauf eines Menschen klarmachen.Damit erkennen wir auch erste Abgrenzungen zu "do ut des ".

      Am frühen Morgen im Bett berührt man mit dem Körper die weiche Unterlage des Lakens. Oder wenn man zwei Stunden vor dem Aufstehen zur Toilette geht, dann schlüpft man nachher umso lieber nochmals unter die Decke. Man spürt Wärme und Geborgenheit.Diese Dinge des Alltags rubriziert man nicht unter den Begriff Berührung; man fühlt einfach Wärme oder spürt Geborgenheit. Das Bett hat man sich schon „berührungsfreundlich“ gestaltet, klar, nur Fakire können auf Nägeln liegen. Beim Kauf der Bettwäsche hat man durchaus eine Berührungsvorstellung von einem wärmenden oder einem kühlenden Laken je nach Jahres-zeit.

      Mit dem Aufstehen berührt man nach einigen Schlafstunden wieder den Boden. Der Kreislauf schwankt und muss sich erst festigen. Ab diesem Zeitüunkt sind die Füße der berührungsintensivste Körperteil den ganzen Tag hindurch. Das merken wir meistens erst, wenn sie uns weh tun. Eine gute Fußmassage kann da ein Berührungshöhepunkt sein.

      Der Waschvorgang, das Zähneputzen , Duschen usw werden natürlich, obwohl sehr berührungsintensiv, nicht als Berührung empfunden. Berührungen dieser Art dienen der Hygiene. Man hat einen bestimmten Zweck oder ein Ziel im Kopf wie Sauberkeit oder Erhalt der Zähne.Auch diese Art von Berührung ist für do ut des nicht relevant.

      Etwas näher kommt man dem Berührungsgedanken von do ut des beim Abschied von den Kindern oder vom Partner. Dieser erste ,wenn auch vielleicht nur flüchtige Kuß am Morgen kann durchaus als Sinnbild für das dienen, was do ut des meint : die bewußte Berührung zwischen zwei Menschen, die gezielt dem anderen ein Zeichen gibt, ich liebe Dich, ich denke an Dich, ich nehme Deine Berührung mit auf die Arbeit. Man registriert ,wenn vielleicht auch nur flüchtig, ein bischen Wärme, Weichheit, Zuneigung, Zärtlichkeit. Man ist angenehm berührt. Aber auch dieses Geschehen ordnen wir nicht ein unter das Thema Berührung; es geschieht eher flüchtig und nebenbei.Manchmal ist es auch einfach ein Ritual.

      Danach im Büro sackt die Berührung wieder voll unter die Bewußtseinslinie.Der Händedruck für den Chef, die Umarmung eines Geschäftspartners, das Schulterklopfen eines Mitarbeiters, all dies sind zwar Berührungen, aber eher Rituale, die zum Geschäftsleben gehören. Man ordnet sie ein unter Sitte und Anstand.

      Tendenziell neigen wir in der Geschäftswelt eher zum Abstand, zum Nichtberühren. Erst nach der Rückkehr in die eigenen vier Wände bekommt die Berührung, wie sie do ut des meint, wieder eine Chance.

       Berührung und Gesundheit

      Stark geprägt ist unser Berührungsverhalten auch von gesundheitlichen Fragen : Stecke ich mich vielleicht an, wenn ich eine andere Hand berühre? Werde ich krank, wenn ich aus einem Bierkrug trinke, den schon viele andere benutzt haben ? Hat dieser Mensch eine Krankheit, die mich ansteckt, wenn ich ihn berühre?

      Bestimmt haben Sie schon oft erlebt, wie ein Kollege ihr Zimmer betritt mit dem Satz :“Heute gibt's keine Hand. Ich habe eine schwere Erkältung.“ Und wieder andere Zeitgenossen nießen mit voller Kraft über den Essenstisch.Da mag man das Essen nicht mehr anrühren.

      Gesundheitliche Überlegungen dieser Art erzeugen demnach eher Berührungsangst.

       1.2 Berührung und Glück

       Was ist Glück?

      http://www.gluecksarchiv.de/inhalt/begriff_glueck.htm

      Bitte informieren Sie sich im Glücksarchiv über den Begriff Glück.

      Glück ist einerseits das Ziel allen menschlichen Strebens und Sehnens, andererseits ist es aber auch der Zufall, das Geschick, das diesem Streben den Inhalt gibt. Wer also von Glück spricht oder an das Glücklichsein denkt ,sollte immer auch diese Zweideutigkeit vor Augen haben.

      Leider machen wir Menschen nur allzu oft die Erfahrung, dass man das Glück nicht erzwingen kann. Deswegen kamen Religionen schon früh auf die Idee, das Glück ins Jenseits zu verlegen.

      Mir scheint die Auffassung von Freud oder Nietzsche am brauchbarsten, die das Glück in einen subjektiven, durchaus gebrechlichen Zustand des Gefühls verlegen.

      Glück ist also ein Gefühlszustand genauso wie Zufriedenheit oder Wohlbefinden.Dass dieser Zustand äußerst zerbrechlich ist, erfahren wir oft stündlich.

      Auch die Berührung verschafft uns ein kleines Glücksgefühl.

       Das Glück hat viele Gesichter

      Wir alle wissen es nur allzu gut: das Glück begegnet uns in vielen Gesichtern und Variationen. Für manche bedeutet es das größte Glück, wenn sie heute noch eine Million im Lotto gewinnen würden und andere sind schon glücklich, wenn man ihnen ein gutes Wort schenkt.

      Dem großen Glück sollte man nicht nachjagen; zumindest sollte man in diese Jagd nicht zuviel investieren. Man muss es ja sowieso dem Zufall überlassen.

      Nicht

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