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auf die eigenen „blinden Flecken“ und auf das eigene „innere Dasein“. Es ist dem Leben egal, ob man gute Tage oder schlechte Tage hat, wenn man sich einmal auf die Magie eingelassen hat, wenn man einmal die Verbindungen zu seinen höheren Anteilen etabliert hat, wird man sich verändern, ob man will oder nicht. Hierbei gilt auch, dass man in seinem Leben wieder und wieder Prüfungen durchlaufen wird. Hierbei wird es keine Ausnahmen geben. Die Prüfungen, die man erleben soll, wird man erleben und auch durchleben müssen.

      Hier kann man wieder das Zitat von Friedrich Schiller nehmen, das da lautet: „Der Starke ist am mächtigsten allein!“ Dies bedeutet wiederum, dass es nicht schlecht ist, wenn man sich selbst Initiationen erarbeitet, und diese durch die geistige Welt, durch die eigenen höheren und niederen Anteile erfährt. Auf der anderen Seite kann man sich sicher sein, dass das Leben Situationen und Prüfungen bereithält, die in und durch eine Gemeinschaft leichter zu ertragen bzw. zu bewältigen sind. Hierbei würde dann das Sprichwort „Viele Hände, machen der Arbeit schnell ein Ende!“ wieder zur Geltung kommen. Leider ist es in der heutigen Zeit nicht so einfach, Gemeinschaften zu finden, die wahrlich eine Geschwisterlichkeit an den Tag legen. Niedertracht, Neid, Verrat, Geltungsdrang und schnöder Mammon bestimmen die Gemüter der Menschen. Dies gilt auch für magische Gemeinschaften. Es geht nicht darum, dass man gemeinsam lehren und gemeinsam lernen kann, nein, es geht darum Macht an zu häufen, dem eigenen Geltungsdrang zu frönen und sich Kräften auszuliefern, die man weder handhaben noch vollkommen verstehen kann. Es gibt leider nur noch sehr wenige Gemeinschaften, die Ehrlichkeit, Offenheit und Geschwisterlichkeit leben. Daher ist es manchmal wirklich einfacher, sich direkt der geistigen Welt zu verschreiben, doch wenn es dann aber um die Initiationen der geistigen Ebenen geht, sodass auch die eigenen höheren Energiekörper beteiligt und auch eingebunden sind – als Erfinder der Prüfungen, aber auch als Lehrling selbst –, sieht es so aus, dass es wirklich nicht einfach wird und man es auch nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Bei den Initiationen der geistigen Welt gelten andere Spielregeln, Spielregeln, die man letztlich selbst gemacht hat – also seine höheren kosmischen Anteile. Hierbei gilt immer, dass man stets Spieler, Gegenspieler, Spielleiter, Spielerfinder und Statist ist. Bei allen Spielregeln und Bedingungen kann man dennoch sagen, dass sich die geistigen bzw. energetischen Initiationen der höheren Ebenen auch wieder hier auf die reale Ebene auswirken können. Man wird in reale Situationen gebracht, die mehr als lehrreich sind. In Bezug auf die Runeninitiation bedeutet dies, dass man in seinem alltäglichen Leben nach und nach mit allen Runen im energetischen Sinne konfrontiert wird. Natürlich muss man dies alles im metaphorischen Sinne verstehen, denn wenn es zum Beispiel um die Rune Hagalaz geht, wird es nicht einfach so sein, dass man mal eben durch einen Hagelschauer läuft, und die Essenz der Rune verstanden hat. Es wird in diesem Kontext eher so sein, dass geprüft wird, wie das eigene Leben gestaltet wurde, und ob man selbst, bzw. die eigene Ernte, einen kräftigen Hagelschauer überleben würde. Nach und nach wird man alle Runen in den verschiedensten Gegebenheiten kennenlernen. Man wird sich manchmal wünschen, dass man sicherlich einen anderen Weg gewählt hat, denn die Runen sind wie Mutter Natur – unnachgiebig, direkt, unmenschlich, natürlich. Wenn man magisch bewusst agiert, kann man dies zum Glück recht schnell erkennen und alle möglichen „Störfeuer“ – von denen es je nach Art und Weise der Initiation viele gibt – im Vorfeld eindämmen.

      Wenn man sich im Vorfeld mit den Runen auseinandergesetzt hat, wenn man versteht, was die Runen alles beinhalten, welche Energien sie darstellen und auch welche Archetypen, wird man sich den jeweiligen Prüfungen der Runen stellen können. Es ist ein Zusammenspiel zwischen Logik und Intuition. Ferner wird man durch die Initiationen der geistigen Welt, vor allem am Anfang, eine gewisse Unabhängigkeit, in Bezug auf Menschen, erschaffen können. Wie schon oft erwähnt, die Runen sind Werkzeuge, Werkzeuge, die man in seinem Inneren verwenden kann, um auch sein Umfeld bzw. sein Leben zu verändern. Diese Unabhängigkeit geht allerdings mit absoluter Selbst-Verantwortung einher, denn natürlich wird man nicht „mal eben“ und aus „Langeweile“ von den höheren Ebenen initiiert. Selbst wenn man Dutzende von rituellen Arbeiten mit den Runen ausführt, wird es nicht so sein, dass die Götter und auch die eigenen energetischen Anteile beeindruckt davon sind, dass man im magischen Kontext mit den Runen schon mal agiert hat. Im Grunde kann man sagen, dass die geistigen bzw. energetischen Initiationen erst dann anfangen, wenn schon viele „alltägliche Initiationen“ erfolgreich zum Abschluss gebracht wurden. So werden die Runeninitiationen eine ganz andere Bedeutung bekommen, wenn man stabil im Leben steht. Wenn man in der Realität nicht mehr ein „Spielball“ ist bzw. wenn man sich nicht von jedem Gegenwind aus der Fassung oder sogar aus der Bahn werfen lässt, werden die Initiationen der höheren Ebenen beginnen. Die Runen werden dann in einer sehr spezifischen Art und Weise das eigene Leben bereichern. Die höheren Ebenen, wozu in diesem Kontext natürlich auch die göttlichen Energien der verschiedenen Ebenen des Weltenbaumes, Yggdrasil, zählen, werden aber erst dann in das Leben des jeweiligen Menschen eingreifen, wenn dieser eine gewisse „Selbst-Verantwortung“ besitzt – man könnte auch lapidar sagen, dass der Mensch nun „magisch erwachsen“ ist. Doch diese „Selbst-Verantwortung“, die natürlich auch wieder eine Erkenntnis des eigenen Ich und des eigenen Selbst impliziert, wird offensichtlich von vielen Menschen abgelehnt. Es wird hier eher eine Vermeidungstaktik gewählt, da eine „Selbst-Verantwortung“ doch viel zu umständlich ist. Man wird immer wieder klar und deutlich erkennen können, dass die meisten Menschen überhaupt nicht begreifen, welche Möglichkeit die Runen implizieren. So werden die Runen meistens im divinatorischen Sinne verwendet, sie werden manchmal dazu verwendet um spannende Binderunen zu formen, wodurch eigene Egowünsche zur Erfüllung gebracht werden sollen. Dass in diesem Fall die Runen aber auch Werkzeuge der Selbstevolution sind, wird meistens verdrängt, da eine Selbstevolution immer Arbeit, Veränderung, Stress und auch Anstrengung bedeutet. Dies mögen die meisten Menschen nicht, da es doch viel einfacher ist, fett, faul, gefräßig und selbstgerecht auf dem Sofa zu hocken, ein wenig zu jammern, die böse Welt für die eigenen Fehlentscheidungen verantwortlich zu machen, um dann in Selbstmitleid zu vergehen. Die Runen besitzen die Macht, dass das eigene Leben vollkommen auf den Kopf gestellt wird.

      Wenn sich dann diese „Initiationen“ wirklich im eigenen Leben anbahnen, wenn dann wirklich die Runen in das eigene Leben eingeflochten werden sollen, wird dies auch wieder durch eine Selbst- bzw. Lebensinitiation stattfinden. Doch dies ist vollkommen legitim, denn genau dies ist Magie bzw. genau dies ist eine energetische Initiation. Die Runeninitiationen zeigen eine mögliche Tür, sie bilden die Rahmenbedingungen, die dazu führen können bzw. sollen, dass sich der Initiant selbst durch seine bewusste Selbstinitiation evolutioniert, sodass hier der Weltenbaum, Yggdrasil, in seiner Ganzheit begriffen wird. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn eine helfende Hand in Reichweite ist, um Fragen und Probleme gemeinsam zu lösen. Dies ist in magischen Gemeinschaften und bei verantwortungsvollen Meistern auch stets der Fall. Hier liegt die Betonung wieder auf „verantwortungsvoll“, denn jeder, der zu logischem Denken fähig ist, wird erkennen können, dass ein Mensch, der pro Tag über 10 Initiationen verkauft – egal ob Ferninitiationen oder Initiationen bei denen wirklich Meister und Schüler körperlich anwesend sind – definitiv nicht allen Schülern und Aspiranten die gleiche Aufmerksamkeit geben kann. In diesem Fall sind Sparsamkeit und das billigste Angebot falsche Wege. Doch was soll man jetzt machen? Eine Selbstinitiation? Das Buch, welches man hier vor sich hat, ist darauf ausgelegt. Doch dies bedeutet auch, dass man wirklich Arbeit investieren muss, Arbeit in seine eigene Entwicklung. Es wird nicht immer einfach werden, dennoch wird es Früchte tragen, wenn man seinen wahren Willen leben will und leben kann. Wenn man natürlich das Glück hat, auf eine sinnvolle magische Gemeinschaft zu stoßen, auf einen echten Meister der Runen, kann man versuchen auch hier Arbeiten zu erschaffen, die einen initiatorischen Charakter haben.

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      Runeninitiationen – Spezifikationen

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