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an diesem Tag war 5. Mose, Kapitel 1. Ich las dort in den Versen 3 und 7: „Am ERSTEN TAG DES ELFTEN MONATS sagte Gott: Wendet euch und zieht hin …“ Ich fragte mich, ob Gott mir hier zeigte, wann ich meine Rückreise beginnen sollte. Ich hatte nicht die Gewohnheit, mich durch Bibelverse leiten zu lassen, die aus dem Kontext gerissen wurden, denn ich wusste, dass dies eine gefährliche Praxis war. Aber ich wusste auch, dass Gott seine Diener bei seltenen Anlässen durch solche Methoden leitet. Daher betete ich und suchte den Willen des Herrn. Während ich darüber betete, fühlte ich eine zunehmende Gewissheit und einen Frieden in meinem Herzen, dass dies in der Tat die Führung vom Herrn war. So ging ich zum Bahnhof und buchte meine Rückfahrt am ersten Tag des elften Monats (November) – welches der vorletzte Tag des Ferienlagers war. Dies bedeutete, dass ich die ganze Zeit des Ferienlagers in Ahmedabad bleiben und nur ein Treffen am letzten Morgen des Camps verpassen würde. So sandte ich ein Telegramm an meinen Vater, mit der Bitte, die Operation auf die erste Woche im November zu verschieben, da ich erst dann zurückkommen konnte. [Ich möchte hier eine Warnung aussprechen: Lege keine spektakuläre Leitung in jeden Vers hinein, den du in der Bibel liest. Gott hat mir in meinen 46 Jahren als Christ nur bei zwei oder drei Anlässen eine solche spektakuläre Führung gegeben.]

      Ich sprach während der Woche bei den verschiedenen Sitzungen – und der Segen des Herrn floss in unserer Mitte. Dreißig Jahre später traf ich Menschen, die mir sagten, dass sie durch meinen Dienst bei diesem Ferienlager gesegnet und herausgefordert worden waren. Ich verließ schließlich Ahmedabad am ersten November und erreichte Vellore zwei Tage später.

      Als mein Vater mein Telegramm erhielt und realisierte, dass ich erst nach einer Woche zurückkehren würde, traf er die Entscheidung, die Zeit zu nutzen, um die Meinung eines anderen Arztes einzuholen. Daher sandte er sein Röntgenbild an einen anderen Radiologen (einen besseren), um eine zweite Meinung zu erhalten. Dieser Arzt schaute sich das Röntgenbild an und sagte meinem Vater, dass er sicher war, dass kein Krebs vorlag und dass es keine Notwendigkeit für eine Operation gab. Auf diese Weise wurde mein Vater vor dem Operationstisch verschont. Er lebte danach weitere 15 Jahre und bekam nie Krebs.

      Wäre ich gleich nachdem ich das Telegramm meines Vaters erhalten hatte nach Vellore zurückgekehrt, hätte sich mein Vater einer unnötigen Operation unterzogen. Und wer weiß, zu welchen Komplikationen das in seinem Alter geführt hätte. Und die Jugendlichen am Camp hätten niemals gehört, was der Herr ihnen durch mich sagen wollte.

      Es ist gut, sogar in den kleinsten Dingen des Lebens den Willen Gottes zu suchen – denn es mag große Türen geben, die sich in diesen kleinen Angeln drehen.

      13. Die Bedeutung von kleinen Entscheidungen

      Sogar kleine Entscheidungen, die wir in der Jugend treffen, sind wichtig, weil uns einige dieser Entscheidungen schließlich völlig außerhalb von Gottes Willen für unser Leben bringen können. Und daher dürfen wir niemals in Eile sein, wenn wir eine Entscheidung treffen, sondern müssen auf den Herrn warten und mit Geduld seinen Willen suchen, bevor wir uns entscheiden.

      Nachdem ich die Marine verlassen hatte, wusste ich nicht, wie ich beginnen sollte, Gottes Werk zu tun. Ich wusste nicht, wo ich anfangen oder sogar wo ich bleiben sollte. Dann lud mich ein älterer Bruder (den ich kannte) ein, zu ihm zu kommen und eine Zeitlang in seiner Gemeinde zu bleiben, um auf den Herrn zu warten. Daher ging ich in seine Gemeinde und verbrachte dort ungefähr einen Monat im Gebet, mit einigen Perioden des Fastens. Am Ende dieser Gebetszeit war ich immer noch nicht sicher, was ich tun sollte. Aber mein Herz hatte Frieden und war voller Gewissheit, dass der Herr mir zur rechten Zeit seinen Plan für mein Leben zeigen würde. So lebte ich weiter von Tag zu Tag, ohne mich über das Morgen Sorgen zu machen. Ich erkenne jetzt, dass Gott solche Zeiten der Ungewissheit zulässt, um unsere Motive zu prüfen und um uns Geduld zu lehren. Daher war meine Zeit des Betens und Fastens sehr nützlich und Gott bewahrte mich davor, bei den Entscheidungen, die ich in den folgenden Wochen und Jahren traf, Fehler zu machen.

       Dem Herrn vertrauen, mich sein Wort zu lehren

      Jemand schlug mir zu dieser Zeit vor, ich sollte zuerst auf eine Bibelschule gehen, um dort einen akademischen Grad zu erwerben, weil dies eine gute Vorbereitung für meinen Dienst sein und mir auch viele offene Türen für den christlichen Dienst geben würde. Ich hatte nichts gegen Bibelschulen. Aber ich wusste, dass

      (1) im Alten Testament kein Prophet jemals aus einer Bibelschule kam, obwohl es solche Schulen in Israel gab.

      (2) im Neuen Testament Jesus niemals irgendeinen seiner Jünger auf eine Bibelschule schickte, obwohl Gamaliel damals eine solche Schule in Jerusalem leitete.

      (3) heute 99 Prozent von Gottes Volk einem weltlichen Beruf nachgeht und niemals auf eine Bibelschule gehen kann.

      Daher glaubte ich, dass ich für diese 99 Prozent von Gottes Volk ein Beispiel sein sollte, indem ich ihnen bewies, dass jemand Gott effektiv dienen kann, ohne eine Bibelschule zu besuchen. So traf ich die Entscheidung, niemals auf eine Bibelschule zu gehen, sondern auf den Heiligen Geist zu vertrauen, mich sein Wort und seine Wege zu lehren, genauso wie er die Jünger im ersten Jahrhundert gelehrt hatte. Ein erstklassiges Bibelcollege in Kanada bot mir dann einen Platz auf ihrem College – mit Vollstipendium und bezahlten Flug – an, um dort zu studieren. Dies wäre für viele Christen ein verlockendes Angebot gewesen, aber jetzt nicht mehr für mich. So lehnte ich ihr Angebot ab. Ein anderer meiner Freunde nahm diesen Platz an meiner statt an und ließ sich schließlich in Kanada nieder! Gott bewahrte mich vor diesem Schicksal und davor, auf diese Weise seinen Willen zu verfehlen! Ich bin dankbar, dass ich nie auf eine Bibelschule gegangen bin – denn Gott hat mir aus seinem Wort erstaunliche Offenbarungen gegeben, die ich nie empfangen hätte, wenn mein Verstand in der Art und Weise, wie Bibelschulen ihre Studenten denken lehren, trainiert worden wäre. Auch die Männer und Frauen, deren Leben und Schriften mich am meisten beeinflusst haben, waren selbst nie auf einer Bibelschule gewesen – Madame Guyon, Charles Finney, D.L. Moody, Jesse Penn-Lewis, Watchman Nee, A.W. Tozer, Sadhu Sundar Singh, Bakht Singh usw.

       Dem Herrn vertrauen, für meine irdischen Bedürfnisse zu sorgen

      Eine weitere Wahrheit, die ich in Gottes Wort sah, war, dass Jesus und seine Apostel ihre irdischen Bedürfnisse keinem Menschen jemals offenbarten – weder ihre persönlichen noch ihre Bedürfnisse in ihrem christlichen Dienst. Ich hatte all meine Ersparnisse (in den acht Jahren, die ich für die Marine gearbeitet hatte) für das Werk des Herrn und für arme Gläubige weggegeben. Daher hatte ich die Marine mit einem leeren Bankkonto und keinerlei Ersparnissen verlassen. Aber da die indische Marine treu war, für all meine irdischen Bedürfnisse zu sorgen, als ich ihr diente, so glaubte ich, dass mein himmlischer Vater noch treuer sein würde, wenn ich ihm diente.

      Daher traf ich die Entscheidung, meine finanziellen Bedürfnisse nie irgendjemandem außer meinem himmlischen Vater zu offenbaren, der genau wusste, wann und wie er meine Bedürfnisse stillen konnte. Ich erhielt gelegentlich Gaben von einigen Gläubigen, aber diese beliefen sich nur auf etwa 15 Prozent dessen, was ich in der Marine verdient hatte. Aber ich lernte, einfach zu leben und litt daher nie irgendeinen Mangel.

      Eines Tages lud mich der Vorsitzende einer großen westlichen Organisation, die ein weitreichendes christliches Radioprogramm in Indien unterhielt, ein, der Direktor ihrer Organisation zu werden. Mir wurden ein großes Gehalt plus mietfreies Haus, ein kostenloser Dienstwagen, kostenloses Telefon und andere Vergünstigungen angeboten. Aber wenn ich mich dieser Organisation anschlösse, wäre ich vorrangig mit Verwaltungsarbeit und mit Werbearbeit in verschiedenen Kirchen beschäftigt gewesen. Gott hatte mich jedoch berufen, sein Wort zu predigen und nicht um hinter einem Schreibtisch zu sitzen. Hier war ein verlockendes Angebot. Gott hat mich wahrscheinlich getestet, um zu sehen, was ich wählen würde – ein bequemes Leben oder seinen vollkommenen Willen. Ich lehnte das Angebot ab und vertraute weiterhin dem Herrn für die Befriedigung meiner Bedürfnisse. Ich opferte meine Berufung nicht für irgendeinen materiellen Vorteil oder finanziellen Gewinn.

      Seit nunmehr fast 40 Jahren hat der Herr stets für meine Bedürfnisse und für die Bedürfnisse meiner Familie gesorgt – und ich habe seine Treue

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