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Art und Weise zu erklären, was Satanismus ist, was das Prinzip hinter dem Konzept jeder Religion ist, und wie man das eigene Selbstbewusstsein stärkt.

      Ferner sollten auch rituelle Aspekte dazu dienen, zu erklären, was Magie, Energiearbeit, Anrufungen und Beschwörungen sind. Und es ist definitiv nicht schwer die literarischen Idiotien in Bezug auf Teufel, Dämonen und Satan persönlich aufzuschlüsseln, um zu zeigen, dass das meiste Gehabe nur auf Egomachtfantasien basiert. Es sollte für „magische Eltern“ kein großes Problem sein, ihren Kindern die nötige magische Aufklärung zu geben, dass das Folgen des eigenen Willens sich nicht auf eine Religion oder auch auf eine Arbeitsmethode bezieht. Wie sinnig eine erzieherische Maßnahme ist, in einen „satanistischen Sprössling“ ein Unterweltprinzip zu invozieren, sei einfach mal zur Selbstdiskussion gestellt. Doch wenn es um die Faszination des Dunklen geht, reicht eine Mitnahme in die äußeren Regionen des Abyss aus, um Schatten und Finsternis auch energetisch zu spüren. Dennoch will ich den Satanismus hier behandeln, wobei es letztlich auf die Ritualistik zielt und auf die Beweisführung, dass auch bekannte magische Gruppierungen den Satanismus oft missverstehen bzw. ihren eigenen Maximen nicht folgen, wenn es darum geht, dass man die Selbstvergöttlichung forciert. In diesem Kontext muss man verstehen, dass jede bewusste magische Handlung zu einer Transformation, einer Evolution und somit auch zur Selbstvergöttlichung führt, da man irgendwann mit den kosmischen Prinzipien, den Göttern und Göttinnen, den Erzengeln, den Malachim und den Genien geschwisterlich umgeht. Ein geschwisterlicher Umgang bedeutet, dass man auf Augenhöhe ist, ergo, seinen wahren Willen lebt, im Großen Werk arbeitet und somit sich selbst vergöttlicht oder auch „verkosmischt“ hat!

      Was ist also Satanismus? Wenn man es wortwörtlich nehmen will, geht es um Widerstand, um Rebellion, um sprengen von Regeln, Doktrinen, Gesetzten und Bevormundungen, die stets durch das Umfeld produziert und propagiert werden. Niemand, der magisch aktiv ist und sich selbst erkannt hat, der hinter die Fassade der Menschheit und somit hinter das Konzept von Religionen schauen konnte, würde auf die Idee kommen, via Satanismus zu rebellieren. In diesem Fall wäre Satanismus eine gewollte und gezielte Provokation der Gesellschaft gegenüber, da man es satt hat, sich gegen dumme Vorurteile zu behaupten. Wogegen will man rebellieren, wenn man vollkommen frei ist und seinem inneren, eigenen Weg folgt und mit sich selbst vollkommen im Einklang ist? Gegen sich selbst? Gegen den harmonischen und erfüllenden Zustand, seinen Weg zu gehen, seinem wahren Willen zu folgen? Sicherlich nicht. Woher kommt also der Begriff „Satanismus“? Natürlich von Satan! OK, und wer bzw. was ist Satan?

      Satan – in der hebräischen Schreibweise (!jX), aramäisch (anjc) ist der Widersacher und wurde als „das Böse“ selbst gedeutet, gedeutet von menschlichen Denkmustern und Intellekten. Leider wurden unendlich viele Legenden erfunden, sodass irgendwie erklärt werden sollte, wie ein Engel, der mit der Macht des Satans ausgestattet sei, vorher im Himmel existierte. Satanel war ein Seraph, sogar der erste Seraph, der Vizekönig bzw. der Regent Gottes. Diese Stellung hat mittlerweile Erzengel Michael inne. Da man aber einen Bösewicht brauchte und sich viele Künstler mit dieser Thematik befassten, wurde mit der Zeit das Bild von Satanel, von einem strahlenden Seraphine, in ein Wesen transformiert, das seine tierische Natur nicht verbergen konnte bzw. wollte. Im Endeffekt war es nur die Tatsache, dass die Künstler viele Angstpunkte des Christentums versinnbildlichten bzw. zeichneten. Deswegen musste man irgendwie dem Satan auch die verschiedenen Sünden aufdrücken. Sogar Todsünden, die den 7 Tugenden der frommen und braven Christen gegenüberstehen. So lauten die 7 Tugenden Gerechtigkeit (iusticia), Tapferkeit (fortitudo), Weisheit (sapientia) und Mäßigung (temperantia), Glaube (fides), Liebe (caritas) und Hoffnung (spes). Wobei die ersten vier Tugenden, die sogenannten Kardinalstugenden und die letzten drei die so genannten theologischen Tugenden sind. Die sieben Todsünden hingegen, die sich auch jeweils auf ein dämonisches Prinzip beziehen, lauten: Stolz (Luzifer), Habsucht (Mammon), Jähzorn (Satan), Wollust (Haschmodai/Asmodeus), Gefräßigkeit/Völlerei (Beelzebub), Missgunst/Neid (Leviathan) und Faulheit/Trägheit (Belphegor). In diesem Fall traute man Satan wohl nur eine Sünde zu. Vielleicht hatte man auch Angst vor der höllischen Gewerkschaft, dass nur ein Prinzip alle Arbeit machen musste. Dennoch kann man diese ganzen Bezeichnungen, die bei den Todsünden auftauchen, auch als eine Art Alias des Satans sehen, wobei dies vielleicht literarisch richtig sein mag, energetisch aber vollkommen falsch ist. Literarisch ist es auch nur deshalb möglich, weil zahlreiche Schriftsteller und Autoren ein bisschen Vielfalt in ihre Geschichten einbringen wollten, und nicht nur eben den Namen Satan verwenden wollten. Oder sie hatten eben Angst vor der höllischen Gewerkschaft! So kann man erst einmal sagen, dass das Prinzip des Satans, welches in den Köpfen der meisten Menschen existiert, eine literarische Erfindung ist, die es zwar aus archetypischer Sicht gibt und auch geben muss, die jedoch den Namen „Sathyriel“ (wortwörtliche Übersetzung „Widersacher der Boten Gottes) trägt und den Status eines Malachims hat!

      Wenn man sich den Satanismus nun einmal wertneutral anschauen will – also ohne einen primär religiösen Aspekt – kann man hier die verschiedensten Bewegungen, Ideen, Maximen und Definitionen finden. Dies war es im Grunde auch schon mit der Betrachtung, da man in diesem Fall sagen muss, dass jeder „Rebell“ oder „Widersacher“ seine Maxime als Satanismus deklarieren kann – wenn er denn will und dies als „freie Meinung“ versteht. Es geht also um Individualität, die gelebt werden soll, um ich nicht in eine Schablone pressen zu lassen. Gut, denn dies ist wahre Magie, Transformation und Evolution! Alle weiteren Betrachtungen und Definitionen sind wertbehaftet, da die Vokabel „Satan“ bzw. „Satanismus“ automatisch einen Widerstand auslöst – wird wohl am Namen liegen, sogar wortwörtlich.

      So kann man – aus einer bewertenden Perspektive heraus – sagen, dass sich der Satanismus im positiven Sinne auf Satan bezieht. Dies wird leider schnell mit „dem Bösen“ assoziiert, was natürlich Blödsinn ist, da es „das Böse“ und „das Gute“ nicht gibt. Es gibt Betrachtungswinkel, die primär menschlich sind und somit von stets aktuellen ethischen und moralischen Dingen durchzogen sind. Was gerade noch gut war, ist nach dem nächsten Wimpernschlag böse! Aus kosmischer Sicht gibt es zwar die Kräfte der Ordnung, des Sephiroth bzw. die Lonshin Olpirt und die die Kräfte des Chaos, des Qlippoth bzw. die Lonshin Ors, doch sind es beides Fraktionen, die dem großen Werk dienen und ihre eigenen Agenden haben – Erzengel, wie auch die Malachim. Der Satanismus wird dennoch sehr schnell auf das gesellschaftliche „Böse“ gemünzt, alles was verboten, verrucht und irgendwie pervertiert ist. Was genau jedoch pervers ist, bestimmt dann wieder die jeweilige Kultur, die durch ihre moralischen und ethischen Ideen Definitionen ersonnen hat. Doch auch hier gilt wieder, dass das, was gerade noch moralisch und ethisch als „gut“ definiert wurde, im nächsten Augenblick schon wieder „böse“ sein kann. Da die Kirche sich, mit ihren Regeln, Doktrinen und vielen Gesetzesbrüchen, stets als „die Guten“ hingestellt hat, entstand in der Zeit der Renaissance nicht nur eine literarische Strömung, die man mit der Vokabel „Satanismus“ betiteln kann. Nein, auch eine religiöse Bewegung ist belegbar, wobei man hier wieder sehr vorsichtig sein muss, was der „religiöse Satanismus“ ist, da dieser vonseiten der Kirche definiert wurde. So wird in der heutigen Zeit versucht, den Satanismus in zwei religiöse Strömungen zu teilen, einmal den Strom der „prinzipalen Vergöttlichung“, sodass man hier mit Entitäten, Namen, Gottheiten und autarken Energien agiert, welche mal verehrt, und einmal den Strom der „Selbstvergöttlichung“, dass man sich selbst als göttliches Wesen sieht und nicht vor einem – primär monotheistischen Prinzip – kriechen will.

      Nun, wenn die Kirche hier federführend ist, ist jede andere Religion satanistisch. Da es in der Mythologie zwar einiger Widersacherprinzipien gab, jedoch nicht das personifizierte Böse, das den Menschen in der Höllen quälen wollte, ist es hier vollkommener Unsinn, wenn man hier von einem „religiösen Satanismus“ spricht. Die angeblichen Dämonen, Teufel und Satane sind alles Gottheiten aus polytheistischen Kulturen, die von der Kirche dämonifiziert wurden. Der Dämon „Baal“ ist kein Dämon, sondern ein Gott, speziell sogar nur ein Titel, der sich auf besondere Aufgaben oder Landstriche beziehen konnte, wie „Herr der Fliegen“, „Herr der Wüste“, Herr der Stadt XY“. Und wenn man wirklich so mythologisch und magisch so ungebildet vorgehen will, dass man Götter und Göttinnen wie Hades, Seth, Pluto, Hel, Morrigan, Kali, Lilith etc. als Teufel, als Satan, als Widersacher sehen will, müssten sie in direkten Bezug zum Christentum stehen, was sie nicht

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