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      Christa Burkhardt

      Das Kind ohne Vater

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Inhalt

       1 Ausgerechnet jetzt

       2 Ein Geschenk voller Leben

       3 Gute Vorsätze

       4 Recherchen

       5 Nur ein paar Fragen

       6 Wartezeit

       7 Wer ist es?

       8 Mein Wert

       9 Jans Geschichte

       10 Tabu

       11 Nur ein Strich

       12 Altglas

       13 Lügen

       14 Keine Hilfe

       15 Zu wahr, um schön zu sein

       16 Kurios

       17 Ein Händedruck

       18 Was das Zeug hält

       19 Ausgerechnet

       20 Vorwürfe

       21 Schweigen

       22 Abtasten

       23 Versprechen

       24 Damit leben

       25 Es tut weh

       Impressum neobooks

      Inhalt

       Das Kind ohne Vater

      Christa Burkhardt

       Impressum

      Texte: © Copyright by Christa Burkhardt

      Umschlag: © Copyright by Christa Burkhardt

      Verlag: Christa Burkhardt

      Badgasse 12

      96215 Lichtenfels

      [email protected]

      Druck: epubli, ein Service der neopubli GmbH,

      Berlin

      1 Ausgerechnet jetzt

      Draußen rauschte die Landschaft vorbei. Obwohl er rechtzeitig am Bahnhof gewesen war, hatte er bis zur letzten Minute gezögert in den Zug zu steigen. Warum losfahren, wenn man gar nicht an das fahrplanmäßige Ziel wollte? Warum losfahren, wenn der Plan seine Pläne ohne einen gemacht hatte?

      Okay, in knapp vier Stunden würde er da sein. Aber wollte er da hin? Nein, das wollte er nicht. Nicht jetzt zumindest, mitten in einer wichtigen Prüfungsphase. Junge, du kannst doch im Zug lernen, klang sein Vater in seinen Ohren. Ja, schon, aber … Deine Mutter würde sich riesig freuen, Patrick. Ich weiß, aber …

      Ich bezahle dir die Fahrkarte extra, mein Sohn. Danke, das ist nicht nötig, ich liege dir schon genug auf der Tasche. Hatte er das gesagt oder nur gedacht? Er wusste es nicht mehr. Ich weiß, du hast Klausuren, aber es ist ihr Fünfzigster und es bedeutet ihr sehr viel, dass du kommst. Ja doch, das wusste er. Schließlich war er ihr einziger Sohn und abgesehen von den üblichen Meinungsverschiedenheiten und längst überholten Gesprächs- und Beziehungsmustern, die jede Familie beibehält, weil man einander einfach viel zu gut kennt, konnte er sich weiß Gott nicht über seine Eltern beschweren.

      Du willst runter vom Gymnasium? Kein Problem, mein Junge. Er war geblieben, hatte die Neunte zwei Mal gemacht und am Ende doch Abitur. Du willst nicht ins Geschäft einsteigen? Kein Problem, mein Sohn. Es reicht, wenn Jonathan in meine Fußstapfen tritt. Du willst nicht studieren? Na gut, dann machst du eben eine Ausbildung, kein Problem.

      Also hatte er eine kaufmännische Lehre begonnen. Halb aus Ratlosigkeit, halb aus Dankbarkeit seinem Vater gegenüber. Denn so blieb die Hintertür ins elterliche Unternehmen offen. Bis Weihnachten hatte er durchgehalten, dann hatte er seine Ausbildung geschmissen. Zu tot war ihm die Materie.

      Kein Problem, mein Junge, wenn das nicht das Richtige für dich ist. Wir finden schon etwas anderes. Wir, nicht du. Wie kann einer so wenig auf die Reihe kriegen und trotzdem von seinen Eltern unterstützt werden? So war es schon als kleiner Junge gewesen, und so war es mit Anfang 20 immer noch. Mit ihm zusammen war sein schlechtes Gewissen gewachsen. Stets sein treuester Freund wich es nicht von seiner Seite.

      Ja, Jonathan, sein großer Bruder Jonathan, der war der Traum eines Sohnes. In Regelzeit zum Abitur mit Eins vor dem Komma, ein Auslandsjahr für exzellentes Englisch, Besuch einer teuren Privat-Uni für einen Business-Abschluss mit Goldkante und nun, mit Anfang 30, rechte Hand des Vaters im millionenschweren Unternehmen, Firmenerbe und Chef, sobald sein Vater sich zur Ruhe setzen würde.

      Aktuell verlobt – wer verlobte sich denn heutzutage noch? – mit der Tochter eines angesehenen Privat-Bankiers und auch noch glücklich. Sportlich, smart, gutaussehend, beliebt bei den Personen, auf die es ankam. Hobby: Golf. Wenn Jonathan nicht ein Pfundskerl wäre, könnte er ihn hassen.

      Aber er war ein Pfundskerl. Beruflich wie privat machte er alles richtig und hatte auch noch Spaß daran. Und als großer Bruder war er unschlagbar. Mathe-Hausaufgaben, coole Teenager-Frisur,

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